16. - 17. April 2024
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Yeste
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Molinicos
Nach dem kurzen Gewitter am gestrigen Tag verzichte ich heute lieber auf eine Wanderung in den Bergwäldern. Ausnahmsweise nach nur einer Nacht geht es heute weiter durch die tolle Landschaft am Rand des Naturparks Los Calares del Mundo.
Auf der CM-3206 in Richtung Nordosten wird ein abwechslungsreiches Programm geboten - Tunnel, Brücken und außergewöhnliche Felsformationen.
Nach nur 26 km erreiche ich das heutige Etappenziel in Molinicos. Hier gibt es einen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz, den ich schon vor vier Jahren auf der Durchreise besucht hatte. Diesmal will ich mir den Ort und die Umgebung etwas genauer anschauen.
Der obligatorische Rundgang durch Molinicos offenbart mehr Interessantes, als ich dem kleinen Ort zugetraut hätte.
Die Lage in einem Tal sorgt dafür, dass sich die Gebäude den Hügel hinauf ziehen und viele Steigungen oder Treppen zu bewältigen sind. Vor allem in der Altstadt finden Christa und ich reizvolle Ecken.
Ein Highlight befindet sich ganz hinten in einer Schlucht, in der ein kleiner Wasserfall einen Teich füllt, der wiederum über ein altes Aquädukt die ehemaligen Mühlen mit Wasser versorgt.
Spanischen Kino-Fans ist Molinicos wahrscheinlich nicht unbekannt, denn hier wurden 1989 viele Szenen des Films "Amanece, que no es poco" gedreht - eine Komödie, die inzwischen Kultstatus erreicht hat.
Im Ort findet man an etlichen Stellen Info-Tafeln zu den Drehorten, und auch mit Graffitis wird an dieses Film-Ereignis erinnert.
Graffitis sind in Molinicos an vielen Stellen zu finden. Hier haben sich im Rahmen des EU-geförderten Projektes "Museo a cielo abierto" (dt.: Museum unter freiem Himmel) Street-Art-Künstler mit den unterschiedlichsten Motiven verewigt.
Am Ende des Rundgangs erholen wir uns in der Bar des örtlichen Kultur-Zentrums (Casa de la Cultura) und planen für den nächsten Tag eine kleine Wanderung.
Eigentlich wollen wir dem markierten Rundwanderweg MO-02 folgen, aber an einigen Stellen fehlen Hinweistafeln oder der Weg wurde von einem eifrigen Bauern untergepflügt. Mit Hilfe von Google-Maps und GPS und einer vorsorglich fotografierten Wanderkarte kommen wir aber trotzdem voran.
Unterwegs kommen wir an der Ruine eines alten Wachturms vorbei (Torre de las huertas) ...
... und passieren dann eine schon seit längerem verlassene Siedlung (Aldea abandonada Las Hermanas) ...
... und ihren abseits und isoliert auf einem Felsen stehenden ehemaligen Glockenturm, den die Natur so langsam zurück erobert ...
Schließlich haben wir wieder den Ort Molinicos vor uns liegen.
Kurz darauf sitzen wir wieder in der Bar "Casa Cultura" und stellen fest, dass es eine gute Idee war, noch einmal Molinicos zu besuchen.