14. Februar 2022
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Algar
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Ubrique
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El Bosque
Nach langer Zeit regnet es mal wieder ein wenig in der Nacht, aber im Laufe des Vormittags verziehen sich die Wolken. Gegen Mittag endet dann auch unser Aufenthalt auf der Finca "El Piketa" und zurück bleiben nur wenige Wohnmobile - vor allem junge Eltern mit ihren Kindern, die hier ideale Spielflächen vorfinden.
Ich fahre zuerst zu dem etwa 30 km entfernten Ort El Bosque, weil ich von früheren Besuchen weiß, dass der dortige Stellplatz eine gut funktionierende Ver- und Entsorgungsstation hat. Endlich wieder ein richtiger Abwasser-Gully, wo man mit dem Wohnmobil drüber fahren kann. Und das Trinkwasser, dort am Rande der Sierra de Grazalema, gehört sowieso zu den besten in Spanien.
Bevor ich mich in El Bosque zum Übernachten niederlasse, ist noch ein Ausflug in die etwa 15 km entfernte Nachbarstadt Ubrique geplant.
Auch dort, auf dem offiziellen Stellplatz, könnte man übernachten - nur nicht von Montag auf Dienstag, weil dienstags dort immer der Wochenmarkt stattfindet. Deshalb ist für heute nur ein Tagesbesuch vorgesehen.
Zuerst komme ich in Ubrique am Ortseingang bei einer Repsol-Tankstelle vorbei, die seit einigen Jahren einen richtigen Wohnmobil-Stellplatz anbietet. Den habe ich noch nicht persönlich besucht, was ich heute nachhole.
Die Lage ist natürlich nicht besonders schön - man steht zum Übernachten hinter dem Gebäude der Tankstelle - aber es sind alle notwendigen Services vorhanden.
Dann kommt wieder das Abenteuer der Anfahrt zum kommunalen Wohnmobil-Stellplatz auf der anderen Seite der Stadt. Ein Blick über das Tal mit den eng zusammen gedrängten Häusern lässt ahnen, dass es mit größeren Fahrzeugen leicht zu Problemen kommen kann.
Nach meinem letzten Besuch, wo es genau zu solchen Problemen kam, hatte ich eine brauchbare Strecke zur An- und Abfahrt herausgefunden. Und heute klappt es auf Anhieb - bis ich an der Einfahrt zum Recinto Ferial, wo sich der Parkplatz befindet, vor einer Absperrung stehe.
Aber schnell erkenne ich, dass es sich nur um eine Warnung für den nächsten Tag handelt, denn in Ubrique startet am 16.Februar die diesjährige Andalusien-Rundfahrt der Profi-Radfahrer. Und ich lerne in diesem Zusammenhang auch, dass der Wochenmarkt nicht mehr jeden Dienstag stattfindet, sondern eher alle zwei Wochen dienstags, aber auch nicht regelmäßig... (aktuelle Termine findet man auf der Homepage unter "Calendario de Mercandillo").
Ich kann also doch quer über den Platz fahren, um den in der hintersten Ecke angelegten Wohnmobil-Stellplatz aufzusuchen.
Allerdings ist von dem Stellplatz nur noch der Park- und Übernachtungsbereich übriggeblieben, denn die früher vorhandene Euro-Relais-Servicestation ist offenbar schon seit letztem Jahr nicht mehr in Betrieb und wird jetzt unter einer voluminösen Metallkiste versteckt.
Der für Wohnmobile reservierte Teil des Recinto Ferial ist zumindest heute komischerweise leer - während etliche Wohnmobile auf dem normalen, allgemeinen Parkplatz stehen und jeweils zwei bis drei Pkw-Plätze verschwenden. Damit macht man sich keine Freunde unter den Einwohnern der Stadt...
Ich parke lieber in dem vorgesehenen Wohnmobil-Bereich, dann brechen Christa und ich zu einem Stadtrundgang auf. Vor allem die etwa 1 km entfernte Altstadt wollen wir diesmal aufsuchen.
Es gibt keine riesigen Monumente zu bestaunen, aber die überall sauberen Gassen und blendend weißen Fassaden vor den steil aufragenden Felsen ergeben ein hübsches Gesamtbild. Der Platz vor dem Rathaus, mit dem einfachen Namen La Plaza, und das Gebäude des Kapuziner-Konvents, das jetzt ein Leder-Museum beherbergt, fallen dabei besonders auf.
Nach der Rückkehr zum Wohnmobil breche ich umgehend zur Rückfahrt nach El Bosque auf, denn es ist schon ziemlich spät - die Sonne bleibt uns nur noch 20 Minuten erhalten.
Schließlich erwische ich den letzten freien Platz auf dem üblichen Parkstreifen neben der Plaza de Toros in El Bosque - dann ist für heute Ruhe angesagt.
15. - 16. Februar 2022
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El Bosque
Mit seiner Lage am Rand des Naturparks "Sierra de Grazalema" ist El Bosque ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge und Wanderungen. Eine Möglichkeit ist der Wanderweg Sendero del Río Majaceite, der entlang des kleinen Flusses von El Bosque in das Bergdorf Benamahoma führt.
Man kann die Wanderung direkt beim Stellplatz beginnen und geht dann etwa 5 km leicht bergauf, fast immer am Wasserlauf entlang und meist im Schatten.
Der Río Majaceite ist bekannt für seine Forellen, die in dem sehr klaren Wasser offenbar hervorragende Verhältnisse vorfinden. Christa und ich haben uns davon in dem Restaurant El Maño in El Bosque persönlich überzeugt.
Am zweiten Tag unseres Aufenthaltes in El Bosque hat Christa noch dem botanischen Garten "El Castillejo" einen Besuch abgestattet. Dort kann man sich beim Herumspazieren über die regionale Pflanzenwelt der Sierra de Grazalema informieren.
Als "Tor zum Naturpark Sierra de Grazalema" hat der kleine Ort El Bosque für Wohnmobil-Reisende, die nicht nur in der Sonne sitzen wollen, einiges zu bieten. Allerdings muss das Wetter mitspielen, denn die Sierra de Grazalema gehört zu den regenreichsten Gebieten Spaniens.