25. März 2023
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Almadén
Nach dem gestrigen kurzen Spaziergang durch Almadén wollen Christa und ich heute mehr sehen - vor allem das ehemalige Bergwerk zur Quecksilber-Gewinnung, das uns als UNESCO-Welterbe natürlich besonders interessiert.
Dafür marschieren wir schon am Vormittag los, um eventuell noch frei verfügbare Eintrittskarten zu bekommen, denn normalerweise muss man vorher möglichst online reservieren, um den Parque Minero zu besuchen.
Leider haben wir kein Glück - alles ist ausgebucht, niemand hat kurzfristig storniert. Also schauen wir uns das Ganze von außen an, auf die Fahrt hinunter in die Tiefen der Mine müssen wir allerdings verzichten.
Auch außerhalb des Parque Minero findet man im Stadtgebiet an verschiedenen Stellen weitere Zeitzeugen der Minen-Geschichte. Zum Beispiel den Belüftungsschacht Pozo San Miguel ...
... oder das Tor Puerta de Carlos IV, das vor allem dazu diente, die Auslieferungen des wertvollen Endmaterials genau zu kontrollieren ...
... oder die Reste des ehemaligen Castillo de Retamar, das schon die Araber zur Bewachung und Verteidigung der Quecksilber-Mine gebaut haben ...
Eine Stierkampf-Arena hat zwar im allgemeinen nichts mit dem Bergbau zu tun, aber hier in Almadén ist das anders. Wegen der Wohnungsnot in den Boom-Zeiten des Bergbaus wurden im Jahr 1752 Wohnungen für die Arbeiter gebaut, die in einem Sechseck angeordnet einen großen Innenhof umschließen. Schon damals wurde dieser Platz für alle möglichen Feiern und eben auch für den Stierkampf genutzt.
Von außen sieht man nur "Reihenhäuser" mit ehemals 24 Wohnungen (die übrigens in Kürze wieder als Herberge zur Verfügung stehen werden), und innen befindet sich die sechseckige Plaza de Toros - eine der ältesten und außergewöhnlichsten von ganz Spanien, seit 1979 als nationales historisches Monument geschützt.
In Almadén gibt es noch weitere interessante historische Gebäude, die man besichtigen könnte, z.B. ein altes Hospital oder ein Museum in der Bergbau-Abteilung der Universität Castilla-LaMancha. Dazu braucht man aber viel Zeit, und man muss sich mit den jeweiligen Öffnungszeiten eingehend beschäftigen.
Uns reicht es erst einmal. Wir ziehen uns auf den zentralen Platz vor der Stierkampf-Arena zurück, wo wir nach über 7 km Fußmarsch kreuz und quer durch Almadén im Restaurant "La Candela" ein wohlverdientes Mittagessen serviert bekommen.
Und genau vor uns erinnert dabei das "Monumento al Minero" an die Knochenarbeit der Minen-Arbeiter, die nicht selten wegen der Quecksilber-Dämpfe bei der Verarbeitung der Mineralien nicht sehr alt wurden...