11. Februar 2023
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Almuñécar
Während des ganzen gestrigen Tages und auch noch während der Nacht blies ein sehr starker Ostwind, der für viel Unruhe auf dem Stellplatz sorgte, weil die als Sonnenschutz gedachten Netze der Naturgewalt nicht standhielten. Schließlich sorgten gerissene Metall-Drähte im Zusammenspiel mit den Metall-Rohren für ein unerfreuliches Konzert. Zum Schlafen waren Ohrenstöpsel nötig!
Heute ist der Wind etwas schwächer, doch häufige Böen bringen weiterhin alles zum Klappern und Quietschen. Das hält Christa und mich aber nicht davon ab, die geplante Stadtbesichtigung zu starten.
Die vorgesehene Fahrt mit dem Bus ins Zentrum findet allerdings nicht statt, da unklar ist, wann der nächste Bus fährt und an welcher Haltestelle man einsteigen muss. Verschiedene Internet-Seiten und der Fahrplan an den Haltestellen widersprechen sich, so dass wir einfach wieder zu Fuß in die City gehen - mit Rückenwind nur 40 Minuten. Dann stehen wir unterhalb der Burg von Almuñécar, dem Castillo de San Miguel.
Nach einem stärkenden Mittagessen auf einer weitgehend windgeschützten Terrasse auf der Plaza de San Cristóbal, direkt vor dem Aussichtspunkt Peñón de Santo, den wir vorgestern schon erklettert haben, beginnen wir unseren heutigen Rundgang in dem nahegelegenen botanisch-archäologischen Park "El Majuelo".
Die kleine Grünanlage am Fuß des Burgbergs ist auch ein Skulpturen-Park und sie beherbergt eine sehenswerte Ausgrabung einer römischen Fischfabrik.
Die Besichtigung der Burg ist erst ab 16 Uhr möglich, deshalb soll als nächster "Programmpunkt" der Besuch der "Höhle der sieben Paläste" (Cueva de siete palacios) erfolgen. Sie liegt mitten in der Altstadt, die sich über die Rückseite des Burgbergs erstreckt. Also spazieren wir erst einmal durch die Gassen und versuchen, nicht die Orientierung zu verlieren.
Schließlich stehen wir vor dem Eingang zur "Cueva" und stellen fest, dass auch hier der Einlass erst ab 16 Uhr ist (im Gegensatz zur offenbar nicht aktualisierten Internet-Seite, denn auch die Preise sind gestiegen).
Da ich keine Stunde warten will, gehen wir wieder hinunter zum Strand und trinken erst mal einen Café-con-leche.
Gegen 16 Uhr erklimmen wir den Burgberg zum zweiten Mal - und diesmal klappt alles.
Die für Rentner vergünstigte Eintrittskarte (2.50 €, sonst 4 €) gilt sowohl für den Besuch der Burg als auch für die Höhle "Cueva de siete palacios".
Die Cueva ist Teil einer architektonischen Konstruktion, mit der vor allem die Römer mehr Platz für ihre großzügigen Bauwerke (Forum, Tempel) auf dem eher kleinen Hügel schafften. Künstliche Gewölbe und Bögen als Unterbau sorgten für eine größere Oberfläche.
Die größte Höhle wird heutzutage als Museum genutzt, mit Artefakten aus vielen Epochen. Immerhin waren hier schon die Phönizier, dann die Römer, die Mauren - und jetzt wir
Die Burg von Almuñécar wurde ursprünglich von den Arabern gebaut, später von den Spaniern erweitert, um dann von Franzosen und Engländern wieder kaputt gemacht zu werden. Heute ist zumindest der Außenbereich weitgehend restauriert, und im Inneren befindet sich ein kleines städtisches Museum.
Der Gang über die Mauerkrone ist bei Windstärke 7 nicht wirklich lustig, aber am Ende kann man sich an den verschiedenen Aussichtspunkten über Ausblicke die Küste rauf und runter erfreuen.
Ich habe schon viele Stadtrundgänge gemacht, aber dieser gehört auf jeden Fall zu den eher anstrengenden - gut 3.5 km Anmarsch, dann zweimal durch die Altstadt den Burgberg erklimmen, zwischendurch den Skulpturen-Park und die archäologische Ausgrabung aufsuchen und noch einen Blick auf den Paseo Marítimo auf der Westseite der Stadt werfen, und weil für den Rückweg wieder kein Bus kommt und auch kein Taxi zu sehen ist, geht es wieder zu Fuß zurück zum Stellplatz. Am Ende kommen über 10 km Fußweg zusammen - Morgen ist auf jeden Fall ein Ruhetag!