24. März 2023
-
Villanueva de la Serena
-
Castuera
-
Almorchón
-
Almadén
Nach einer ruhigen Nacht werden in Villanueva de la Serena noch die Vorräte aufgefüllt, denn ab heute geht es erst mal ein paar Tage in wenig besiedelte Gegenden mit oft nur kleinen Lebensmittel-Geschäften. Das Drei-Länder-Eck, wo Extremadura, Andalusien und Kastilien-La Mancha an einander stoßen, ist vom Tourismus noch nahezu unberührt. Als Wohnmobilist kann man hier noch richtige Entdeckungen machen.
Auch in dieser Gegend gibt es inzwischen von den Gemeinden eingerichtete Wohnmobil-Stellplätze. Da meine bisherigen Reisen selten hier vorbei führten, habe ich noch viel zu tun, wenn ich alle Stellplätze dokumentieren will.
Heute fahre ich zuerst nach Castuera. In diesem Ort wurde schon vor mehreren Jahren mit dem Bau eines Stellplatzes begonnen und seit letztem Jahr ist er wohl auch fertig. Aber so richtig in Betrieb ist er trotzdem nicht. Das schaue ich mir nun selbst an.
Tatsächlich ist der Stellplatz (GPS: 38.7286, -5.5494) komplett fertig, aber mit einem Tor verschlossen. Städtische Arbeiter, die auf dem Nebengrundstück zu tun haben, erklären mir, dass man nur die Policía Local anrufen muss, die kommt dann umgehend und öffnet den Stellplatz.
Das deckt sich mit den Aussagen in einigen Kommentaren z.B. bei park4night. Leider ist die notwendige Telefon-Nummer nirgendwo zu finden, und eine gute Lösung ist das sowieso nicht, insbesondere für ausländische Wohnmobilisten, die oft kein Spanisch sprechen können.
Bevor ich diesen Stellplatz bei Womo-Iberico eintrage, werde ich noch einmal versuchen, per eMail mit der Stadtverwaltung Kontakt aufzunehmen.
Ich rufe heute nicht die Polizei sondern fahre weiter. Es ist schon früher Nachmittag, deshalb suche ich einen Platz für eine Mittagspause und finde ihn neben dem kleinen Bahnhof von Almorchón.
Natürlich schaue ich mir den Bahnhof etwas genauer an. Dabei entdecke ich ein noch immer in Betrieb befindliches "analoges" Weichen- und Signal-Stellwerk, das ich in dieser Form zum letzten Mal vor mindestens 50 Jahren gesehen habe.
Der Bahnhofsvorsteher ist sichtlich erfreut, dass er mal wieder jemanden gefunden hat, dem er die ganzen mit Muskelkraft zu bewegenden Hebel und Kurbeln erklären kann. Ich stamme zwar aus einer Eisenbahner-Familie, aber einiges davon ist mir neu. Man lernt halt nie aus.
Die Fahrt geht schließlich weiter. In der Nähe des Stausees Embalse de la Serena, hinter der Brücke über den Río Zújar, ist die Extremadura zu Ende und Kastlien-La Mancha beginnt. Nur wenige Kilometer weiter liegt der Ort Almadén, das heutige Tagesziel.
Almadén hat vor zwei Jahren im Rahmen des Projektes "20 Stellplätze in der Provinz Ciudad Real" einen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet, den ich bisher noch nicht besucht hatte. Trotzdem komme ich gleich zurecht, denn alle Stellplätze dieses Projekts sind nahezu identisch aufgebaut.
Wie schon gestern in Villanueva empfängt mich auch hier ein leerer Stellplatz - das Reisen im spanischen Inland ist doch viel entspannter als an den Küsten, wo Massen an Wohnmobilen um freie Plätze "kämpfen".
Ein kleiner Rundgang durch den Ort zeigt Christa und mir, dass hier einiges geboten wird.
Es gibt noch viel mehr zu bewundern - insbesondere das ehemalige Bergwerk zur Quecksilber-Gewinnung ist als UNESCO-Welterbe natürlich der touristische Höhepunkt. Mit all dem werden wir uns morgen beschäftigen.