31. Mai - 1. Juni 2021

  • Cazorla

  • Tranco

  • Villanueva de los Infantes

Das Wochenende ist vorbei und der Stellplatz hat sich geleert. Vielleicht hat es auch mit dem Wetterbericht zu tun, denn für heute sind viele Wolken und sogar etwas Regen gemeldet.

20210531 Cazorla Stp

Auch ich verlasse heute Cazorla und hoffe, dass die vorgesehene Route von Süd nach Nord durch den Naturpark der Sierra de Cazorla und Sierra de Segura auch ohne Sonnenschein neue Eindrücke liefert. Beim letzten Mal, als ich in dieser Gegend war, hatte ich wegen der tief hängenden Wolken auf diese Fahrt verzichtet.

Durch das fehlende Sonnenlicht leidet vor allem die Qualität der Fotos, die Landschaft bleibt unverändert schön und teilweise spektakulär, vor allem im Bereich des großen Stausees Embalse del Tranco de Beas, wo es einige brauchbare Plätze für eine Rast gibt.

20210531 Tranco Embalse Hornos20210531 Tranco Damm20210531 Tranco Rastplatz

Im Bereich des Naturparks findet man nur wenige Ortschaften. Im Süden, noch in der Nähe von Cazorla, liegt Arroyo Frio - beim Durchqueren auf der Hauptstraße scheint der Ort nur aus Restaurants, Bars und Geschäften zu bestehen. Aber weiter im Norden gibt es nur vereinzelte Siedlungen und einige wenige, malerisch liegende Bergdörfer - z.B. Hornos.

20210531 Hornos

In der Nähe der Hauptstrecke A-319/A-317 liegt auch das Bergdorf Segura de la Sierra, das zu den "Pueblos más bonitos de España" gehört, also ein besonders schönes Dorf sein sollte. Natürlich wäre ich gern den 20-km-Umweg gefahren, um diesen Ort zu besuchen, aber da die Tagesetappe mit 160 km Kurbelei durch die Berge sowieso schon sehr lang ist und man für eine Besichtigung auch einige Zeit braucht, schaue ich mir das Dorf nur von weitem an.

20210531 SeguraDeLaSierra

Falls jemand Segura de la Sierra mit dem Wohnmobil durchqueren will, sollte er seine Fahrzeug-Abmessungen kennen: bei 3,20m Höhe ist Schluss.

20210531 Segura Transit

Ich verabschiede mich von der Sierra de Segura bei dem Ort mit dem passenden Namen: La Puerta de Segura, und kann bald auf der N-322 zügig ein Stück nach Norden fahren, bevor ich wieder auf eine kleinere Landstraße abbiege (A-6300) und kurz darauf Andalusien verlasse.

Das Tagesziel ist der Ort Villanueva de los Infantes in der Autonomen Region Kastilien und La Mancha. Hier wurde vor kurzem ein neuer Wohnmobil-Stellplatz eingeweiht, sozusagen repräsentativ für insgesamt 20 baugleiche Stellplätze in der Provinz Ciudad-Real.

20210531 VillaInfantes Stp

Als ich vor einigen Monaten die ersten Bilder der neuen Stellplätze sah, war ich überrascht, dass offenbar die Firma ÁreasPla (ehem. Protecex) wieder einen Großauftrag bekommen hat, alle 20 Stellplätze mit ihrem unglaublich schlecht programmierten System zur Steuerung der Ein-/Ausfahrt und Bezahlung auszurüsten.

Bei dem Zugangsautomaten in Villanueva de los Infantes kann ich zwar einige Änderungen gegenüber den alten Systemen erkennen, aber Verbesserungen sind das nicht (Demnächst werde ich wohl ein Update meines vier Jahre alten Protecex-Berichts veröffentlichen).

Nachdem das Wohnmobil einigermaßen gerade steht, machen Christa und ich einen Spaziergang in die Stadt, die übrigens auch Teil des Netzwerkes "Los Pueblos más bonitos de España" ist. Entsprechend groß ist die Erwartung an besonders interessante und schöne Monumente, die nicht ganz erfüllt wird.

Leider konzentriert sich fast alles, was in diese Kategorie gehört, auf eine Stelle - die Plaza Mayor, mit der Hauptkirche und einigen alten Gebäuden, die den Platz begrenzen.

20210531 VillaInfantes PlazaMayor120210531 VillaInfantes Iglesia20210531 VillaInfantes PlazaMayor2

Natürlich dürfen auf diesem zentralen Platz auch nicht die Figuren von Don Quijote und Sancho Pansa fehlen, die in der Region Kastilien-La Mancha allgegenwärtig sind.

20210531 VillaInfantes Quijote20210531 VillaInfantes Quijote Portal

Wenn man durch die Gassen in der Nähe der Plaza Mayor spaziert, fallen an vielen Gebäuden die noch gut erhaltenen, in Stein gehauenen Familien-Wappen auf.

20210531 VillaInfantes Wappen

Schließlich besuchen wir noch die heutige Casa de Cultura (dt.: Kulturhaus). Der alte Name Alhóndiga, der in den Touristen-Infos auftaucht, deutet auf einen ehemaligen Getreide-Markt hin.

20210531 VillaInfantes Alhondiga

Solche schattigen Plätze sind heute sehr willkommen, denn die Temperaturen sind trotz zeitweiser Bewölkung wieder über 30°C gestiegen. Deshalb endet unser Rundgang auf der Plaza Mayor in der Bar mit dem passenden Namen "La Plaza" bei einem Kaltgetränk, und für morgen ist ein Ruhetag eingeplant...