14. März 2020

  • Alcossebre

  • Figueres

  • La Jonquera

  • Leucate-Plage (Frankreich)

 

Viele haben es vielleicht noch gar nicht mitbekommen, aber die Ereignisse im Zusammenhang mit dem Corona-Virus bleiben nicht ohne Auswirkung auf die Reisetätigkeit der Wohnmobilisten in Spanien.

In den letzten zwei Tagen haben sich die Ereignisse überschlagen - erst wurden einzelne Ortschaften in der Nähe von Barcelona unter Quarantäne gestellt, dann folgten Reiseverbote in den Küstenregionen von Murcia, schließlich wurde die Vollsperrung von Katalonien gefordert. Für ganz Spanien wird nun der Alarm-Zustand verhängt (das ist so etwas wie das Ausrufen des Notstands).

Christa und ich standen vor der Frage, das Ganze auf dem Stellplatz in Alcossebre auszusitzen (ohne zu wissen, wie lange das dauern könnte) oder sofort in Richtung Heimat durchzustarten (ohne zu wissen, ob man überhaupt noch nach Katalonien hineingelassen wird bzw. die Grenze nach Frankreich problemlos überqueren kann).

Nachdem die ersten "Flüchtlinge" schon zwischen 5 Uhr und 7 Uhr morgens abreisen, fällen auch wir die Entscheidung, möglichst noch heute bis Frankreich zu fahren.

Bei uns wird es allerdings keine panikartige Flucht sondern eher ein "geordneter Rückzug". Erst wird noch komplett die Ver- und Entsorgung vorgenommen, und in der Rezeption Brot und ein 5-Liter-Reserve-Wasserkanister gekauft. Ausnahmsweise tanke ich nicht an der billigsten sondern an der nächst gelegenen Tankstelle, und "schon" um 10 Uhr bin ich auf der Autobahn AP-7 in Richtung Norden.

Bald erreiche ich hinter Vinaròs die Grenze zur Region Katalonien - und nichts passiert. Keine Sperre, keine Kontrolle.

20200314 Katalonien

Die Autobahn AP-7 geht durch bis La Jonquera an der Grenze zu Frankreich. 30 km vorher, am Ortsrand von Figueres, fahre ich noch einmal kurz von der Autobahn ab, um an einer Billig-Tankstelle den Diesel-Tank zu füllen. Das Preisgefälle zu Frankreich ist weiterhin erheblich - 30 bis 40 Cent pro Liter Diesel kann man sparen, wenn man in Spanien tankt.

Das wissen auch die Franzosen, und heute gibt es eine lange Warteschlange an der Avanza-Tankstelle in Figueres - fast nur französische Autos. Einer hat vier 20-Liter-Kanister dabei, die gefüllt werden. In der Folge wird die Schlange noch länger. Offenbar wird auch hier "gehamstert".

Nach einer halben Stunde kann ich endlich mit vollem Tank weiterfahren, und kurz darauf, nach ziemlich genau 400 km Fahrt, erreiche ich La Jonquera und die Grenze zu Frankreich. Auch hier gibt es keine Sperre oder Kontrolle.

Gleich an der ersten Raststätte in Frankreich - Village Catalan - bleibe ich erst mal stehen. Und Unmengen von Wohnmobilen machen das gleiche - alle sind wahrscheinlich froh, den drohenden Sperren in Spanien entkommen zu sein.

20200314 P VCatalan

Ein paar Kilometer hänge ich noch dran und fahre bis zum Wohnmobil-Stellplatz in Leucate-Plage, dort wo auch die erste Etappe dieser Spanien-Reise vor fast 6 Monaten begann.

20200314 Leucate Stp