- Campillos
- El Saucejo
- Olvera
Als wir in Campillos abfahren, ist der Stellplatz leer - alle anderen sind wie üblich lange vor uns aufgebrochen. Aber wir haben es ja nicht eilig.
Heute geht es weiter ins Inland. Das Wetter ist durchwachsen, aber es soll besser werden.
Zuerst steuere ich den Ort El Saucejo an. Im letzten Jahr hat man dort den Wohnmobil-Tourismus für sich entdeckt und eine Übernachtungsmöglichkeit und eine Ver- und Entsorgung geschaffen.
Das Besondere ist, dass man beides an unterschiedlichen Stellen findet. Die Ver- und Entsorgung ist im Ort selbst auf dem Festplatz (Recinto Ferial), der Übernachtungsplatz ist ein Parkplatz bei einem Aussichtspunkt etwa 2 km außerhalb des Ortes.
Beides gefällt mir nicht so richtig, aber manchmal kann man ja nicht wählerisch sein. Heute fahre ich jedenfalls weiter nach Olvera.
Dies ist mein dritter Besuch in Olvera, und diesmal wollen Christa und ich endlich einmal ein Stück auf dem berühmten Radweg Vía Verde de la Sierra fahren.
Vorher muss ich allerdings wieder die steile Zufahrt zum Wohnmobil-Stellplatz hinunter, die wahrscheinlich schon einige davon abgehalten hat, zum Stellplatz zu fahren. Es geht aber. Hier fährt sogar manchmal ein ausgewachsener Autobus.
An einem Wochenende wie heute muss man außerdem noch Glück haben, um einen freien Platz zu finden. Ich habe Glück und kann mich in eine Ecke des für Wohnmobile reservierten Bereichs quetschen.
Später, als die Sonne wieder etwas heraus kommt, machen wir noch einen Spaziergang auf der Vía Verde und stimmen uns schon einmal auf die für den nächsten Tag geplante Fahrradtour ein.
Am Abend beginnt dann auf einer nahegelegenen Finca eine Veranstaltung mit lauter Musik, die erst kurz vor 2 Uhr nachts endet. Das ist selbst für mich schon etwas spät. Der Samstag ist also auch aus diesem Grund für einen Besuch auf dem Stellplatz in Olvera nicht zu empfehlen.
Der Rest der Nacht ist sehr ruhig, so dass ich irgendwann doch ausgeschlafen bin.
Die Sonne steht schon hoch am wolkenlosen Himmel und ich beeile mich, ein Foto von dem Ort Olvera mit seinem markanten Burg-Felsen zu machen, bevor es wieder Gegenlicht gibt.
Und dann muss ich mich weiter beeilen, denn heute steht ja eine Radtour auf der Tagesordnung - und um 14 Uhr muss ich wieder zurück sein (weil ich nicht den Start des Formel-1 Autorennens verpassen will).
Die Vía Verde de la Sierra verbindet die beiden Orte Olvera und Puerto Serrano mit einer Gesamtlänge von 36 km. Wir wollen heute nur einen Teil davon radeln. Am Ende werden es 16 km sein. Leider müssen wir noch einmal 16 km zurück fahren, und dabei geht es dann deutlich bergauf.
Aber die Strecke ist abwechslungsreich. Wir fahren durch 15 Tunnel, und wenn wir nicht von Ginster oder Oleander umgeben sind, gibt es tolle Ausblicke auf die Landschaft.
Das Naturschutz-Gebiet Peñón de Zaframagón verdient besondere Aufmerksamkeit, sonst entgeht einem, dass hier eine große Anzahl von Geiern zu Hause ist. Man kann sie mit freiem Auge am Himmel kreisen sehen.
An der Estación de Zaframagón, einem alten Bahnhofsgebäude, gibt es eine Einkehrmöglichkeit und ein Informationszentrum für den Geier-Felsen.
Hier ist unser Umkehrpunkt. Der Rückweg ist zwar im letzten Viertel, kurz vor Olvera, etwas zäh, aber insgesamt nicht so anstrengend wie vorher befürchtet.