22. Februar 2019
- Cabo de Palos
- Cartagena
Nach einem interessanten Gespräch mit einem Wohnmobilisten über das Übernachten am Cabo de Palos habe ich mich etwas intensiver mit diesem Thema beschäftigt, denn offenbar ist in vielen Internet-Portalen der Parkplatz beim Leuchtturm als "Stellplatz" eingetragen.
Um es gleich klarzustellen: am Cabo de Palos gibt es keinen Wohnmobil-Stellplatz, sondern nur normale Parkplätze !
Das bedeutet, dass man sich an die Markierungen der Parkbuchten halten muss, sonst riskiert man eine Strafe. Dabei sind sowohl die seitlichen Begrenzungslinien als auch die Länge der Parkbucht zu beachten. Da es am Cabo de Palos nur Parkbuchten für Pkw gibt, ist ein 7-Meter-Wohnmobil eigentlich schon zu lang (siehe Foto), selbst wenn man den Hecküberhang komplett über dem Grünstreifen platziert.
Irgendwelche Utensilien, wie Unterlegkeile oder Stützen, sind sowieso verboten. Man muss also das Gefälle auf dem Asphalt-Parkplatz in Kauf nehmen.
Längere Wohnmobile sollten lieber nicht quer auf mehrere Parkbuchten gestellt werden, das sehen Polizei und mit Pkw anreisende Besucher gar nicht gern. Mit einem längeren Wohnmobil könnte man sich auf den Parkplatz oberhalb vom Hafen stellen - dort sind keine Parkbuchten markiert. Aber auch da gilt: keine Unterlegkeile etc.
Dass auf Parkplätzen Camping-Stühle und -Tische und andere Dinge nichts zu suchen haben, sollte inzwischen jeder Wohmmobil-Reisende in Spanien verinnerlicht haben (siehe mein Bericht "Parken oder Camping?").
Doch noch während ich heute beim Frühstück bin, kommt das erste Wohnmobil, und kaum steht es neben mir, werden erst mal Tisch und Stühle rausgeholt und auf dem Grünstreifen aufgebaut. Diesen Leuten haben wir es zu verdanken, dass immer mehr schöne Plätze für Wohnmobile komplett gesperrt werden.
Eine Mitschuld tragen aber auch die Verantwortlichen von promobil, campercontact etc., die solche Parkplätze veröffentlichen und als "Stellplätze" bezeichnen.
Wenn man vom Cabo de Palos weiter Richtung Süden will, kommt man unweigerlich an Cartagena vorbei. Dort gibt es eine Tankstelle, die nicht nur einen Wohnmobil-Stellplatz anbietet, sondern auch die Möglichkeit, das Fahrzeug zu waschen. Christa besteht darauf, dass unser Wohnmobil reif für eine Wäsche ist, also fahre ich erst einmal nach Cartagena zur Shell-Tankstelle neben dem Eroski-Einkaufszentrum.
Nach der Wäsche sieht unser Wohnmobil wirklich besser aus, fast wie neu. Ich stelle es erst mal auf den Wohnmobil-Stellplatz neben der Waschanlage und Christa sorgt für ein gutes Mittagessen.
Während die Spaghetti Carbonara (bzw. die spanische Variante) im Magen verschwinden, entscheiden wir uns kurzfristig, heute in Cartagena zu bleiben und noch einen Spaziergang in die City zu machen.
Der letzte Besuch in der Innenstadt liegt schon ein paar Jahre zurück. Damals wurde noch viel renoviert und gebaut, heute will ich mal schauen, was daraus geworden ist.
Auf dem Weg ins Zentrum, zu Fuß oder mit dem Fahrrad, kann man kaum etwas falsch machen - immer an der meist trockenen Rambla entlang, bis man hinter dem Stadion auf die andere Seite wechseln kann.
Dann ist man schon fast an der Plaza España, von wo aus man in einer etwa 1 km langen schön renovierten Fußgängerzone (Calle Carmen, Calle Puertas de Murcia, Calle Mayor) durch die City bis zum Hafen gelangt.
Im Sommer kann man sich über den Schatten in den Straßen mit den hohen Häusern freuen, jetzt hätte man gern etwas mehr Sonne, findet diese aber nur an wenigen Stellen, wie z.B. auf der Plaza Ayuntamiento, wo sich auch die Tourist-Info befindet.
Christa und ich stellen fest, dass sich die Renovierungsarbeiten der vergangenen Jahre wirklich gelohnt haben. Die meisten Fassaden der Jugendstilhäuser im Zentrum verbreiten wieder den alten Glanz, und dort wo es möglich ist, wurden Grünflächen mit vielen Palmen geschaffen. Cartagena kann sich wieder sehen lassen.
Natürlich zieht es mich auch zum Hafen und zu der schon vor ein paar Jahren angelegten Promenade. Leider ist hier fast die gesamte Gastronomie verschwunden. Ganz anders als in Städten wie Málaga oder Alicante setzt Cartagena offenbar nicht auf einen attraktiven Hafenbereich. Eine einzige kleine Bar finde ich auf dem fast menschenleeren Paseo. Aber für einen Café-con-leche genügt das, und Sonne gibt es hier auch noch.