- Peníscola
- Santa Magdalena de Pulpis
- Alcossebre
- Vilafamés
- El Grao de Castellón
Ich liege noch im Bett und überlege, ob ich aufstehen soll, als ich das aufgeregte Klicken der automatischen Zündung für den Gasbetrieb des Kühlschranks höre. Wieso eigentlich? Ich habe doch einen 230V-Stromanschluß.
Ein schneller Blick auf die Anzeige signalisiert, dass externer Strom angeschlossen ist.
Da fällt mir ein, dass ich einen ähnlichen Fall schon einmal erlebt hatte. Auf dem damals noch neuen Stellplatz in Tavernes wurde bei Regen elektrischer Strom nicht mit den üblichen 230 Volt geliefert, sondern mit weniger als 190 Volt. Das hat die Kühlschrank-Elektronik als "kein Strom" interpretiert.
Heute gibt es hier zwar keinen Regen, aber irgendwo höre ich Bauarbeiten, die offenbar die Stromversorgung überfordern. Als ich die Spannung messe, sind es auch hier deutlich unter 200 Volt. Nur gut, dass der Kühlschrank automatisch auf Gasbetrieb umgeschaltet hat.
Nach dem Frühstück normalisiert sich die Stromversorgung, und heute will ich ja sowieso weiterfahren.
Nur wenige Kilometer von Peníscola entfernt liegt der Ort Santa Magdalena de Pulpis, in dem es eigentlich eine Ver- und Entsorgungsstation für Wohnmobile geben sollte. Ich schaue mir das näher an und stelle fest, dass zwar so etwas ähnliches einmal vorgesehen war, aber irgendwie ist die ganze Sache nie richtig in Betrieb gegangen.
Danach geht es weiter nach Alcossebre, wo ich ja noch nachschauen wollte (siehe Bericht von gestern), ob dort wirklich ein neuer "Las Moreras"-Stellplatz existiert.
Und tatsächlich - an der angegebenen Position entsteht ein großer, privater Wohnmobil-Stellplatz.
Ich unterhalte mich mit dem Besitzer (den ich schon vor 10 Jahren auf seinem damaligen Stellplatz in Peníscola kennengelernt hatte), und er erklärt mir, dass er davon ausgeht, dass ein Teil des Stellplatzes schon in etwa 3 Wochen in Betrieb genommen werden kann. Der Rest der insgesamt 60 Stellplätze soll möglichst noch in diesem Sommer fertig werden.
Das erscheint mir ehrgeizig zu sein, aber egal wann der Stellplatz fertig ist - alles macht schon jetzt einen guten Eindruck. Man merkt, dass der Besitzer jahrelange Erfahrung mit Wohnmobil-Stellplätzen hat.
Die 40m²-Parzellen erhalten individuelle Stromversorgung, Abwasser- und Wasseranschlüsse. Ein Sanitärgebäude mit allen notwendigen Einrichtungen, ein Schwimmbad und ein Gebäude für die Rezeption und evtl. einer Bar runden die Sache ab.
Die Lage am Ortsrand von Alcossebre sorgt für die nötige Ruhe, und die Entfernung zum Meer (etwa 500m) ist akzeptabel.
Ich freue mich schon auf dieses neue Angebot in einem bisher noch kaum für Wohnmobile erschlossenen Gebiet zwischen Peníscola und Castellón.
Da dieser Stellplatz noch nicht fertig ist, fahre ich weiter Richtung Castellón und mache dabei einen Abstecher durch das Inland nach Vilafamés. Dieser kleine Ort gehört zu den "schönsten Dörfern Spaniens" (siehe Los Pueblos más bonitos de España), die ich so nach und nach alle besuchen will.
Gestern hatte ich fast eine Stunde lang mit Hilfe von Google-Streetview und Luftbildern einen für Wohnmobile geeigneten Weg und einen Parkplatz gesucht. Das hat sich ausgezahlt, denn ich komme auf Anhieb ganz gut klar. Mögliche Parkplätze für Wohnmobile sind entweder dort, wo auch die Busse parken (GPS: 40.1138, -0.053) oder in der Calle Pintora Beatriz Guttma (GPS: 40.11525, -0.05138).
Vilafamés gehört zwar zu den "Pueblos más bonitos", aber für meinen Geschmack nicht zu den wirklich herausragenden Orten. Trotzdem kann man prima auf den Burgberg klettern und durch kleine Gassen spazieren und schließlich von oben die Aussicht genießen.
Nach dem Besuch von Vilafamés fahre ich zurück zur Schnellstraße CV-10 und dann nach Castellón.
Als Übernachtungsplatz hatte ich den Wohnmobil-Stellplatz in El Grao de Castellón vorgesehen, aber bei der Ankunft am späten Nachmittag sind alle Plätze belegt.
Bevor ich zu dem nur wenige Kilometer entfernten Stellplatz in Benicassím ausweiche, schaue ich noch bei den Parkplätzen der benachbarten Grünanlage Parque Litoral nach, ob dort weiterhin das Übernachten toleriert wird (in der regionalen Presse wird schon seit längerem davon gesprochen, dass jene Parkplätze demnächst für Wohnmobile gesperrt werden, weil dort in großem Stil Camping betrieben wird).
Meine Überraschung ist groß, als ich sehe, dass auf den Parkplätzen noch viel mehr Wohnmobile stehen als bei meinen letzten Besuchen (wo ich schon etwa 30 Wohnmobile gezählt hatte).
Und "natürlich" haben die meisten ihre Camping-Stühle oder -Liegen draußen, hier und da ist ein Strom-Generator zu sehen, externe Sat-Antennen und Solar-Paneele sowieso. Ein munteres Campingleben auf einem öffentlichen Parkplatz! Kein Wunder, dass viele Anwohner und Einwohner von Castellón, die ihren Park oder Strand benutzen wollen, davon nicht begeistert sind.
Ich stelle mich trotzdem auf einen der wenigen noch freien Plätze, allerdings ohne Tisch und Stühle auszupacken, schließlich ist der Park mit vielen Bänken und der Strand nur wenige Schritte entfernt.
Nach einer nicht ganz ruhigen Nacht (bis 2 Uhr turnten ein paar junge Leute auf dem nahen Kinderspielplatz herum, und ein gleichmäßiges Dauergeräusch vom Hafen ist sowieso immer zu hören) beginnt der neue Tag wieder mit herrlich blauem Himmel, was mich veranlasst, noch einen Tag hier zu bleiben.
Bei einem Spaziergang schaue ich mir die Baustelle der Stellplatz-Erweiterung beim Planetarium etwas genauer an. Dort wird, wie ich schon im vergangenen Dezember berichtet hatte, der erst ein Jahr alte städtische Wohnmobil-Stellplatz von bisher 20 Plätzen auf 47 Plätze vergrößert. Immer noch zu wenig bei der aktuellen Nachfrage!
Bis Ostern werden die Arbeiten wohl nicht abgeschlossen sein, aber sehr viel länger soll es wohl nicht dauern.
Schließlich lande ich wieder im Hafen bei einem netten Café und bin froh, dass ich heute noch in El Grao de Castellón geblieben bin.