18. Februar 2020
-
La Cala de Mijas
-
San Roque
-
Facinas
Der Tag fängt ziemlich trüb an, und das Studium der Wettervorhersage legt nahe, die Gegend um Málaga zu verlassen und am besten in Richtung Atlantik-Küste westlich von Tarifa zu fahren.
Ich nehme den einfachsten Weg über die A-7 an Marbella und Estepona vorbei nach Algeciras.
Im Bereich von San Roque bei der Raststätte "Casa Bernardo" ist es Zeit für die Mittagspause. Dabei schaue ich mir gleich an, ob der hier angebotene Übernachtungsplatz für Wohnmobile und die WC-Entsorgung noch existiert. Und tatsächlich - beides ist weiterhin vorhanden, auch wenn der Wohnmobil-Parkplatz von anderen Fahrzeugen teilweise "fremdgenutzt" wird. Ich parke einfach woanders.
Auf der Weiterfahrt an Algeciras vorbei nach Tarifa ist das Wetter weiterhin trüb und diesig. Und zum ersten Mal seit ich durch Südspanien reise, bleibt der Felsen von Gibraltar unsichtbar.
Etwa 20 km hinter Tarifa erreiche ich das heutige Tagesziel - den Ort Facinas.
Hier wurde erst vor kurzem ein kommunaler Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet. Er bietet nur drei für Wohnmobile reservierte Plätze, und es ist nur ein Aufenthalt von 24 Stunden erlaubt. Für mich ist das heute in Ordnung.
Das erste was mir hier auffällt ist die unglaubliche Dichte an Windkraft-Anlagen. Rund um den Ort Facinas und auch in direkter Nähe zum Stellplatz stehen um die hundert dieser modernen Windmühlen. Viele davon sind offensichtlich sehr neu. Deutschland könnte sich in Bezug auf Windkraft den Fortschritt Spaniens als Beispiel nehmen - hier funktioniert das!
Das zweite, was mir bei diesem Stellplatz auffällt, ist die Menge der Wohnmobile, die nur zur Ver- und Entsorgung kommen. Wenn man sieht, wie viele Wohnmobile auf der Strecke zwischen Tarifa und Facinas auf irgend welchen inoffiziellen Plätzen wild campen, kann man sich vorstellen, dass dieses kostenlose Angebot erheblichen Zulauf generiert. Das hat sich der Ort Facinas bestimmt anders vorgestellt.
Leider wird das kostbare Trinkwasser auch zum Reinigen der oft stark verschmutzten, schlammigen Fahrzeuge benutzt (was an sich schon schlimm genug ist), und dabei nebenbei der Abwasser-Gully mit Schlamm verstopft, der für so eine Nutzung natürlich nicht vorgesehen ist.
Es würde mich nicht wundern, wenn die missbräuchliche Nutzung der Ver- und Entsorgungsstation in absehbarer Zeit Konsequenzen für den Stellplatz in Facinas hat. Wegen derartiger Dinge wurden andere Stellplätze auch schon geschlossen!
Als am Nachmittag die Wolken etwas auflockern und es nicht mehr nach Regen aussieht, machen Christa und ich noch einen Spaziergang. Vom Stellplatz aus führt ein Fußweg neben der Straße bis in den Ort.
Der Ort zieht sich einen Hügel hinauf, und erst ganz oben findet man das einzige irgendwie sehenswerte Gebäude - die Kirche Parroquia de la Divina Pastora.
In der Nähe der Kirche, auf dem höchsten Punkt der Ortschaft, beginnen Wanderwege, die auf die noch höheren Berge der Umgebung führen. Das werden wir erst beim nächsten Besuch in Facinas angehen - aber nur, wenn vorher die unnötige 24-Stunden-Begrenzung beim Stellplatz-Aufenthalt geändert wird.