10. Februar 2022
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Arcos de la Frontera
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Junta de los Ríos
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Algar
Das "weiße Dorf" Arcos de la Frontera ist es wirklich wert, besucht zu werden, allerdings benötige ich nach drei oder vier Tagen eine Entsorgungsmöglichkeit für die WC-Kassetten, und die nächsten offiziellen Stellplätze, die diesen Service bieten, sind etwa 40 km entfernt.
Deutlich näher ist eine Tankstelle im Süden von Arcos in der Nähe des Ortes Junta de los Ríos. Dort wird schon seit etlichen Jahren das Ver- und Entsorgen für Wohnmobile angeboten. Zwischendurch hat der Betreiber gewechselt, und es ist unklar, ob es den Service noch gibt. Also fahre ich heute dort hin.
Tatsächlich wird der Wohnmobil-Service noch mit einem großen Schild angekündigt, aber beim genauen Hinsehen bleibt davon nicht viel übrig. Insbesondere die Tatsache, dass man das Abwasser einfach in die Botanik laufen lassen soll, ist eigentlich ein schlechter Scherz. Immerhin hat man dafür extra eine Öffnung in die Betonumfassung "gebohrt".
Ich verlasse diesen Ort ohne Entsorgung und hoffe, dass das heutige Reiseziel - ein privater Stellplatz in Algar - diesbezüglich besser ausgestattet ist.
Ich fahre südlich des Guadalcacín-Stausees entlang und erfreue mich an der tollen Landschaft, während ich mich gleichzeitig darüber ärgere, dass es keine geeigneten Stellen zum Anhalten gibt, um schöne Fotos zu schießen.
Erst ganz am Ende gelingt mir ein Foto, das aber nicht annähernd die beeindruckenden Farben der vorherigen Buchten zeigt.
Kurz darauf erreiche ich die Finca "El Piketa" - ein Bauernhof mit Tierzucht (vor allem iberische Schweine), wo zur Zeit ein Wohnmobil-Stellplatz entsteht.
Die gesamte Finca umfasst ein riesiges Gelände, auf dem mehrere Bereiche für Wohnmobile vorgesehen sind. Ich stehe auf dem Schotterplatz, aber man könnte auch auf einer Wiese stehen oder auf Terrassen über dem Stausee mit tollem Ausblick.
Das Gelände hat gewaltiges Potential für einen hervorragenden Wohnmobil-Stellplatz, aber es gibt noch viel zu tun. Insbesondere die Sanitär-Anlagen müssen modernisiert werden, und auch die Ver- und Entsorgung ist nicht state-of-the-art. Das Abwasser soll z.B. einfach in eine Bodenwanne abgelassen werden - keine Ahnung, was dann damit passiert. Auf jeden Fall ist das auch nicht besser als bei der Tankstelle in Junta de los Rios.
11. - 13. Februar 2022
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Algar
Heute erfahre ich, dass an diesem Wochenende eine größere Zusammenkunft von Wohnmobilisten auf der Finca "El Piketa" stattfindet, die hier Karneval feiern wollen. Als erste Reaktion würde ich am liebsten gleich wieder abreisen, aber ich bleibe. Und ich nehme es vorweg - obwohl schließlich fast 80 Wohnmobile auf der Finca sind, bleibt alles erträglich.
Leider gibt es keine vernünftigen Wanderwege in dieser Gegend, vor allem keinen akzeptablen Weg hinunter zum Stausee. Christa und ich wandern deshalb an zwei Tagen auf einem kleinen Rundkurs zu dem etwa 2 km entfernten Ort Algar - einmal links herum, einmal rechts herum.
Am südlichen Ortsrand fällt ein Bauwerk auf, das von weitem wie eine Burgruine aussieht. Das Ganze ist allerdings sehr viel jünger und das Hobby eines ehemaligen Boxers - das Castillo de Pedro Lobato.
Im Ort selbst finden wir nicht viel Interessantes. Die Gassen gehen meist steil bergauf oder bergab...
...und dort wo es einigermaßen gerade ist, befindet sich eine Fußgängerzone mit viel Gastronomie, wo man zumindest sonntags offenbar einen großen Teil der Bevölkerung beim Speisen antrifft...
Christa und ich ziehen den Platz zwischen Kirche und Rathaus vor (Plaza de la Constitución). Hier gibt es eine Taberna, die zwar keine großartigen Speisen anbietet, aber Café-con-leche, Cerveza und Vino, und vor allem Sonne auch noch am Nachmittag.