- Tavertet
- Ripoll
- Sant Joan de les Abadesses
Die zwei Tage in Tavertet sind wahrscheinlich so schnell nicht zu toppen. Aber ich fahre heute wieder etwas näher an die Pyrenäen heran, und auch dort gibt es viele schöne Ecken.
Es geht weiter durch das Tal des Río Ter seiner Quelle entgegen. Das erste Ziel ist der Ort Ripoll.
In Ripoll gibt es einen offiziellen Wohnmobil-Stellplatz neben dem Touristik-Zentrum am Ortsrand. Hier kann man passend zu dem an dieser Stelle beginnenden Vía-Verde-Radweg Elekro-Fahrräder mieten.
Ein kleines Restaurant direkt neben dem Stellplatz versorgt uns mit einem Mittagsmenü und perfektem Wifi.
Nach dem Mittagessen spazieren wir durch die Stadt, die überraschend viele Bars/Restaurants zu bieten hat, auf netten Plätzen oder in kleinen Gassen. Auch Banken gibt es jede Menge. Offensichtlich ist Ripoll doch sehr auf Touristen ausgerichtet.
Das touristische Highlight ist die Klosterkirche Santa Maria de Ripoll, deren berühmtes Portal leider nur zu bestimmten Öffnungszeiten zu bewundern ist. Wir stehen natürlich während der Siesta-Zeit vor verschlossenen Türen.
Nach dem Stadtrundgang geht es erst einmal ein paar Kilometer weiter im Tal des Río Ter bis zum Nachbarort Sant Joan de les Abadesses.
Auch hier gibt es einen offiziellen Wohnmobil-Stellplatz, und da die Lage dieses Stellplatzes deutlich besser ist als in Ripoll, ist schnell klar, das dies der heutige Übernachtungsplatz ist. Wir haben Glück und können uns auf den (unserer Meinung nach) besten Platz stellen.
Der Stellplatz in Sant Joan befindet sich direkt neben der Hauptattraktion des Ortes, der mittelalterlichen Brücke Pont Vell, über die man zu Fuß in wenigen Minuten im Zentrum ist.
Die Nacht verläuft ruhig, sogar die unvermeidlichen Kirchenglocken schweigen nachts (das sollte eigentlich selbstverständlich sein, ist es aber leider nicht).
Das Wetter für den heutigen Tag verheißt Sonne. Wir bleiben in Sant Joan und machen eine Wanderung über den Vía-Verde Rad- und Wanderweg Ruta del Ferro i el Carbó, der von Ripoll kommend über Sant Joan de les Abadesses bis in das ehemalige Bergbau-Gebiet bei Ogassa führt.
Unterwegs folgen wir einem Wegweiser zu einem Wasserfall (Gorg de Malatosca) und entdecken ein richtiges, kleines Paradies in schattiger Umgebung.
Der restliche Weg ist weniger ereignisreich, wir lernen aber einiges über den Transport von Kohle und Erz, und dass dieser Vía-Verde eigentlich aus zwei Teilen besteht, die auf verschiedenen Ebenen liegen. Entsprechend gibt es ein sehr steiles Verbindungsstück, auf dem man bergauf wahrscheinlich das Fahrrad schieben muss, und bergab am besten auch.
Kurz vor Ogassa müssen wir, wie früher die Minen-Züge, einen kleinen Tunnel durchqueren, dann haben wir das Bergdorf erreicht.
Ogassa ist ein guter Ausgangspunkt für Bergwanderungen in die umgebende 2000-Meter-Bergwelt. Man könnte mit dem Wohnmobil bis hier hin fahren (ein geeigneter Parkplatz ist vorhanden) und von hier aus verschiedene Bergtouren starten. Vielleicht beim nächsten Mal...