12. November 2017
- Ávila
- Piedrahíta
- Jerte
- Plasencia
Der für heute geplante Stadtrundgang durch Ávila fällt aus!
Gestern hatte ich völlig vergessen mich über die Höhenlage von Ávila zu informieren - der Ort liegt auf fast 1200m Höhe!. Und in der vergangenen Nacht gab es die Quittung dafür: -2.5°C waren der neueste Tiefpunkt.
Wenn morgens die Dachluken zugefroren und die Solar-Paneele vereist sind, dann bin ich definitiv am falschen Ort!
Die Sonne scheint zwar freundlich vom wolkenlosen Himmel, aber für mich gibt es kein Halten mehr - es geht gleich nach dem Frühstück weiter nach Süden (genauer: nach Südwesten) in tiefer liegende Gegenden.
Die Nationalstraße N-110 führt oft kilometerweit geradeaus in Richtung Extremadura, wo mich hoffentlich milderes Wetter erwartet.
Vorher mache ich noch einen kurzen Halt im Ort Piedrahíta, wo es einen relativ neuen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz gibt. Der Stellplatz ist ganz in Ordnung, und wenn man Ausflüge in die nahegelegene Sierra de Gredos machen will, findet man hier einen guten Stützpunkt.
Hinter Piedrahíta geht die Straße quer durch die Sierra de Gredos - ein Gebirgszug, der mehrere Gipfel über 2200m Höhe aufweist. Ein einmaliges Wandergebiet.
Am Puerto de Tornavacas, einem 1275m hohen Pass an der Grenze zur Extremadura, befindet sich ein Mirador (dt.: Aussichtspunkt), von dem aus man einen guten Blick über das ganze Tal Valle del Jerte hat. Leider liegt heute eine Dunst- und Qualm-Schicht im Tal.
Vom Pass geht es 700m hinunter bis zum Ort Jerte. Links und rechts des Weges sieht man jetzt nur die bunt gefärbten Blätter der mehr als eine Million Kirschbäume, die im Frühjahr das ganze Tal in eine weiße Blütenpracht verwandeln.
Kurz hinter Jerte befindet sich in einem Seitental der Naturpark Garganta de los Infiernos, mit einem von Gletschern geprägten Wasserlauf mit etlichen Wasserfällen. Und an der Abzweigung in den Naturpark liegt ein Wohnmobil-Stellplatz.
Eigentlich eine gute Sache, wenn man sich nicht beim Bau des Stellplatzes für die fehleranfällige Ver- und Entsorgungsstation der Firma Protecex entschieden hätte. Wie an vielen anderen Stellen funktioniert hier eigentlich nichts mehr, der WC-Entsorgungsschacht wird als äußerst teurer Papierkorb missbraucht.
Am Ausgang des Valle del Jerte liegt das heutige Tagesziel: Plasencia.
Hier finde ich bei einer Repsol-Tankstelle, die eigentlich einen Wohnmobil-Service anbieten sollte, einen weiteren kaputten Protecex-Automaten, bis ich dann schließlich auf einem Parkplatz neben der Grünanlage Parque de la Isla am Río Jerte lande.
Dieser Parkplatz wurde erst vor etwa drei Jahren gebaut und dient seither als Übernachtungsplatz für Wohnmobile, denn einen offiziellen Stellplatz gibt es in Plasencia nicht.
13. November 2017
- Plasencia
Die Nacht verlief ohne nennenswerte Störung, und endlich sind auch die Temperaturen wieder erträglich. Ich bleibe einen weiteren Tag in Plasencia.
Mein letzter Besuch in Plasencia ist schon 9 Jahre her, deshalb machen Christa und ich heute noch einmal einen Stadtrundgang, um die Erinnerung aufzufrischen.
Wir kommen zuerst am Denkmal des Stadtgründers - Alfonso VIII - vorbei, bevor wir durch ein Tor der alten Stadtmauer in das historische Zentrum gelangen.
Im Mittelpunkt befindet sich die Plaza Mayor, und in den umgebenden Gassen und Plätzen findet man etliche alte Gebäude, die Kathedrale und Paläste.
Am nördlichen Ortsrand schauen wir uns noch das Aquädukt an, das allerdings nicht aus der Römerzeit, sondern erst aus dem Mittelalter stammt. Aber wenn man einmal die richtig großen römischen Aquädukte gesehen hat (z.B. Segovia, Mérida), ist dieses hier nicht so richtig beeindruckend.