24. Januar 2022
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Jerez de la Frontera
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Sanlúcar de Barrameda
Nach längerer Zeit ist es heute wieder einmal bewölkt - das richtige Wetter zum Weiterfahren.
Jetzt zeigt sich der Vorteil des Stellplatzes bei einem Einkaufszentrum - ohne Umweg kann man Tanken, Vorräte auffüllen und ein schnelles Mittagessen einwerfen. Und schon geht es los.
Das heutige Tagesziel ist Sanlúcar de Barrameda an der Mündung des Río Guadalquivir in den Atlantik.
Hier sind in der letzten Zeit zwei neue private Stellplätze entstanden, die ich mir natürlich anschauen will.
Zuerst fahre ich zum Wohnmobil-Stellplatz "Camper Park Sanlúcar". Nach den Horror-Meldungen von der Mittelmeerküste, wo offenbar alle Stellplätze überlaufen, bin ich gespannt, was mich hier erwartet. Aber es ist alles im grünen Bereich, der Platz ist nur halb voll.
Der Nachmittag ist noch nicht weit fortgeschritten, deshalb machen Christa und ich einen Spaziergang durch die Umgebung, auf der Suche nach einem Café und dem Meer.
Ganz unbekannt ist uns die Gegend nicht, weil wir vor ein paar Jahren mit dem Wohnmobil auf dem damals neuen privaten Stellplatz "Sanlúcar AC-Parking", der nicht weit entfernt liegt, gestanden haben.
Seit unserem damaligen Besuch ist der Stellplatz durch eine Erweiterung etwa doppelt so groß geworden. Grund genug, die Stellplatz-Dokumentation zu überarbeiten.
Während die Runde über den Stellplatz ganz aufschlussreich ist, liefert der Spaziergang ansonsten keine neuen Erkenntnisse. Wir finden keine geeignete offene Kneipe oder Café, und der Strand ist während der letzten Jahre auch nicht schöner geworden - schon gar nicht bei Ebbe und ohne Sonne. Da trinken wir den Kaffee doch lieber im eigenen Wohnmobil.
25. Januar 2022
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Sanlúcar de Barrameda
Die Nacht verläuft ruhig. Die Straße vor dem Stellplatz wird nachts offenbar kaum genutzt und unser Wohnmobil steht sowieso auf der entfernten Seite des Platzes. Hier hört man nur ab und zu Hunde kläffen oder Tauben mit ihrem eintönigen "Gesang".
Die Wolken haben sich weitgehend verzogen, also werden die Fahrräder ausgepackt, sodass einem Ausflug nach Sanlúcar nichts im Wege steht.
Nach knapp 5 km stehen wir am Paseo beim Fähranleger, wo einige Restaurants auf uns warten.
Es gibt nur wenige Gäste in den Restaurants - das habe ich hier auch schon anders erlebt. Wir entscheiden uns für "Paco 18" und werden nicht enttäuscht. Neben einem schönen Blick über den Río Guadalquivir auf den gegenüber liegenden Nationalpark Doñana gibt es auch ein ganz ordentliches Essen.
Nach dem Mittagessen machen Christa und ich einen Spaziergang durch die Stadt. Immerhin ist es schon sechs Jahre her, seit wir zum letzten Mal auf dem großen Festplatz (Recinto Ferial) neben der Strandpromenade mit dem Wohnmobil stehen durften.
Damals waren es mehr als 120 Wohnmobile, die zum Teil ungeniert Camping machten (siehe Reiseblog Winter 2015-16). Das war der Stadtverwaltung dann wohl doch zu viel - seit dem ist der Platz für Wohnmobile gesperrt. Heute ist er komplett leer.
Wir stellen die Fahrräder auf der Plaza del Cabildo im Ortszentrum ab und begeben uns in den höher gelegenen alten Stadtteil rund um die ehemalige Burg (Castillo de Santiago).
Leider passen die Öffnungszeiten nicht für einen Besuch der Burg, deshalb spazieren wir weiter durch die Gassen und erreichen die Hauptkirche mit dem langen und unverständlichen Namen Parroquia Nuestra Señora De La O.
In der Umgebung findet man etliche Gebäude der Firmen, die hier schon seit 200 Jahren Sherry herstellen. Einige der besten Sherry-Sorten stammen von hier.
Schließlich landen wir wieder auf der Plaza de Cabildo - dem zentralen Platz, von dem Einkaufsstraßen und Fußgängerzonen abgehen. Hier gibt es natürlich auch eine Cafetería, die mich mit Cafe-con-leche und Crêpe versorgt. Und ebenso wichtig: hier gibt es auch ein Despacho de Vinos - ein Ausschank der verschiedenen Wein- bzw. Sherry-Sorten direkt vom Fass.
Man kann hier den Sherry in kleinen Gläschen direkt an der Theke verkosten, oder z.B. eine Liter-Flasche abfüllen lassen und später zu Hause konsumieren. Wir entscheiden uns für letzteres - schließlich müssen wir ja noch Fahrrad fahren.