25. Oktober 2022
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Maçanet de la Selva
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Sils
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Amer
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Sant Esteve d'en Bas
Die Straße vor dem Stellplatz in Maçanet de la Selva wird doch mehr genutzt als ich gedacht habe. Sie verbindet die nächste Autobahn-Auffahrt mit einem in der Nähe liegenden Industriegebiet, in dem neben vielen anderen Firmen ein Logistik-Zentrum angesiedelt ist. Ein Lkw nach dem anderen fährt am Stellplatz vorbei, und zwar in beide Richtungen, etliche auch nachts, und ab 5 Uhr morgens geht es dann erst richtig los.
Das ist nichts für mich. Heute geht es gleich weiter, und zwar weit weg von den küstennahen Hauptverkehrsstrecken.
Nur wenige Kilometer entfernt liegt der kommunale Wohnmobil-Stellplatz am Bahnhof von Sils. Da ich dort fast direkt vorbei fahre, schaue ich ihn mir an, denn mein letzter Besuch liegt schon sechs Jahre zurück.
Es hat sich nicht viel verändert, alles funktioniert. Dass inzwischen auch hier - nur wenige Meter neben den Gleisen der Eisenbahn - einige Zeitgenossen die Parkmöglichkeit neben der Ver- und Entsorgungsstation mit einem Campingplatz verwechseln, ist für den Fortbestand dieses Stellplatzes sicher nicht dienlich.
Der weitere Weg führt mich in den kleinen Ort Amer, in dem schon vor mehreren Jahren begonnen wurde, einen Wohnmobil-Stellplatz einzurichten. Bis heute ist er aber leider noch nicht in Betrieb, obwohl die Ver- und Entsorgungsstation schon lange fertig ist.
Der Stellplatz ist wohl Teil eines größeren Projektes, in dem die alten Gebäude des ehemaligen Bahnhofs von Amer restauriert werden, um den hier verlaufenden Vía Verde del Carrilet aufzuwerten.
Ein Stellplatz an dieser Stelle wäre ein idealer Einstiegspunkt für eine Radtour auf der Vía Verde. Zur Zeit behelfen sich die Wohnmobilisten mit dem Parkstreifen vor dem Feuerwehr-Gebäude, nur wenige Meter von dem geplanten Stellplatz entfernt (GPS: 42.0116, 2.5963).
Christa und ich machen einen kleinen Spaziergang zum ehemaligen Bahnhof, der schon komplett restauriert ist. Ich nehme an, dass hier noch ein Restaurant oder etwas ähnliches installiert wird.
Für die vorbei radelnden Vía-Verde-Nutzer gibt es zumindest für ihre Fahrräder schon eine Mini-Werkstatt: in einer Säule, die man mit einer Münze wie bei einem Einkaufswagen im Supermarkt öffnen kann, sind Werkzeuge aller Art verborgen, ergänzt durch Luftpumpe und Steckdosen zum Aufladen der E-Bike-Akkus.
Wenn das Gesamt-Projekt irgendwann fertig ist, wird Amer bestimmt eine gute Adresse für Rad- und Wohnmobil-Touristen. Heute ist es aber noch nicht so weit, deshalb fahre ich bis zum nächsten Ort mit einem schon funktionierenden Stellplatz: Sant Esteve d'en Bas.
Der hiesige kommunale Wohnmobil-Stellplatz ist noch ziemlich neu. Und neu ist auch die Art und Weise, wie die einzelnen Dienste zu nutzen sind.
So muss man an dem Service-Automaten wählen, ob man Trinkwasser tanken will, oder nur etwas Wasser zum Spülen der WC-Kassette braucht, und an einer anderen Service-Säule kann man die Strom-Steckdosen aktivieren. Alles muss einzeln per Kreditkarte bezahlt werden. Die eigentliche Entsorgung und das Übernachten ist jedoch kostenlos.
Das Konzept Dienstleistungen zu bezahlen ist sicher in Ordnung, aber zu viele Automaten sind auf Dauer meist ein Problem, denn irgend etwas geht immer kaputt.
Auf jeden Fall habe ich vor, zwei Tage hier zu bleiben.