29. Dezember 2021
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Pozo Del Camino
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Huelva
Fast eine Woche mit viel Regen liegt hinter uns, jetzt ist das Wetter wieder schön warm und trocken. Und da wir sowieso die Vorräte auffüllen müssen bevor die nächsten Feiertage kommen, verbinden wir das Einkaufen mit einem Ausflug in die Provinz-Hauptstadt Huelva, die etwa 40 km entfernt ist.
Ich bin zwar schon oft an Huelva vorbei gefahren, habe aber noch nie die Stadt besucht. Das lag vor allem daran, dass es dort keinen offiziellen Wohnmobil-Stellplatz gibt und damit ein längerer Aufenthalt für mich nicht in Frage kommt.
Der einzige Stellplatz, der zu Huelva zählte, war ein Park- und Abstellplatz für Fahrzeuge aller Art, der ursprünglich auch das Übernachten für Wohnmobile anbot. Die Kommentare zu diesem Platz deuteten in der letzten Zeit aber darauf hin, dass dieser Stellplatz als solcher nicht mehr zu gebrauchen ist.
Heute fahre ich selbst dort vorbei und komme zu dem selben Schluss - ein Wohnmobil-Stellplatz sollte anders aussehen.
Als Ausgangspunkt für den Stadtrundgang hatte ich einen Parkplatz am Ortsrand in einem Einkaufsbereich mit Mercadona- und Lidl-Supermarkt ausgesucht. Leider ist dort aber so viel los, dass ein 7m-Wohnmobil keine Chance hat. Aber gleich auf der anderen Straßenseite gibt es einen kostenlosen Parkplatz auf einem Grundstück, dessen ehemalige Bebauung (im Google-Satellitenbild noch zu sehen) verschwunden ist. Auf den vielen Betonplatten kann man auch mit einem Wohnmobil gut parken (GPS: 37.2622, -6.959).
Huelva ist keine Stadt, die voll von Sehenswürdigkeiten ist. Aber bei fast 150.000 Einwohnern findet man schon ein paar interessante Ecken und Bauwerke.
Dazu zählt natürlich die Kathedrale, die zwischen den benachbarten Wohn- und Geschäftshäusern nur durch ihr Hauptportal auffällt, und das Rathaus (Ayuntamiento), das sich noch im Weihnachtsschmuck präsentiert.
An mehreren Stellen der Stadt stößt man auf den Seefahrer Christoph Kolumbus, der in Spanien Cristóbal Colón heißt, und der hier 1492 seine erste "Indienreise" startete.
An der Plaza de las Monjas, einem touristischen Zentrum mit viel Gastronomie, zeigt uns Kolumbus persönlich die Richtung, in der "Indien" liegt, und nicht weit entfernt finden wir das ehemalige Grandhotel "Casa Colón", das inzwischen ein Kultur- und Kongress-Zentrum ist.
Hinter den Gebäuden der Casa Colón erhebt sich ein Hügel, auf dem man vor fast 30 Jahren begann, einen Park mit Freizeit-Einrichtungen anzulegen. Dieser Parque Alonso Sánchez ist bis heute unvollendet, aber an vielen Stellen schon wieder verfallen.
Geblieben ist aber die Aussicht über die Stadt Huelva, nachdem man die schier unendlichen Treppen hinauf geklettert ist. Der Blick nach Westen geht bis zu den Brücken über die Marismas am Río Odiel.
Da ich noch vor Sonnenuntergang wieder auf dem Stellplatz "Playas de Luz" in Pozo del Camino zurück sein will, und wir vorher auch noch einkaufen wollen, brechen wir den Stadtrundgang nun ab und kehren zum Wohnmobil zurück. Immerhin sind bei dem Rundgang etwa 7 km zusammen gekommen.
Vielleicht gibt es irgendwann ja einen Wohnmobil-Stellplatz direkt in Huelva, so dass man etwas mehr Zeit für eine Stadtbesichtigung hat, und dann vor allem auch abends rund um die Plaza de las Monjas die Kneipen-Szene aufsuchen kann...