- Calatayud
- Purujosa
Heute geht es wieder in die Berge, allerdings auf eher moderate Höhen. Das Ziel ist der Ort Purujosa am Rand des Naturparks Moncayo, der zwar mit seinem höchsten Gipfel die 2200m-Marke erreicht, aber das übrige Gebiet liegt meist zwischen 1000m und 1500m Höhe. Ein ideales Wandergebiet.
Für den ersten Teil des Weges wähle ich eine Nebenstrecke (CV-901) durch das Tal des Río Jalón. Diese Strecke ist zwar sehr schön, aber die Straße ist nicht sehr breit und unterwegs befindet sich eine Eisenbahn-Unterführung mit einer Durchfahrtshöhe von 3m. Also nicht für jedes Wohnmobil geeignet !
Im Ort Sabiñán stoße ich wieder auf die Hauptstrecke, die allerdings auch nicht überall richtig breit ist. Und nachdem ich dann für den letzten Teil der Etappe eine "Abkürzung" über die CV-698 einschiebe, ist die Straße nur noch so breit, dass ein Wohnmobil gerade Platz hat. Dafür ist dieser Streckenteil aber auch besonders schön.
Dann ist es geschafft, und ich stehe auf dem Wohnmobil-Stellplatz von Purujosa.
Ich weiß nicht, ob Purujosa im Guinness-Buch der Rekorde steht, aber das Dorf hat nur 6 permanente Einwohner (das wurde mir noch einmal von der Betreiberin der Herberge/Bar bestätigt), und es ist das kleinste Dorf, das seinen Verkehr mit einer Ampel regelt. Und ich füge noch hinzu: der Abstand zwischen dem Ortseingangsschild und dem Ortsausgangsschild beträgt gerade mal 50m (und genau dort befindet sich der Stellplatz).
Nachdem das Wohnmobil mehr schlecht als recht waagerecht steht, machen wir den obligatorischen Rundgang durch das kuriose Dorf.
Am Anfang des Dorfs findet man die einzige Herberge. Sie wird zur Zeit aufwändig erweitert. Man geht also offenbar von wachsendem Tourismus aus. In der Herberge befindet sich auch die einzige "Dorf-Kneipe".
An fast allen anderen Häusern wird ebenfalls irgendetwas gebaut oder renoviert. Und das ist auch sehr nötig. Aber es könnte sich lohnen.
Während der Nacht ist es sehr ruhig, obwohl der Stellplatz direkt an der "Hauptstraße" liegt. Das erste Auto höre ich um 6:30 Uhr.
Heute ist Wandertag. Eine Spezialität in der Umgebung von Purujosa ist das Wandern in den verschiedenen Barrancos (Schluchten), die je nach Jahreszeit manchmal Wasser führen. Nach Aussage der Wirtin in der Dorf-Bar sollten die Barrancos zur Zeit trocken sein.
Von außen und bei Sonne betrachtet sieht ein Barranco meist ganz harmlos aus ...
... aber es handelt sich immer um ein Flussbett, das nur temporär trocken ist. Also kein typischer Wanderweg. Und manchmal ist eben doch Wasser da, obwohl die Wirtin gesagt hat, es wäre trocken ...
Nicht der ganze Rundweg geht durch dunkle Cañons, es gibt auch sonnige Strecken mit tollem Ausblick auf umgebende Berge. Das sind dann die Wanderziele beim nächsten Besuch.