2. April 2019
- Chipiona
- Sanlúcar de Barrameda
- La Puebla del Río
Bekanntlich verfügt der Hafen-Stellplatz in Chipiona über eine dieser unbeliebten, computergesteuerten Ver- und Entsorgungsautomaten der Firma Protecex/AreasPla, die vor allem durch Fehlfunktionen bis hin zur Unbrauchbarkeit auffallen.
Immerhin hat das gestrige Einchecken funktioniert - bleibt noch der Test der Ver- und Entsorgung und vor allem das Öffnen der Schranke beim Verlassen des Stellplatzes.
Ich werde positiv überrascht - alles funktioniert. Sogar die Schranke öffnet sich im richtigen Moment.
Von Chipiona fahre ich erst einmal nach Sanlúcar de Barrameda, weil es dort eine besonders günstige "Ballenoil"-Tankstelle gibt (GPS: 36.7646, -6.3614). Diese Billig-Tankstelle ist übrigens für Wohnmobile über 7m Länge nicht geeignet.
Nur 100m neben der neuen "Ballenoil"-Tankstelle befand sich seit vielen Jahren eine Repsol-Tankstelle, die eine Ver- und Entsorgung für Wohnmobile anbot. Jetzt ist sie komplett verschwunden. Schade um die letzte Ver- und Entsorgungsmöglichkeit außerhalb kostenpflichtiger Stellplätze im Bereich zwischen Rota und Sevilla.
Das heutige Tagesziel ist das Naturschutzgebiet "La Dehesa de Abajo". Es befindet sich knapp 30 km südwestlich von Sevilla und beherbergt vor allem eine große Weißstorch-Population, die hier einen idealen Lebensraum vorfindet - einen nicht zu kleinen See umgeben von Feuchtwiesen und typischer Dehesa-Landschaft (Wiesen mit Steineichen-Bewuchs).
Interessant ist dieses Ziel vor allem für Wohnmobilisten, die im Naturpark wandern und Vögel beobachten wollen, denn auf dem Parkplatz beim Besucherzentrum (Centro de Visitantes) kann man im Wohnmobil übernachten.
Als der Besucheransturm (mehrere Schulklassen) abklingt, machen Christa und ich am Nachmittag eine kleine Wanderung auf gut gepflegten Wegen durch den Naturpark.
Tatsächlich sehen wir überall Störche - bei der Futtersuche, beim Nestbau, bei Flugeinlagen oder einfach nur beim Klappern. Besonders gefällt uns ein großer Baum, der gleich von mehreren Storchenpaaren auf verschiedenen Ebenen bewohnt wird.
Außer vielen Störchen gibt es im Naturpark eine große Anzahl Wasservögel. In zwei Beobachtungshütten kann man versteckt auf die Lagune schauen. Leider habe ich direktes Gegenlicht, so dass die Fotos nicht sehr brauchbar sind. Am besten, man fährt selbst dorthin und amüsiert sich, wie die Flamingos mit dem Kopf unter Wasser auf Nahrungssuche sind.
Zurück beim Wohnmobil stellen wir fest, dass in einem Nachbar-Gebäude nicht nur die Pferde für diverse geführte Reittouren untergestellt sind - es ist fast ein kleiner Bauernhof: es gibt Hühner und Hähne, die ab und zu Krach machen, eine Hundemutter mit ihrem halbstarken Nachwuchs und als besondere Besucher-Attraktion ein Hängebauchschwein, das sich auch auf dem Parkplatz frei bewegen darf.
Auch als wir längst wieder im Wohnmobil sitzen, können wir durch die Windschutzscheibe den Störchen bei der (sehr gemächlichen) Arbeit zusehen. Wie im Autokino.