17. Januar 2018
- Álora
- El Chorro (Caminito del Rey)
- Ronda
Die Nacht verlief ruhig, keine lauten Autos und keine nervigen Hunde in der Nachbarschaft. Und morgens kam pünktlich die Sonne über den Bergkamm und strahlt nun von einem wolkenlosen Himmel.
Schon kurz nach 10 Uhr fahre ich los, um nicht zu spät zum heutigen Abenteuer-Spaziergang auf dem Caminito del Rey zu kommen.
Die Wanderung auf diesem Weg durch die Schlucht des Río Guadalhorce ist streng geregelt. Jede halbe Stunde startet eine kleine Gruppe Wanderer. Wenn man zum reservierten Zeitpunkt nicht anwesend ist, könnte das (zumindest in der Hochsaison) problematisch werden.
Um zum Startpunkt am Nordeingang zu gelangen wähle ich den längeren Weg über Álora und Ardales, der aber auf besseren Straßen verläuft. Der kürzere Weg von Álora über El Chorro ist schmaler, kurviger und damit schlechter kalkulierbar.
Der übliche Parkplatz für die Wanderung auf dem Caminito del Rey ist schon so voll, dass ich nicht mehr auf den Platz gelassen werde. Mein 7m-Wohnmobil ist dem Parkplatzwärter zu groß.
Ich fahre bis fast zum Staudamm hinter dem Restaurant El Kiosko, wo es noch einige Parkbuchten geben soll. Und tatsächlich kann ich mich noch neben ein anderes Wohnmobil quetschen. Der freie Platz daneben muss unbedingt freigelassen werden, weil hier der Shuttle-Autobus wendet.
Direkt hinter dem Parkplatz beginnt der Wanderweg, der aber auf den ersten 2.5 km noch ein gemütlicher Weg am Fluss entlang ist. Dann erreicht man den eigentlichen Eingang zur Schlucht.
Ab hier muss jeder Besucher einen Sicherheitshelm tragen, da überall mit Steinschlag zu rechnen ist. Besonders toll sieht man damit nicht aus, zumal man erst eine "Hygienehaube" über den Kopf streifen muss, erst dann den Helm.
Nach dieser "Lachnummer" wird es ernst.
Christa (die sich natürlich nicht mit diesem "modischen" Kopfschmuck fotografieren lässt) und ich beginnen den knapp 3 km langen Weg durch die Schlucht.
Wir haben schon mehrere derartige Klettersteige in den verschiedensten Klammen (laut Duden ist das die Mehrzahl von Klamm) erlebt, deshalb sind wir jetzt nicht direkt überwältigt vom Caminito del Rey. Zumal der jetzige Weg erst vor wenigen Jahren komplett neu gebaut wurde und mit dem schwierigen und lebensgefährlichen Original außer der Streckenführung nichts gemein hat.
Aber beeindruckend ist das Ganze schon. Und für Leute mit Höhenangst ganz sicher nicht empfehlenswert.
Nach dem Durchlaufen der Schlucht folgt noch ein fast 2 km langes Wegstück, so dass wir nach insgesamt fast 8 km Wanderweg den Ort El Chorro erreichen. Hier endet der Caminito del Rey und wir werden unseren Kopfschmuck wieder los.
Ein Shuttle-Bus bringt uns zurück zum Ausgangspunkt, wo wir nach insgesamt 3 Stunden wieder unser Wohnmobil erreichen.
Ich werde dem Caminito del Rey einen eigenen Bericht spendieren, in dem ich etwas umfassender auf das Gesamt-Ereignis eingehen und mehr von den weit über 100 Fotos unterbringen kann.
Nach dieser außergewöhnlichen Aktivität habe ich nur noch ein Ziel - nämlich einen Stellplatz für die kommende Nacht anzusteuern.
Nach wenigen Kilometern bleibe ich aber noch einmal stehen, um mir den (leider noch nicht benutzbaren) Großparkplatz beim neuen Besucherzentrum anzuschauen. Sobald hier alles in Betrieb ist, wird es mit dem Parken auch für größere Fahrzeuge etwas weniger Probleme geben. Leider sind die Erbauer nicht so weit gegangen, gleich ein paar Plätze für Wohnmobile vorzusehen.
Das endgültige Tagesziel ist das etwa 40 km entfernte Ronda. Diesen sehenswerten Ort habe ich schon mehrfach besucht, aber noch nie mit dem Wohnmobil dort übernachtet.
Vor wenigen Tagen ist dort ein neuer Wohnmobil-Stellplatz eröffnet worden, den ich somit gleich "ausprobieren" und dokumentieren kann.
Der Stellplatz wird irgendwann kostenpflichtig und mit einer Schranke gesichert sein, aber zur Zeit ist dieses teure "Spielzeug" noch verpackt, und die Nutzung des Stellplatzes kostenlos.