- Agurain / Salvatierra
- Santa Cruz de Campezo
- Ayegui
Von den Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag der Basken-Regierung ist zumindest in der Nähe des Stellplatzes nichts zu sehen oder zu hören. Und da wir heute das Baskenland erst mal wieder verlassen, werden wir uns im benachbarten Navarra sowieso an einem normalen Werktag wiederfinden.
Zuerst aber besuche ich noch den Ort Santa Cruz de Campezo (oder auf baskisch: Santikurutze Kanpezu), wo in diesem Sommer ein neuer Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet wurde.
Leider haben sich die Verantwortlichen von einem klugen Geschäftsmann ein sogenanntes "Intelligentes Parksystem" aufschwatzen lassen, um so etwas Simples wie Parkgebühren zu kassieren.
Statt einfach einen Parkautomat aufzustellen, den man mit Geld füttern kann, muss man hier eine Smartphone-App installieren, dort seine Kreditkarten-Daten hinterlegen, und kann dann per Software mit dem Smartphone die Schranke öffnen. Blödsinniger geht es kaum noch, zumal es offenbar keine Alternative gibt.
Natürlich mache ich bei so etwas nicht mit. Pflichtgemäß habe ich den Stellplatz trotzdem dokumentiert, schließlich muss ja jeder selbst wissen, ob er per Smartphone eine Schranke öffnen will...
Ich fahre einfach zum nächsten Stellplatz in den etwa 30 km entfernten Ort Ayegui. Der dortige Wohnmobil-Stellplatz hat zwar auch eine Schranke an der Einfahrt, aber dort wirft man einfach 4 € in den daneben stehenden Automat und schon hebt sich die Schranke.
Ein Erkundungsgang zeigt schnell, dass es im Ort selbst nichts interessantes zu sehen gibt. Aber in der Nähe vom Stellplatz liegt mitten in den Weinfeldern ein altes Kloster (Monasterio de Santa María de Irache), das man besichtigen kann, und direkt daneben die Bodegas Irache, die sich den "Luxus" eines richtigen Weinbrunnens erlaubt.
Der Weinbrunnen (Fuente de Vino) liefert bis zu 100 Liter Wein pro Tag - sicherlich genug, um etliche der Jakobsweg-Pilger, die hier direkt vorbeikommen, vom rechten Weg abzubringen....
Für das Wochenende ist viel Sonnenschein gemeldet. Damit ist die Stromerzeugung sichergestellt und wir können problemlos einen Ruhetag einschieben und auf dem Stellplatz in Ayegui bleiben.
Dieser Stellplatz scheint überhaupt sehr beliebt zu sein - gestern Abend war auch der letzte freie Platz belegt und heute Morgen sah man, dass noch weitere Wohnmobile außerhalb parkten.
Damit wir nicht ganz einrosten, "wandern" wir am Nachmittag in den größeren Nachbarort Estella, wobei man ganz bequem den Jakobsweg nutzen kann.
In Estella ist nicht nur der Jakobsweg überall präsent, auch der überregionale Rad- und Wanderweg Vía Verde del Ferrocarril Vasco-Navarro läuft quer durch die Innenstadt (wobei in kurzen Abständen Messingplatten im Asphalt den Weg markieren) und hat seinen Endpunkt an dem ehemaligen Bahnhof (heute Busbahnhof).
Während wir hinter dem Bahnhofsgebäude in der Bar "Amaya" unseren Café con Leche trinken, fällt mir eine Freiluft-Fotoausstellung ins Auge. Die ausgestellten Fotos sind doch um einiges besser als meine eigenen Bildchen...