27. Februar 2020
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Osuna
Die Nacht verlief überraschend ruhig, obwohl der Stellplatz gleich neben einer Hauptstraße liegt. Genauso überraschend steht mein Wohnmobil gegen Mittag allein auf dem offiziellen Stellplatz, der gestern noch komplett voll war, und ich nehme es vorweg - das bleibt auch den ganzen Tag so. Mir ist das egal - ich bleibe hier stehen.
Am Nachmittag machen Christa und ich einen Spaziergang quer durch das Ortszentrum auf die andere Seite der Stadt zum dortigen Recinto Ferial (allgemeiner Festplatz).
Auf dem Weg dorthin kommen wir an der Stierkampf-Arena (Plaza de Toros) vorbei, die von außen wie eine Festungsanlage wirkt.
Neben dem Recinto Ferial befindet sich der zweite kommunale Wohnmobil-Stellplatz. Er wurde im letzten Jahr neu eingerichtet. Leider wird er offenbar weniger von Wohnmobilisten genutzt, als von Leuten, die hier kostenlos Trinkwasser in Kanistern abfüllen.
Dieser Stellplatz wird es schwer haben, sich als Anlaufstelle für Wohnmobile durchzusetzen. Die Wartung lässt zu wünschen übrig (die WC-Entsorgung funktioniert seit längerer Zeit nicht mehr), und die häufige Anwesenheit lärmender Jugendlicher ist auch keine gute Reklame. Dazu kommt noch die wenig attraktive Umgebung. Die gute Erreichbarkeit auch mit sehr großen Fahrzeugen spricht aber für diesen Platz.
Ich hatte mit dem Gedanken gespielt, wenigstens eine Nacht auf diesem Stellplatz zu verbringen - das hat sich jetzt nach meinem Besuch erledigt.
Zurück auf dem Stellplatz beim Family-Cash-Supermarkt werde ich im Laufe des Abends Zeuge, wie immer mehr Wohnmobile kommen und, anstatt die reservierten offiziellen Plätze neben meinem Fahrzeug zu nutzen, sich in dem Bereich zusammen kuscheln, wo früher der offizielle Stellplatz lag. Schließlich stehen dort fast zwanzig Fahrzeuge - ich bleibe allein.
Die große Anzahl vor allem spanischer Wohnmobilisten hat natürlich etwas mit dem morgigen Feiertag (28. Februar: Día de Andalucía) zu tun, denn der führt in diesem Jahr zu einem langen Wochenende.
Dass Wohnmobile auf dem nicht-reservierten Teil des Parkplatzes toleriert werden, ist interessant, denn eigentlich ist der Parkplatz nachts von 22 Uhr bis 9 Uhr geschlossen.
Und das steht nicht nur auf dem Schild, sondern es werden Pfosten in die Fahrbahn gesetzt, die (eigentlich) nur noch den Zugang zum offiziellen Stellplatz erlauben.
Wenn man sich über Einfahrt-verboten-Verkehrszeichen hinwegsetzt, dann kann man allerdings trotzdem den ganzen Parkplatz befahren, und insbesondere kann man natürlich auch die Ver- und Entsorgungsstation erreichen.
28. Februar 2020
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Osuna
Heute am Andalusien-Tag bleibt der Supermarkt geschlossen, entsprechend ruhig ist es auf dem Parkplatz. Aber auch auf den übrigen Straßen ist nicht viel los.
Der Wetterbericht verspricht 24°C, und am Ende messe ich sogar über 26°C - ein richtiger Sommertag.
Christa und ich machen einen Spaziergang, der uns in die Gegend der alten Steinbrüche (span.: canteras) jenseits des nördlichen Ortsrandes bringt. Hier wurde schon vor der Römerzeit aber auch noch im letzten Jahrhundert das Baumaterial für die Gebäude in Osuna abgebaut.
In diesem Bereich hat man einen besonders markanten Steinbruch mit höhlenartigen Räumen umgebaut in einen Veranstaltungsort - El Coto Las Canteras.
Leider ist heute keine Innen-Besichtigung möglich. Aber auch von außen sieht das Ganze beeindruckend aus.
In der näheren Umgebung finden wir weitere Steinbrüche, die auch jetzt noch als Wohnort genutzt werden. Das ist aber wohl nur etwas für Individualisten.
In der Gegend der Steinbrüche könnte man noch viel mehr erkunden. Es gibt Ausgrabungen römischer Grabfelder, eine Área Recreativa (Picknick-Bereich) und Wanderwege. Auch nach drei Tagen muss es in Osuna nicht langweilig werden.