4. November 2018
- Ribadesella
- Llanes
Allen negativen Kritiken zum Trotz haben auch in der vergangenen Nacht 7 Wohnmobile auf dem Stellplatz in Ribadesella übernachtet, der eigentlich nur 5 markierte Plätze aufweist. Die Nachfrage ist also auch im November noch hoch.
Gegen Mittag verlasse ich Ribadesella und fahre knapp 30 km die Küste entlang bis zu dem Ort Llanes.
Die jahrelange Entstehungsgeschichte des kommunalen Wohnmobil-Stellplatzes in Llanes habe ich von an Anfang an verfolgt und war in der Zwischenzeit auch schon zweimal vor Ort, nur um jedes Mal festzustellen, dass noch nicht alles fertig ist.
Inzwischen ist der Stellplatz seit gut einem Jahr in Betrieb, so dass mein dritter Anlauf diesmal erfolgreich ist. Allerdings stellt sich vor Ort die Frage: fahre ich sofort auf den Stellplatz oder parke ich erst einmal auf dem vorgelagerten Parkplatz (wie viele andere Wohnmobile).
Bei dieser Frage geht es nicht um das eventuelle Sparen der Parkgebühr (die mit 3 € für 24h völlig ok ist), sondern um die Wahl der Parzelle, die man belegen möchte.
Ich habe schon oft über das hier eingesetzte automatische System der Firma Protecex geschimpft (weil die Software nicht meinen Qualitätsanforderungen genügt), deshalb hier nur der Hinweis, dass die Parzellen immer 24 Stunden blockiert sind, auch wenn das Wohnmobil schon viel früher abreist. Im Klartext: wenn jemand abends um 22 Uhr anreist (was bei Spaniern durchaus häufig vorkommt) und am nächsten Tag mittags wieder abreist, bleibt diese Parzelle bis 22 Uhr blockiert. Neue Besucher, die nachmittags ankommen, dürfen diesen Platz nicht belegen. Das kann man besser machen!
Als ich ankomme, bietet mir das System von den 19 vorhandenen Parzellen 6 zur Auswahl an, obwohl nur 3 Wohnmobile auf dem Platz stehen!
Ich lasse also das Wohnmobil erst einmal vor der Schranke stehen, in der Hoffnung, dass im Laufe der Zeit noch ein paar "freie" Parzellen hinzu kommen, und gehe mit Christa erst einmal ins Ortszentrum.
Auch wenn ich schon zum dritten Mal in Llanes bin, in der "City" war ich bisher noch nicht. Und dabei gibt es durchaus einiges Interessantes zu sehen. Zum Beispiel das Casino aus dem letzten Jahrhundert oder die vielen verglasten Fassaden.
Interessant ist auch die Umgebung des kleinen Hafens, vor allem die sogenannten Cubos de la Memoria. Damit sind die großen Betonblöcke gemeint, die die Hafenmole vor den Atlantik-Wellen schützen, und die in einer Kunst-Aktion bunt bemalt wurden. Ohne Sonnenschein kommen leider die Farben nicht richtig zur Geltung.
Nach diesem kleinen Stadtrundgang versuchen wir ein geeignetes Restaurant für das Mittagessen zu finden. Aber irgendwie ist alles, was in Frage kommt, schon voll besetzt.
Ein Sonntag-Mittag ist vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt zum geruhsamen Essen gehen. In der City herrscht ein ziemlicher Trubel. Vor allem die sogenannten Sidrerías sind sehr beliebt.
Wir sind ja hier in Asturien, wo Sidra (Apfelwein) hergestellt und natürlich getrunken wird - und wenn es richtig zünftig sein soll, dann muss die Sidra aus großer Höhe in das Glas fallen.
Unser Mittagessen besteht schließlich nur aus Hamburger, Chicken-Wings und Pommes. Das geht ohne Wartezeit und macht auch satt.
Der Rückweg zum Wohnmobil führt uns über den Küstenweg oberhalb der Klippen. Dieser Weg eröffnet immer wieder neue Blickwinkel auf die Atlantik-Dünung, die an den Felsen hoch springt. Allein für diesen Weg lohnt sich ein Abstecher nach Llanes.
Zurück beim Wohnmobil hat sich die Situation bei den freien Parzellen tatsächlich inzwischen verbessert. Jetzt muss nur noch der ganze Ablauf beim Registrieren und Buchen auf dem wie üblich kaum lesbaren Bildschirm funktionieren. Bald ist auch das geschafft und die Schranke öffnet sich. Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Schranke morgen bei der Abreise auch wieder öffnet.