16. Oktober 2018
- Muxía
- Praia do Ariño
- Camariñas
Nördlich von Muxía, auf der anderen Seite der Bucht, liegt der Ort Camariñas. Das ist mein heutiges Ziel. Der Weg dorthin führt natürlich um die Bucht herum, sollte aber auf keinen Fall über 40 Kilometer betragen, wie mein Navi-Gerät mir klar machen will.
Auch nach eingehender Prüfung finde ich keinen Grund, warum die Route nicht über die CP-1603 nach A Ponte do Porto führen sollte. Also ignoriere ich das Navi-Gerät und fahre so wie früher - einfach nach Landkarte.
Bis kurz vor dem Ort A Ponte do Porto das mitlaufende Navi-Gerät aufgeregt Alarm schlägt und ich im selben Moment ein Verkehrsschild sehe, das eine Höhenbegrenzung von 2.30m ankündigt.
Dem Navi-Gerät kann ich keine Schuld geben, eher schon dem Stadtangestellten, der offenbar beim Griff in die Kiste mit den Verkehrsschildern daneben gegriffen hat. Es stellt sich nämlich heraus, dass ein Balkon (wahrscheinlich in einer Höhe von 2.30m) ein paar Zentimeter zu weit in die Fahrbahn ragt. Kampfspuren zeugen davon, dass es schon mehrmals gerappelt hat. Die Straße ist aber breit genug, so dass man auch mit höheren Fahrzeugen hier vorbei fahren kann.
Knapp 3 km hinter A Ponte do Porto erreiche ich eine Abbiegung zum Badestrand Praia do Ariño. Hier wurde im letzten Jahr ein kommunaler Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet, den ich mir heute anschauen will - auch wenn kein Badewetter ist.
Der Stellplatz wurde bei einem schon bestehenden Picknick-Bereich angelegt, der sich in einem Pinien-Wald direkt am Meer befindet. Im Sommer ist das bestimmt eine schöne Stelle, jetzt ist es hier etwas einsam, und bei dem zu erwartenden Regen ein eher ungeeigneter Platz (Fernsehen gibt es hier auch nicht).
Nach einer Mittagspause will ich zum Hafen von Camariñas weiterfahren. Und wieder hat mein Navi-Gerät andere Vorstellungen als ich. Es will unbedingt zurück zur Hauptstraße fahren, und zwar auf dem selben Weg wie bei der Herfahrt.
In der Landkarte und auch im Navi-Gerät sieht man aber deutlich, dass man auch die Halbinsel umrunden kann, um dann an einer anderen Stelle wieder auf die Hauptstraße zu stoßen. Also fahre ich in diese Richtung weiter.
Dieser Teil des Wegs ist sogar deutlich breiter als bei der Anfahrt, aber dafür ist er bald nur noch eine unbefestigte Forststraße. Ich komme gut durch bis etwa 100m vor der Hauptstraße - hier beginnt die Bebauung, und der Weg quetscht sich zwischen massiven Mauern durch, so dass links und rechts nur wenige Zentimeter Platz ist. Jetzt nur nicht am Lenkrad drehen!
Vorn sehe ich schon die Hauptstraße, aber die letzten 30m haben es noch einmal in sich: eine steile Rampe ist für den Überhang am Heck des Wohnmobils zu viel - ein hässliches Kreischen verrät mir die innige Berührung von Stahl und Beton. Dass dies hier nicht zum ersten Mal passiert, sehe ich hinterher an den Kratzspuren.
Leider hinterlässt diese Aktion auch Spuren am Fahrzeug-Rahmen. Da muss ich wohl einiges wieder zurechtbiegen.
Jetzt gibt es keine Meinungsverschiedenheit mehr zwischen mir und dem Navi-Gerät (wer weiß, was sonst noch passieren würde). Bis zum Ort Camariñas sind es nur noch drei Kilometer, und dann stehe ich auf dem großen Parkplatz im Hafen.
Dies ist ein offizieller Übernachtungsplatz für Wohnmobile. Leider gibt es hier keine Ver- und Entsorgung, aber ansonsten erfüllt der Platz die wesentliche Anforderung, die ich heute habe - ein fester Untergrund, auf dem ich das für morgen gemeldete schlechte Wetter mit viel Regen gut überstehen kann.
Das Ortszentrum mit Restaurants und Supermärkten ist ganz in der Nähe, und die Cafetería des Club Naútico ist keine 100m entfernt - da kann man sogar bei Regen mal eben hinüber gehen.
Heute scheint aber noch die Sonne und ich genieße den Blick auf das Meer und die Schiffe.