28. August 2018
- Astún
- Candanchú
- Canfranc Estación
Unglaublich, aber wahr - die Nachttemperatur blieb in Astún mit 14°C tatsächlich im vorhergesagten Bereich. In dieser Höhenlage von 1700m hätte ich das nicht für möglich gehalten. Irgend eine merkwürdige Luftströmung im Umfeld der zu erwartenden Gewitter muss wohl die Ursache gewesen sein.
Heute geht es auf jeden Fall bergab in Richtung Jaca.
Zuerst komme ich wieder an dem Wintersportort Candanchú vorbei. Nachdem ich diesen Ort gestern noch links liegen gelassen hatte, fahre ich heute zu dem Großparkplatz an der Skistation. Dort ist bei den Kollegen von Park4Night ein Übernachtungsplatz eingetragen, den ich mir genauer anschauen will.
Nach einer Platzumrundung muss ich feststellen, dass es ein ziemliches Durcheinander mit der Beschilderung gibt. Am Anfang des Großparkplatzes weist ein offizielles Verkehrsschild den Platz als Parkplatz nur für Pkw (Turismos) aus. Damit sind Wohnmobile eigentlich raus.
Dann gibt es aber einen Bereich, in dem explizit ein Halteverbot für Wohnmobile existiert, und kurz danach einen Bereich, wo explizit Wohnmobile (Caravanas) parken sollen.
Bei der Ausfahrt vom Parkplatz sehe ich dann noch ein Schild, auf dem für alle Fahrzeuge das Parken auf dem Platz von 18:30 Uhr bis 8:30 Uhr, also während der ganzen Nacht, verboten ist. Da dieses Schild jetzt im Sommer nur beim Hinausfahren lesbar ist, auf anderen Fotos aber beim Hineinfahren, könnte man zu dem Schluss kommen, dass das nächtliche Parkverbot saisonal ist und im Winter z.B. das Schneeräumen auf dem Platz ermöglichen soll.
Für mich ist das ganze zu dubios - ich trage diesen Platz nicht bei Womo-Iberico ein. Aber ich kann mir vorstellen, dass man hier genau wie in Astún problemlos übernachten kann. Das muss jeder für sich entscheiden.
Wenige Kilometer weiter im Tal des Río Aragón erreiche ich den Ort Canfranc Estación. Hier war ich vor knapp 2 Jahren schon einmal (siehe Reiseblog Herbst 2016), allerdings nur tagsüber, um den außergewöhnlich großen alten Bahnhof zu besichtigen.
Auch heute will ich eigentlich nur nachschauen, ob der in diesem Ort vorhandene Übernachtungsplatz für Wohnmobile noch brauchbar ist, oder ob er inzwischen komplett von Pkw vereinnahmt wurde.
Beim Spazieren durch den Ort fällt mir ein Plakat auf, das darauf hinweist, dass noch bis Ende August täglich abends um 22:30 Uhr eine Licht- und Ton-Show am alten Bahnhof stattfindet. Das ist ein guter Grund, doch hier zu bleiben.
Ich erkundige mich auch noch bei der Tourist-Info, ob es irgendwelche Regularien bezüglich der Übernachtung im Wohnmobil gibt. Dort bekomme ich aber nur die Aussage, es gäbe keine Regeln, ich könnte zwei, drei oder auch vier Tage bleiben.
Mir genügt ein Tag. Auf dem üblichen "Stellplatz" finde ich sogar noch eine Stelle mit etwas Schatten, und direkt nebenan befindet sich das berühmte Tunnel-Portal des Túnel de Somport.
Pünktlich zur Tagesschau beginnt ein Gewitter mit Hagel und kräftigem Regen - an Fernsehen ist nicht zu denken. Aber das ist nicht von langer Dauer, so dass Christa und ich kurz nach 22 Uhr in Regenjacken verpackt zum alten Bahnhof gehen können.
Mit Ton-Dokumenten untermalt wird die Historie des überdimensionalen Bahnhofs erzählt, und dabei das gesamte 240 Meter lange Gebäude in passenden Farben angestrahlt.
Nicht schlecht gemacht !
Und am besten ist, dass es während der ganzen Zeit nicht regnet.