5. Februar 2019
- Cullera
- Simat de la Valldigna
- Xeraco
Nach fünf Tagen "Freistehen" in Cullera sind beide WC-Kassetten gefüllt, das Wasser geht auch zur Neige - es wird also Zeit den Ort zu wechseln und dabei eine Ver- und Entsorgungsstation anzulaufen.
Die nächste offizielle Entsorgungsstelle befindet sich auf einem privaten Stellplatz in Tavernes-Playa. Ich ziehe es aber vor, ein paar Kilometer mehr ins Landesinnere zu fahren und den kommunalen Wohnmobil-Stellplatz in Simat de la Valldigna aufzusuchen.
Hier bin ich das letzte Mal vor sechs Jahren gewesen, und ich stelle fest, dass sich eigentlich nichts geändert hat. Außer dass jetzt sogar hier, ziemlich weit weg von der Küste, etliche Wohnmobile anzutreffen sind. Das war vor ein paar Jahren noch anders.
Genau wie damals übernachte ich auch heute nicht auf diesem Stellplatz (obwohl der Ort einen netten Eindruck macht), denn ich habe noch eine Verabredung unten an der Küste.
Mit dem Betreiber eines kurz vor der Eröffnung stehenden privaten Stellplatzes in Xeraco habe ich einen Besuch vereinbart, um mir vorab schon einmal den Stellplatz "Xeraco Campers" anschauen zu können (siehe Stellplatz-Nachrichten).
Ich hatte ja gehofft, dass der Stellplatz schon in Betrieb ist, wenn ich bei meiner aktuellen Reise hier vorbeikomme, aber offenbar geht es diesem Stellplatz wie allen anderen auch, deren Entstehung ich in den letzten Jahren verfolgt habe - es gibt monatelange, manchmal sogar jahrelange Verzögerungen, weil meist irgendwelche Genehmigungen fehlen.
Zumindest kann ich für eine Übernachtung auf dem Stellplatz bleiben und mir ein umfassendes Bild von der Lage und der Ausstattung machen.
Das Prunkstück der Anlage ist natürlich der Swimming-Pool, der in Zukunft auch beheizt werden soll. Das würde diesen Stellplatz deutlich von den Wettbewerbern in dieser Gegend abheben (und das geplante Preis-Niveau rechtfertigen).
Auf der Suche nach einer geöffneten Café-Bar mit sonniger Terrasse spazieren Christa und ich über den Strand Platja Xeraco und durch die fast menschenleeren Straßen zwischen den ebenfalls leeren Gebäuden mit Ferien-Appartements.
Wir finden kein geeignetes Café, entdecken aber in der Nähe der Mündung des Ríu Vaca eine Seitenstraße, wo offenbar "freistehende" Wohnmobile toleriert werden.
Mit "frei" hat es meiner Meinung nach nicht viel zu tun, wenn man dicht hintereinander aufgereiht am Straßenrand steht. Das muss aber jeder selbst wissen, ob ihm das gefällt. Als problematisch sehe ich immer nur die Entsorgungssituation: wo landet der Inhalt der vollen WC-Kassetten und wo das Abwasser? Man braucht nicht viel Phantasie um sich vorzustellen, dass die nahen Büsche und der Schilf-Gürtel eine wichtige Rolle dabei spielen.
Wenn der neue Wohnmobil-Stellplatz demnächst eröffnet wird, könnte die Toleranz der Stadtverwaltung den "Freistehern" gegenüber ein Ende finden. Das konnte man schon in vielen anderen Orten beobachten.
Dann bleibt die Natur wieder den Spaziergängern und Fahrrad-Touristen vorbehalten, die gerade hier am Ríu Vaca eine schützenswerte Idylle finden.
Nach einer Stunde ist der Rundgang durch Platja Xeraco beendet und wir sind wieder auf "unserem" Stellplatz. Ganz allein sind wir allerdings nicht, denn es gibt noch einen weiteren Gast, der schon auf dem noch nicht eröffneten Stellplatz stehen darf: ein Wohnmobilist, der sich gleich für mehrere Jahre eine Parzelle gesichert hat.
Wir bleiben allerdings nur eine Nacht. Und bis dahin genießen wir noch die Sonne und Ruhe auf dem Platz.