26. Oktober 2021
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Layana
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Santacara
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Calahorra
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Lodosa
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Ezcaray
Nachdem gestern die kürzeste Tagesetappe mit nur 12 km stattfand, wird es heute wohl eine der längsten werden - 200 km liegen vor mir.
Aber der Reihe nach...
Der Wetterbericht prophezeit für das kommende Wochenende Regen und kühle Temperaturen. Und dann ist da noch ein zusätzlicher Feiertag (Allerheiligen) und Halloween. Solche Tage verbringe ich am liebsten in bekannter Umgebung, möglichst auf einem privaten Stellplatz mit regensicherem Untergrund und Stromanschluss. Leider gibt es so etwas weit und breit nicht.
Erst hinter Burgos wäre etwas passendes. Also versuche ich heute, so weit es geht in diese Richtung zu fahren und gleichzeitig die noch nicht von mir besuchten neuen Stellplätze, die am Weg liegen, zu dokumentieren.
Der erste Stellplatz, den ich ansteuere, ist der kommunale Wohnmobil-Stellplatz in Santacara.
Hier kann man gut beobachten, dass auch ein kleines Gefälle zu großer Erosion führen kann - die Einfahrt ist nur noch mit viel Vorsicht zu nutzen. Hier gehört einiges an Beton hin - dann ist der Platz ok.
Die Fahrt geht weiter nach Calahorra. Hier am Río Cidacos befinde ich mich in der autonomen Region La Rioja, nachdem ich heute morgen in Aragonien gestartet bin und dann Navarra durchquert habe.
Der kommunale Wohnmobil-Stellplatz von Calahorra ist genau richtig für die Mittagspause, da es hier an den Rändern des großen Asphaltplatzes sogar einige schattige Stellen gibt.
Dieser Ort hätte einen längeren Aufenthalt verdient - die Altstadt ist nicht weit entfernt und sieht interessant aus. Vielleicht klappt es beim nächsten Mal.
Heute fahre ich weiter. Es geht ein Stück nach Norden durch das Tal des Ebro mit den herbstbunten Weinfeldern bis zum Ort Lodosa. Hier wurde ein kommunaler Wohnmobil-Stellplatz fast direkt am Ebro-Ufer eingerichtet. Der Weg ins Ortszentrum ist auf einem schönen Paseo entlang des Flusses zurückzulegen.
Die Nutzung der Ver- und Entsorgungsstation ist etwas umständlich, weil man in dem benachbarten Schwimmbad Jetons kaufen muss. Bei meinem Besuch war gerade Mittagspause. Aber da es sich nicht nur um ein Freibad, sondern auch um ein Hallenbad handelt, ist die Kasse grundsätzlich ganzjährig jeden Tag geöffnet.
Es beginnt das letzte Teilstück der heutigen Fahrt - auf der Autobahn A-12 an Logroño vorbei bis zur Abfahrt bei Santo Domingo de la Calzada. In diesem Ort war ich schon einmal vor einigen Jahren mit dem Fahrrad auf der Vía Verde del Río Oja, von Casalarreina kommend. Damals hatte ich auf das restliche Teilstück der Vía Verde verzichtet, heute geht es ohne Fahrrad weiter durch das Tal des Río Oja in das Bergland bei Ezcaray.
Der Ort Ezcaray hat vor kurzem einen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet, dessen Lage und Gestaltung außergewöhnlich ist.
Die Beton-Parzellen und Fahrwege suggerieren einen großzügigen, durchdachten Stellplatz. Bis man feststellt, dass auf jeder Betonplatte zwei (!) Wohnmobile stehen sollen, und das Manövrieren dann auf den schmalen Fahrwegen zwischen den Zweigen der Bäumchen gar nicht funktioniert - man muss dann wohl die Wiese mit benutzen. Heute ist nicht so viel los und jedes Fahrzeug hat eine eigene Doppel-Parzelle.
Christa und ich machen uns gleich auf den Weg in den Ort, denn nach der 200-km-Fahrt ist ein guter Café-con-leche absolut notwendig.
Da der Stellplatz direkt neben dem Wanderweg bzw. Radweg Vía Verde del Río Oja liegt, gehen wir die ersten paar hundert Meter über die alte Bahntrasse auf einer wunderschönen Allee bis zum ehemaligen Bahnhof, wo sich der Startpunkt der Vía Verde befindet.
Wie man auf dem obigen Bild sehen kann, landet man am Ende des Tals in einem Wintersport-Gebiet. Bei unserem Rundgang durch den Ort Ezcaray haben auch wir den Eindruck, dass man offenbar nicht nur im Sommer beim Wandern, Radfahren und Bergsteigen hier gut aufgehoben ist - das Angebot an Herbergen, Hotels, Restaurants und Bars ermöglicht sicher auch nette Après-Ski-Aktivitäten.
Nach der Rückkehr zum Wohnmobil diskutieren Christa und ich, in welche der drei Favoriten-Kategorien bei WOMO-IBERICO man Ezcaray einsortieren sollte, denn sowohl der Stellplatz, als auch der Ort und die umgebende Landschaft sind ganz nach unserem Geschmack.
Noch sind wir zu keinem Ergebnis gekommen, als ein unverhofftes Ereignis alles wieder in Frage stellt - wir bekommen Besuch von freilaufenden Rindern (eigentlich sind es nur große Kälber), die mit ihren Kuhglocken bis nach 2 Uhr nachts ziemlich viel Lärm verbreiten. Und zwar oft genau neben den Wohnmobilen, so dass es keinen Meter Abstand zwischen Glocke und meinem Ohr gibt - nur getrennt durch eine als Schallschutz unbrauchbare Wohnmobil-Seitenwand.