30. Januar 2020
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Roquetas de Mar
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El Ejido
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Berja
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Ugíjar
Auch wenn andere in Roquetas de Mar wochen- oder gar monatelang bleiben - ich verlasse heute den Playa Serena.
Das Wetter gefällt mir sowieso nicht mehr - seit zwei Tagen ist es vormittags neblig, die Sonne lässt sich erst gegen Mittag sehen. Da sollte es weiter landeinwärts in höheren Lagen besser aussehen.
Die Berge im Norden zeigen zwar noch viel Schnee auf den Gipfeln, aber am Fuß des Gebirges werden "Normal-Temperaturen" gemeldet. Mit dieser Voraussage starte ich in Richtung Sierra Nevada.
Zuerst ist natürlich eine Rundum-Versorgung angesagt, und das geht am besten in El Ejido. Dort findet man eigentlich alles was man braucht. Auch billigen Sprit.
Im Vorort Santa María del Águila tanke ich nicht zum ersten Mal den billigsten Diesel weit und breit (1.069 €/l) an der öffentlich zugänglichen Tankstelle einer Agrar-Genossenschaft (GPS: 36.7781, -2.7728). Das ganze funktioniert allerdings nur mit Kreditkartenzahlung am Automaten.
Der in der Nähe liegende Mercadona-Supermarkt liefert die Vorräte für die nächsten Tage, und dann geht es quer durch die Innenstadt von El Ejido bis zur Abbiegung in Richtung Dalías. In diesem Ort bekomme ich schließlich auch noch eine neue Propangas-Flasche, so dass dem Ausflug in die Bergwelt nichts mehr im Weg steht.
Die A-358 bringt mich schnell nach Berja, wo ich auf dem dortigen offiziellen Park- und Übernachtungsplatz für Wohnmobile eine Mittagspause einlege.
Der Ort Berja wird offenbar von vielen Wohnmobilisten gemieden. Es gibt nur wenige Kommentare zu diesem Wohnmobilplatz, und wenn, dann sind sie oft negativ. Ich kann das nicht nachvollziehen und nehme mir fest vor, beim nächsten Mal etwas länger hier zu verweilen. In Berja und in der Umgebung gibt es viele verlockende Ziele (siehe Andalusien-Tourismus-Homepage).
Berja ist eines der Tore in die Bergwelt der Alpujarras. Gerade in dieser Jahreszeit findet man hier tolle Landschaften mit Mandelblüte, weißen Bergdörfern und schneebedeckten Gipfeln.
Ich erreiche fast 900 Höhenmeter, bevor es auf der A-348 nach Westen in Richtung Ugíjar wieder bergab geht.
Ugíjar ist das heutige Tagesziel. Der Ort liegt nur auf 550m Höhe - hier ist für die nächste Zeit nicht mit Frost zu rechnen.
Zuerst erreiche ich den kommunalen Wohnmobil-Stellplatz unterhalb der eigentlichen Ortschaft - ein enger Kies-Platz, von einem Zaun umgeben, mit einem Metall-Schiebetor. Das sieht nicht besonders einladend aus, aber wichtig ist die Ver- und Entsorgungsstation (nach vier Tagen in Roquetas de Mar ohne V+E).
Nach Leeren bzw. Füllen der Tanks stelle ich das Wohnmobil erst mal auf eine der vier Parzellen. Dann geht es auf Erkundungstour in den Ort.
Mangels besserer Informationen gehen Christa und ich einfach entlang der Hauptstraße, was in einigen Kurven für Fußgänger ziemlich gefährlich ist. Aber wir erreichen unversehrt den Ortskern.
Ich prüfe gleich mal die Information, dass man auf einem eher zentral gelegenen Platz im Ort besser stehen soll als auf dem offiziellen Stellplatz.
Und tatsächlich komme auch ich zu dem Schluss, dass ein Ortswechsel sinnvoll ist. Es handelt sich um den allgemeinen Festplatz (Recinto Ferial) von Ugíjar, wo ab und zu irgendwelche Veranstaltungen stattfinden. Aber den größten Teil des Jahres ist der riesige Platz leer.
Zu dem Zeitpunkt, wo ich diesen Beitrag schreibe, stehe ich schon seit zwei Tagen problemlos auf diesem Platz, meist in Gesellschaft von zwei, drei anderen Wohnmobilen. Auch in der Vergangenheit gab es hier offenbar nie Probleme beim Übernachten im Wohnmobil. Deshalb habe ich inzwischen diese Stelle als Übernachtungsplatz bei WOMO-IBERICO eingetragen.
Der Abend bringt noch ein Schauspiel am Himmel, das nicht alltäglich ist. Noch lange nach Sonnenuntergang kann man Wolkenbilder mit interessanten Formen und Farben beobachten.