4. März 2019
- Águilas
- Calabardina
- Vera
Das war jetzt schon fast ein neuer Langzeit-Aufenthalt-Rekord - nur in Alcossebre war ich mit sieben Tagen länger an einem Ort als hier in Águilas, wo ich nur auf fünf Tage gekommen bin.
Zu einem meiner Lieblingsplätze wird aber dieser Stellplatz nicht werden - zu viel "Campingplatz" steckt noch in dem nun mit "Camper Área" bezeichneten Stellplatz. Die Preise sind nicht klar, vor allem bezüglich der Ver- und Entsorgung, und das Management lässt zu viel durchgehen, z.B. wenn mit laufendem Motor Batterien geladen werden, um sich den Stromanschluss zu sparen (!), oder frei laufende Hunde. Die Abrechnung bei der Abreise war allerdings korrekt: es wurden 6.60 € pro Tag berechnet.
Bevor ich heute weiter Richtung Süden fahre, geht es erst noch ein paar Kilometer zurück nach Calabardina zu dem privaten Wohnmobil-Stellplatz "Tortuga Mora" am Cabo Cope.
Seit Anfang des Jahres läuft der Betrieb auf dem Stellplatz wieder, aber der Platzbetreiber erzählt mir, dass er noch immer auf die endgültige Genehmigung wartet. Um nicht weitere Probleme zu generieren, achtet er streng darauf, dass nicht mehr als die offenbar vereinbarten 30 Wohnmobile auf dem Platz stehen. Da diese Zahl schon fast mit den Dauer-Gästen erreicht wird (etwa 70% aus Deutschland!), ist es kaum möglich, zwischendurch mal einen freien Platz für ein paar Tage zu bekommen.
Ich will heute sowieso nicht hier bleiben, obwohl mir der Stellplatz mit dem tollen Chiringuito (Strandbar) und die umgebende Landschaft sehr gut gefallen.
Für mich geht es nun zurück nach Águilas, wo ich am westlichen Ortsrand bei der Tankstelle "Aníbal" nachschaue, was aus der Erweiterung des Stellplatzes geworden ist, die bei meinem letzten Besuch noch in Arbeit war.
Ich hatte erwartet, dass dort eine zusätzliche Ver- und Entsorgung gebaut wird, weil die einzige Entsorgungsmöglichkeit hinter der Tankstelle oft schon von durchreisenden Wohnmobilen belegt ist.
Aber das ist nicht der Fall. Es gibt jetzt nur eine klare Unterscheidung zwischen dem alten Platzteil, auf dem offenbar inzwischen alle Parzellen einen Stromanschluss haben, und dem neuen Platzteil, auf dem es keinen elektrischen Strom gibt.
Jetzt, Anfang März, scheinen schon viele Überwinterer ihre Dauerplätze aufgegeben zu haben - auch der "Aníbal"-Stellplatz ist nur gut zur Hälfte belegt.
Für die Weiterfahrt entscheide ich mich diesmal für die besser ausgebaute A-332, statt an der Küste entlang zu tingeln, und bin bald darauf in Vera, dem heutigen Tagesziel.
Hier wurde vor einem Monat der private Wohnmobil-Stellplatz "Carpe Diem" neu eröffnet, und ich will ihn mir nun ansehen.
Bei einem so neuen Stellplatz bin ich weniger überrascht, dass er fast völlig leer ist. So etwas muss ja erst einmal bekannt werden.
Christa und ich folgen dem Motto des Stellplatznamens (das lateinische "Carpe Diem" bedeutet "Nutze den Tag") und machen noch einen Spaziergang in den Ort Vera.
Hier gibt es nicht viele historische Monumente zu sehen. Bemerkenswert sind vielleicht die Kirche Nuestra Señora de la Encarnación an der Plaza Mayor und die Stierkampf-Arena.
An mehreren Stellen im Ortszentrum gibt es kleine Plätze, die zum Verweilen einladen. Auf einem dieser Plätze finden wir eine Cafetería, die uns nicht nur mit Café-con-leche sondern auch mit Crêpes versorgt. Und zum ersten Mal auf dieser Reise ist es uns egal, dass wir im Schatten sitzen - bei 27°C.
Fast hätte ich vergessen, dass heute Rosenmontag ist. Die Haupt-Karnevalsumzüge waren sowohl in Águilas als auch in Vera schon am Wochenende, aber heute ist hier noch ein Umzug des Kinderkarnevals. Und wir sind plötzlich mitten drin.
Wir schaffen es ohne dauerhafte Gehörschäden durch den ohrenbetäubenden Lärm und kehren zum Stellplatz zurück.
Hier fällt mein Blick auf den Hügel Cerro del Espíritu Santo, der nicht weit vom Stellplatz entfernt liegt und auf seiner Spitze eine große Christus-Figur trägt. So etwas zieht mich immer magisch an. Mal sehen, ob ich in den nächsten Tagen einmal dort hinauf klettere.