5. - 7. April 2024

  • La Manga

  • Totana

Die Temperaturen sind endlich nach meinem Geschmack, und es soll auch noch eine Zeit lang so bleiben. Das ist also der lang erwartete Moment, an dem die Reise endlich etwas mehr ins Landesinnere gehen kann. Das erste Ziel soll der Naturpark Sierra Espuña sein.

In der Nähe dieses Gebirges gibt es nicht viele Stellplätze zur Auswahl. Am Südrand der Berge kommt nur der Ort Totana in Frage.

In einem Gewerbegebiet am Ortsrand von Totana schaue ich mir zuerst den privaten Wohnmobil-Stellplatz "A-Seven" an. Er liegt sehr günstig in der Nähe der Autobahn A-7 und wäre vor allem für Durchreisende, die eine unkomplizierte Übernachtung suchen, gut geeignet.

20240405 Totana Stp A7

So weit ich bei meinem Besuch sehen kann, sind alle Einrichtungen eines normalen Stellplatzes vorhanden (Ver- und Entsorgung, Strom-Anschlüsse, Waschmaschine), aber es sieht alles verlassen aus, kein Mensch ist vor Ort. Ich werde per eMail nachfragen, ob der Stellplatz noch in Betrieb ist.

Vor acht Jahren war ich einmal zwei Wochen allein unterwegs und hatte den damals noch relativ neuen privaten Wohnmobil-Stellplatz "Camperstop Sierra Espuña" in der Nähe der Stadt Totana besucht. Er hatte mir auf Anhieb gut gefallen. Hier werde ich (diesmal natürlich zusammen mit Christa) das Wochenende verbringen.

20240405 Totana Stp SierraEspuna20240405 Totana Stp SierraEspuna2

Der Stellplatz gefällt mir heute noch genau so gut wie damals, vor allem die hübsch angelegte Grünzone mit dem Mirador sorgt für Pluspunkte. Minuspunkte gibt es allerdings für die (neue) Nachbarschaft zu einer Baustelle oder einem Schotter-Verarbeitungsbetrieb - hier wird an den Werktagen ziemlich viel Lärm erzeugt. Hoffentlich bleibt das kein Dauerzustand.


Das Zentrum von Totana ist fast 4 km vom Stellplatz entfernt, deshalb nutzen wir die Fahrräder für die Anfahrt, um dann einen Stadtrundgang anzuschließen.

Die Innenstadt besteht fast nur aus (schmalen) Einbahnstraßen, Wohnmobile hätten hier keine Freude - selbst mit dem Fahrrad ist es schwierig zum zentralen Platz vor der Hauptkirche und dem Rathaus vorzustoßen, denn Radwege oder gar Fahrrad-Straßen sind hier noch unbekannt.

20240406 Totana Kirche20240406 Totana Plaza

Der Rundgang offenbart, dass es in Totana nur wenige sehenswerte Ecken gibt, an vielen Stellen herrscht Renovierungsbedarf. Aber natürlich finden wir auch schön restaurierte alte Häuser.

20240406 Totana Casa20240406 Totana Gasse

Man merkt deutlich, dass Totana keine Touristen-Hochburg ist. Allerdings wäre die Stadt-Historie als Hochburg der Keramik-Herstellung ein geeignetes Thema, um interessierte Touristen anzusprechen. Immerhin findet man auch heute noch Keramik-Firmen in Totana. Dem Töpfer-Handwerk wurde vor einigen Jahren sogar ein Denkmal gesetzt.

20240406 Totana Denkmal

Keramik-Arbeiten findet man an vielen Stellen der Stadt und in den verschiedensten Formen, z.B. als Kunstwerk zum Thema "Gewalt gegen Frauen" oder sogar als offizielles Verkehrsschild.

20240406 Totana Mujer20240406 Totana KeramikSchild

Und natürlich nutzen auch viele Geschäfte Keramik-Arbeiten als Fassaden-Schmuck. So finde ich schließlich auch die alte Konditorei "El Sereno", die uns in ihrer Zweigstelle auf dem zentralen Platz mit Kaffee und Kuchen versorgt.

20240406 Totana ElSereno

 


Das Wetter wird zur Zeit von kräftigem Südwind mit Sahara-Sand bestimmt. Die Temperaturen sind im Bereich von 30°C, aber die Sonne ist kaum zu sehen - alles ist dunstig und wirkt farblos. Das trübt leider auch die Ergebnisse meiner Fotos.

Trotzdem machen Christa und ich eine Radtour zum Santuario de Santa Eulalia. Das ehemalige Kloster ist heute ein Hotel (La Santa) und Ausflugsziel.

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Vom Stellplatz aus sind es nur etwa 6 km bis zum Santuario, aber es sind fast 300 Höhenmeter zu bewältigen. Doch es lohnt sich. Vor allem der Innenraum der ehemaligen Kirche ist sehenswert (bei unserem Besuch an einem Sonntag war alles geöffnet).

Eine kunstvolle Holzdecke und rundum bemalte Wände sind nicht alltäglich. Und auch das kleine Segelschiff unter der Decke einer Kirche ist eher außergewöhnlich (es handelt sich um eine mittelalterliche Dankesgabe, vermutlich eines Seefahrers).

20240407 Totana LaSanta innen220240407 Totana LaSanta innen1

In der Umgebung des Santuarios gibt es viele Möglichkeiten in den Ausläufern der Sierra Espuña zu Wandern. Die zentrale Berglandschaft, die auf 1500m ansteigt, ist allerdings noch etwas entfernt. Wir begnügen uns mit einem Blick von dem Aussichtspunkt Mirador de la Virgen Blanca, was wegen des trüben Wetters aber nicht wirklich beeindruckend ist.

20240407 Totana LaSanta Mirador