- Algodonales
- Zahara de la Sierra
- El Bosque
- Ubrique
- Algar
Der Tag fängt mit einer dünnen Eisschicht auf der Acrylglas-Haube direkt über meinem Bett an - da habe ich schon gar keine Lust aufzustehen.
Es stellt sich heraus, dass die Tiefsttemperatur nachts -2.7°C war, obwohl wir uns nur auf etwa 300m Höhe befinden. Gut dass unsere kleine Elektroheizung (nur 650 Watt) durchgehalten hat.
Für heute ist jedenfalls ganztägig strahlender Sonnenschein gemeldet. Das ist auch gut so, denn nachdem wir gestern das "Programm" etwas gekürzt hatten, gibt es heute viel zu tun.
Es beginnt mit dem Besuch des Bergdorfes Zahara de la Sierra, das nur wenige Kilometer vom Stellplatz in Algodonales entfernt in wunderschöner Lage über dem Stausee Embalse de Zahara liegt.
Unterhalb des Burgberges finden wir einen auch für größere Wohnmobile geeigneten Parkplatz (GPS-Koordinaten: 36.8422, -5.3894).
Hier beginnt auch gleich der Aufstieg in die Altstadt und zur Burg. Das ist natürlich ein absolutes Muss, denn die Aussicht schon während des Aufstiegs und natürlich auch vom Turm ist toll - auf der einen Seite schaut man weit in die Sierra de Grazalema, die zu Recht ein besonders geschützter Naturpark ist, auf der anderen Seite liegt der Stausee, der mit seinen vielen Buchten und Biegungen eine atemberaubende Kulisse bietet.
Beim Abstieg durch die Altstadt fällt uns auf, dass es schon wieder Mittagszeit ist. Auf dem Platz vor einer hübschen Kapelle finden wir sogar eine Gelegenheit, draußen zu sitzen und Rabo de Toro zu essen.
Danach geht es weiter auf einer Straße, die mein Navigationsgerät als "unbefestigt" einstuft und gar nicht benutzen will. Tatsächlich ist die Straße (CA-8102) in gutem Zustand und bringt uns auf kurzem Weg nach El Bosque.
Hier gibt es schon seit vielen Jahren einen von der Stadt eingerichteten Stellplatz mit Ver- und Entsorgung für Wohnmobile. Das Wasser ist hervorragend ohne Chemie-Geschmack (wahrscheinlich direkt aus den Bergen) und wird natürlich in unseren Tank gefüllt.
Das eigentliche Ziel ist aber der Ort Ubrique, der erst im letzten Dezember einen neuen Stellplatz fertiggestellt hat. Der Ort ist eigentlich viel zu groß für das kleine Tal, entsprechend eng geht es hier zu.
Viele Einbahnstraßen überfordern offenbar auch mein Navigationsgerät. Die Anfahrt zum Stellplatz wird noch durch einen Lkw erschwert, der unbedingt dort parken muss, wo auf der anderen Straßenseite Tische und Stühle eines Cafés viel Platz einnehmen. Das Passieren funktioniert erst nachdem hilfreiche Passanten das Kneipen-Mobiliar zur Seite räumen und der Lkw doch tatsächlich 2 Meter weiterfährt.
Auf dem Stellplatz selbst ist viel Raum auch für große Wohnmobile, aber die Weiterfahrt gestaltet sich noch spannender als die Hinfahrt.
Erst schickt mich das Navigerät über eine bedenklich kleine Brücke dann soll ich auf die nur 10m entfernte Hauptstraße fahren, obwohl genau an der Stelle eine hohe Böschung ist. Als ich weiterfahre erweist sich dies als Sackgasse, da die weiterführende Straße eine Einbahnstraße in die Gegenrichtung ist. Da ein Abbiegen oder Wenden unmöglich ist, löse ich das Problem auf spanische Art und fahre einfach in falscher Richtung durch die Einbahnstraße. Zumindest komme ich so wieder auf den richtigen Weg.
Nachdem ich Ubrique hinter mir gelassen habe, fahre ich deutlich entspannter durch die Eichenwälder der Berglandschaft des Naturparks Los Alcornocales nach Algar, wo das Ferienzentrum Tajo del Águila mit Parzellen für Wohnmobil-Reisende wirbt.
Offenbar ist dies aber nur noch ein Relikt aus vergangenen Campingplatz-Zeiten, heute ist der Schwerpunkt die Vermietung von kleinen Hütten auf dem riesigen Gelände oberhalb eines Stausees.
Wir bleiben trotzdem für eine Nacht und erfreuen uns bei einem Spaziergang an den vielen tollen Aussichten über den See.