10. Februar 2020
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Algarrobo-Costa
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Alfarnate
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Villanueva del Rosario
Das Wetter scheint sich an die Vorhersage zu halten - strahlend blauer, wolkenloser Himmel ist genau das, was ich mir für einen Ausflug in die Bergwelt der Provinz Málaga gewünscht habe. Und die Temperaturen sollen frühlingshaft bleiben.
Nach dem Auffüllen der Vorräte im Mercadona-Supermarkt bei Vélez-Málaga fahre ich nach Norden zum Viñuela-Stausee, und dann auf deutlich schmaleren Straßen immer weiter in die Berge hinein und hinauf zur Passhöhe Puerto del Sol auf 1085m Höhe.
Da die Fahrt etwa auf Meereshöhe begann, sind 1000m schon eine ordentliche Höhe, die nur durch viel Kurbelei in oft engen Serpentinen erreicht werden kann.
Hinter dem Pass wird es etwas einfacher, und bald darauf erreiche ich den kleinen Ort Alfarnate.
Ich bin hier hin gefahren, weil es in Alfarnate so etwas wie einen Wohnmobil-Stellplatz geben soll. Tatsächlich handelt es sich um eine Zona de Acampada neben einem Picknick-Bereich. Als Übernachtungsplatz vor allem für kleinere Wohnmobile ist dieser Platz durchaus zu gebrauchen. Mit meinem 7m-Wohnmobil habe ich allerdings erhebliche Schwierigkeiten auf den Platz zu gelangen, weil sich die Vorderräder wegen der kleinen Rampe an der Einfahrt in den losen Kies eingraben wollen. So schnell gebe ich nicht auf - und nach drei Anläufen stehe ich auf dem Platz.
Nach der Mittagspause machen Christa und ich noch einen Rundgang durch den Ort. Wir sind überrascht, wie sauber und freundlich alles aussieht.
Zum Übernachten ist mir die Zona de Acampada unter den hohen Pinien zu schattig. Und auch die Höhenlage von etwa 900m ist aktuell nachts noch frostgefährdet.
Ich fahre weiter auf eher schmalen Straßen durch die Bergwelt und erreiche schließlich den Ort Villanueva del Rosario.
Hier gibt es seit einiger Zeit einen neu angelegten offiziellen Wohnmobil-Stellplatz, der allerdings noch nicht ganz vollendet ist. Zum Übernachten ist er aber schon geeignet.
Nach fast 80 Kilometer auf überwiegend kurvenreichen und schmalen Bergstraßen bin ich froh, hier einen brauchbaren Übernachtungsplatz zu finden. Der schöne Blick auf die Berge ist ein Bonus.
Noch ist der Nachmittag nicht vorbei, so dass Christa und ich nach einer kurzen Kaffee-Pause am Stellplatz noch einen Rundgang durch den Ort machen.
In Villanueva del Rosario ist etwas mehr los als in Alfarnate, aber historische Monumente oder großartige Sehenswürdigkeiten darf man auch hier nicht erwarten.
Am Ende landen wir in "Paco's Pub", wo wir noch die letzten Sonnenstrahlen bei einem Bierchen genießen.
11. Februar 2020
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Villanueva del Rosario
Noch vor dem Frühstück (allerdings schon gegen 8:30h) werde ich durch den unschönen Klang einer Motorsäge gestört. Eine Handvoll Arbeiter beginnen, den Bachlauf neben dem Stellplatz zu reinigen und Unterholz zu entfernen. Und wie in Spanien üblich (eine ganz blöde Angewohnheit!) wird alles auf einen Haufen geworfen und angezündet.
Eigentlich wäre dies für mich das Signal zur Abreise, aber die nahen Berge der Sierra de los Camarolos liegen verlockend vor dem Wohnmobil, deshalb ist für heute eine kleine Wanderung in das Landschaftsschutzgebiet Dehesa de Hondonero angesagt.
Mit einer Ganztagestour kann man bis zu den Gipfeln und dem Aussichtspunkt Hondonero Alto gelangen, aber Christa und ich begnügen uns mit einem kürzeren Ausflug zur Kapelle der Jungfrau von Rosario (Ermita de la Virgen de la Rosario), die nur etwa 2 km entfernt ist.
Von hier aus hat man einen schönen Blick über den ganzen Ort Villanueva del Rosario und die umgebenden fruchtbaren Hügel, die vor allem mit Oliven-Plantagen bedeckt sind.
Wir gehen noch fast 2 km weiter zwischen blühenden Mandelbäumen und Oliven-Plantagen. An vielen Stellen können wir die zur Zeit stattfindende Ernte der reifen, schwarzen Oliven beobachten.
Anders als früher, als noch die Erntehelfer mit langen Stöcken die Früchte von den Zweigen schlugen, hilft heute eine tragbare Maschine, die ganze Äste in Vibration versetzt, so dass die Oliven in die ausgelegten Netze fallen.
Neben der Kapelle Virgen del Rosario befindet sich ein steiler Weg hinunter zum Ursprung des kleinen Flüsschens Río Cerezo (Nacimiento del Río Cerezo), auch "El Chorro" (dt.: Wasserstrahl) genannt. Hier, am Fuße steiler Felsen, befindet sich der Ursprung der Trinkwasser-Versorgung des Ortes Villanueva del Rosario.
Nach der Rückkehr zum Wohnmobil sind die Arbeiten zur Verschönerung des Flusslaufes vorerst beendet. Keine Motorsäge und kein Qualm stören den Aufenthalt auf dem Stellplatz, den ich gern wieder besuchen werde.