4. - 6. Februar 2022
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Rota
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Jerez de la Frontera
Gleich zwei Ereignisse sorgen dafür, dass ich Rota heute verlasse: an diesem Wochenende findet auf dem in der Nähe liegenden Recinto Ferial (Mehrzweckplatz) eine mehrtägige Veranstaltung des örtlichen Motorrad-Clubs statt. Das geht nicht ohne Lärm, und das habe ich schon beim letzten Mal in Rota miterlebt - das genügt. Außerdem ist ein Regentag mit stärkerem Wind angekündigt, was ich an der aktuellen Stelle unter einem Baum nicht erleben will.
Das eigentlich geplante nächste Ziel - die Stadt Cádiz - kommt bei diesen Wetteraussichten auch nicht in Frage. Kurzentschlossen geht es wieder nach Jerez de la Frontera, wo man mit einem guten Stromanschluss in Ruhe das Wochenende abwarten kann.
Auf dem Weg dorthin fahre ich noch an der Tankstelle "Las Marismas" vorbei, um mir den dortigen Wohnmobil-Service anzuschauen. Hier findet man nicht nur eine Ver- und Entsorgung, sondern auch eine für Wohnmobile geeignete Waschanlage, LPG-Verkauf und bei Bedarf auch einen Übernachtungsplatz.
Schon mittags erreiche ich den Wohnmobil-Stellplatz "Camper and Van" beim Einkaufszentrum in Jerez de la Frontera.
Es ist erst 12 Tage her, dass ich diesen Stellplatz verlassen habe, und natürlich hat sich seitdem nichts geändert. Leider ist auch die Baustelle direkt vor dem Stellplatz noch aktiv - und sogar am Wochenende wird gearbeitet.
Wir halten es trotzdem drei Tage aus - mit Wäschewaschen, Computer reparieren und anderem Zeitvertreib.
7. Februar 2022
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Jerez de la Frontera
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Arcos de la Frontera
Schon vor vielen Jahren, als ich im Vorbeifahren zum ersten Mal die Stadt Arcos de la Frontera auf ihrem Hügel liegen sah, hatte ich mir vorgenommen, dort einmal hin zu fahren.
Bisher hat das nie gepasst, was auch damit zu tun hat, dass es dort immer noch keinen offiziellen Wohnmobil-Stellplatz gibt. Es gibt allerdings einen großen, allgemeinen und kostenlosen Parkplatz, der von Wohnmobilisten gern zum Parken und Übernachten benutzt wird, und wo es von Seiten der Stadtverwaltung auch keine Bedenken gibt. Heute probier ich diesen Platz selbst aus.
Es ist erst früher Nachmittag, so dass einem Rundgang durch die Altstadt von Arcos de la Frontera nichts im Wege steht.
Direkt neben dem Parkplatz beginnt mit einer Fußgängerbrücke über die Hauptstraße der Weg in das historische Zentrum, das sich über den gesamten Bergrücken zieht. Entsprechend geht es erst mal bergauf.
Was von weitem so toll aussieht, ist wegen der engen Gassen aus der Nähe kaum zu fotografieren - das Castillo de los Duques de Arcos kann seine Größe gar nicht richtig präsentieren.
Die neben dem Castillo stehende Basílica de Santa María de la Asunción hat mehr Glück, denn die Plaza del Cabildo bietet zumindest auf einer Seite den nötigen Raum.
Direkt neben dem Platz befindet sich ein Aussichtspunkt mit einer spektakulären Aussicht - der Mirador del Coño. Von der höchsten Stelle des steilen Felsens, auf dem Arcos gebaut wurde, kann man über das Tal des Río Guadalete schauen, und hat gleichzeitig einen tollen Blick auf die unglaubliche Lage der Kirche Iglesia de San Pedro.
Wir gehen noch etwas weiter, bis zu der Stelle des Bergrückens, von wo aus sich die Bebauung den Hügel hinab zieht. Auch hier gibt es einen interessanten Aussichtspunkt - den Mirador de Abades. Von hier aus schweift der Blick über den im Tal liegenden Stausee mit dem Ortsteil El Santiscal.
8. - 9. Februar 2022
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Arcos de la Frontera
Wie erwartet ist es auf dem Parkplatz nur zwischen Mitternacht und 5 Uhr früh ausreichend ruhig. Ansonsten ist die vorbei führende Straße schon recht laut. Und da außerdem für heute und die kommende Nacht starker Wind gemeldet wurde, ziehe ich es vor, den Aufenthaltsort zu wechseln.
Der direkt nördlich von Arcos de la Frontera liegende Stausee, den wir gestern nur von weitem betrachtet haben, bietet sich für einen Besuch an.
Auf dem Weg dorthin schaue ich mir noch einen möglichen Übernachtungsplatz für Wohnmobile bei dem Restaurant/Hostal "La Plata" an (siehe Park4Night, GPS: 36.754, -5.7822). Dieser Platz ist bisher nicht bei womo-iberico eingetragen, und nach der heutigen Besichtigung wird das wohl auch erst mal so bleiben. Ein verschlossenes Tor, ein dahinter liegender leerer Asphaltplatz ohne Entsorgungsmöglichkeit, direkt neben der Hauptstraße und zu einem nicht gerade niedrigen Preis - das ist nicht attraktiv. Da nützt auch die Aussicht mit Blick auf die Altstadt von Arcos de la Frontera nicht.
Etwa 1 km weiter liegt der See und das Restaurant "La Molinera" (GPS: 36.7602, -5.7881). Hier finde ich einen guten Parkplatz außerhalb der "bewaldeten" Parkzone, so dass die Sonne weiterhin Strom erzeugen kann, während Christa und ich mit einem sehr schönen Blick über den See ein gutes Mittagessen genießen.
Eine anschließende Erkundung mit dem Wohnmobil entlang des Seeufers bringt uns zur Playa de Arcos - ein mit feinem Sand aufgeschütteter Badestrand. Hier finde ich auch einen ganz brauchbaren Platz zum Übernachten auf dem Parkstreifen (GPS: 36.7662, -5.784). Im Sommer oder an Wochenenden ist hier wahrscheinlich sehr viel mehr los, jetzt ist es nachts weitgehend ruhig.
Auf diesem hübschen Plätzchen bleiben wir zumindest zwei Tage, bis ich zwecks Ver- und Entsorgung den Ort Arcos de la Frontera wieder verlassen muss.
Es lohnt sich, dieses klassische "weiße andalusische Dorf" aufzusuchen.