14. Februar 2020
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Coín
Einmal im Jahr - am ersten Sonntag im Juni - findet in Coín eine Prozession (Romería) zu Ehren der Schutzheiligen "Nuestra Señora de Fuensanta" statt. Dabei wird eine nur 11 cm kleine Marienfigur von einer außerhalb der Stadt gelegenen Kapelle (Ermita), wohin sie am 1. Mai gebracht wurde, zurück nach Coín getragen.
Es gibt einen etwa 4 km langen ausgewiesenen Wanderweg, der von Coín zur Ermita Nuestra Señora de Fuensanta durch die Hügel außerhalb der Ortschaft führt. Wenn man beim Wohnmobil-Stellplatz startet, wird der Weg 2 km länger.
Christa und ich machen uns heute auf den Weg, der "heiligen Quelle" einen Besuch abzustatten. Der gut markierte Wanderweg startet beim Centro de Salud am westlichen Ortsrand und verläuft zu meinem Leidwesen bergauf und bergab und wieder bergauf und so weiter...
Ich hatte bisher keine Ahnung, wie viele Hügel es rund um Coín gibt. Die Landschaft ist dadurch sehr attraktiv und beherbergt eine Reihe von Villen in unvergleichlicher Lage.
Wir wandern an etlichen hübsch gelegenen Fincas vorbei, zwischen Mandel- und Olivenbäumen, und erreichen nach 1½ Stunden den Hügel, auf dem die Kapelle errichtet wurde. Nur noch den kleinen Flusslauf des Río Pereilas auf einer alten Steinbrücke überqueren und die letzten Meter hinauf steigen...
...dann stehen wir vor der Kapelle mit dem langen Namen "Ermita Nuestra Señora de Fuensanta".
Derartige Kapellen haben wir schon mehrfach besucht, aber hier gibt es noch eine Überraschung.
Neben der Kapelle befindet sich ein riesiger Platz, den ich, fast auf dem Gipfel eines Hügels, so nicht erwartet hätte. Der Platz ist vollständig umgeben von kleinen Hütten (Casetas), die von den einzelnen Traditionsvereinen bzw. Nachbarschaften (Peñas) errichtet wurden, die an der Romería im Juni jeweils mit eigenen geschmückten Wagen oder Gruppen teilnehmen.
Wenn man sich das Innere der Casetas anschaut, ahnt man, was das Wesentliche an dem Romería-Wochenende im Juni ist, denn drinnen findet man meist nur eine lange Theke... na dann, Prost.