27. Februar 2022
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Olvera
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Pruna
Das Chaos auf dem Stellplatz/Parkplatz in Olvera wird noch schlimmer - die ersten Sonntagsausflügler suchen schon nach einem freien Platz zum Parken, da bin ich noch gar nicht aufgestanden. Während des Frühstücks muss ich mehrfach den Freiraum vor der Türe verteidigen, damit man überhaupt aus- und einsteigen kann. Schließlich entschließe ich mich, umgehend den Platz zu verlassen, und zwar bevor das Wohnmobil so eingekeilt wird, dass es nicht mehr manövrierfähig ist.
Das Auschecken ist ganz einfach - man wirft den korrekten Geldbetrag zusammen mit einem Formblatt, das die Autonummer enthält, in den dafür vorgesehenen Briefkasten. Und Tschüss...
Nach dem ungeplanten Aufbruch stellt sich die Frage, wohin es gehen soll. Und wie so oft ist die einfachste Antwort auch die beste - ich fahre heute schon zum nur 6 Kilometer entfernten Nachbarort Pruna, wo es einen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz gibt, den ich sonst erst morgen aufgesucht hätte.
Glücklicherweise sind offenbar alle Wohnmobilisten nach Olvera gefahren, denn in Pruna sind noch reichlich freie Plätze vorhanden. Hier gibt es auch wieder eine einfach zugängliche Ver- und Entsorgungsstation, und einen Stellplatz mit Blick auf eine schöne Felsenkulisse.
Bei einem Spaziergang durch den Ort Pruna können Christa und ich keine besonderen Sehenswürdigkeiten finden. Nur das Denkmal des Emigranten, der mit dem Koffer in der Hand noch einmal zur Stadt zurück blickt, lässt einen etwas nachdenklich werden.
28. Februar 2022
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Pruna
Wenn es auch im Ort selbst keine Sehenswürdigkeit gibt, so liegt aber ein Highlight direkt vor dem Stellplatz - die Ruine des Castillo de Hierro.
Schon von Olvera aus konnte man diesen Hügel sehen - es sind ja nur etwa 4 km Luftlinie. Da hatte ich mir schon vorgenommen, auf den Berg zu klettern, sobald ich in Pruna bin.
Heute ist es soweit. Der Einstieg in den gut ausgebauten Klettersteig befindet sich etwa 600m vom Stellplatz entfernt bei der Quelle Fuente del Pilarillo neben der Hauptstraße A-363 (GPS: 36.9632, -5.2311).
Die erste Hälfte des Aufstiegs ist eine schier endlos lange Treppe mit 338 Stufen (persönlich gezählt!), was im späteren Verlauf noch durch etwa 50 weitere Stufen ergänzt wird.
Aber irgendwann ist es geschafft und Christa und ich stehen auf dem Gipfel neben den Resten des Castillo de Hierro, auf Augenhöhe mit kreisenden Falken und Geiern.
Noch einmal 48 Stufen über eine Metalltreppe im Inneren des Turms bringen uns ganz nach oben. Von hier aus hat man eine tolle Aussicht über den Ort Pruna zur Bergkette der Sierra del Tablón, dem höchsten Punkt in der Provinz Sevilla.
Nach der Rückkehr zum Stellplatz stelle ich fest, dass auch dieser Platz inzwischen komplett gefüllt ist. Oder zumindest fast - weil ein Wohnmobil mit Anhänger gleich zwei Parzellen blockiert...