5. April 2018
- San Fulgencio
- La Marina
- Santa Pola
- Alicante
Das Tagesziel Alicante ist nicht weit entfernt, deshalb habe ich genug Zeit, die ganze Strecke an der Küstenstraße entlang zu fahren.
Ich fange erst einmal in La Marina am Strand El Pinet an, wo auch ich vor vielen Jahren noch mit dem Wohnmobil auf den dortigen Parkplätzen stand. Zumindest für einige Tage. Später kam eine Phase, wo es Wohnmobilen untersagt wurde, hier zu stehen, und die Ordnungshüter das auch durchsetzten.
Inzwischen ist es zwar immer noch verboten, die Parkplätze mit Wohnmobilen zu nutzen, aber es scheint nicht mehr kontrolliert zu werden.
Die Abneigung der Anwohner gegen die Wohnmobil-Ansammlungen war in dieser Gegend besonders hoch. Es gab sogar Berichte über Attacken mit Orangen als Wurfgeschosse. Und offenbar gibt es auch unter den Wohnmobilisten "militante" Verfechter der freien Stellplatzwahl, denn an mehreren Stellen habe ich Wohnmobil-Verbotsschilder gesehen, die mit einer "Spray-Attacke" unlesbar gemacht wurden.
Derartige Aktionen und das Ignorieren offizieller Verbotsschilder ist sicher nicht geeignet, den Wohnmobil-Tourismus im Interesse aller Beteiligten zu fördern. Solange hier keine vernünftige Regulierung erfolgt und z.B. eine kommunale Ver- und Entsorgungsstation für Entlastung der Umwelt sorgt, wird das wilde Campen weiterhin für Unmut bei den Anwohnern und Naturschützern sorgen.
Ich werde auch in Zukunft höchsten zu Dokumentationszwecken hier vorbei schauen - ein Stellplatz ist das hier nicht!
Übrigens: das Zusatzschild "Sólo Turismos" bedeutet nicht, dass der Parkplatz nur von Touristen genutzt werden kann, sondern dass hier nur Pkw parken dürfen. Insofern hat das Übersprayen des oberen Schildes nur eine "politische" Aussagekraft - das Wohnmobil-Verbot besteht selbstverständlich weiterhin...
Die Natur bietet in dieser Gegend einige schützenswerte Refugien, vor allem für Wasservögel und Flamingos, die sich in den benachbarten Salinen wohlfühlen.
Auf der Fahrt nach Santa Pola sehe ich Unmengen von Flamingos - so viele habe ich hier noch nie gesehen.
Ich fahre in Santa Pola am Hafen vorbei und dann auf die kleine Küstenstraße, die am Cap de Santa Pola unterhalb der Klippen verläuft, auf denen oben der Leuchtturm steht.
Beim Betrachten der Felsen sehe ich plötzlich etwas Neues - eine Stahl-Konstruktion, die frei über der Tiefe hängt. Dieser außergewöhnliche Aussichtspunkt - die Pasarela del Cabo de Santa Pola - wurde 2015 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Bei meinem nächsten Besuch in dieser Gegend werde ich ganz sicher einen Ausflug dort hin machen.
Heute bleibe ich unten am Strand und mache eine Mittagspause in sehr schöner Umgebung, mit Blick auf die Insel Tabarca, die nur wenige Kilometer vor Santa Pola im Meer liegt.
Ich folge weiter der Küstenstraße durch die Urbanisation Urbanova und erreiche kurz darauf Alicante.
Auch hier gehe ich nicht auf die Umgehungsstraße, sondern fahre auf der N-332 am Hafen vorbei (an den ich natürlich wieder schöne Erinnerungen habe, weil ich hier mit meinem Schiff eine Zeit lang gelegen habe).
Wenn man sich dann immer an der Küste hält und den Schildern zum Playa de San Juan folgt erreicht man problemlos den Ende letzten Jahres in Betrieb genommenen Wohnmobil-Stellplatz, der nur 200m vom Strand entfernt liegt.
Endlich einmal ein Stellplatz, der nicht komplett voll ist - nur etwa 50% ist belegt, so dass ich einen brauchbaren Platz auswählen kann.
Dass hier im Vergleich zu anderen Stellplätzen so viel frei ist könnte an der komplizierten Zugangsprozedur liegen, denn hier steht einer dieser ungeliebten Automaten, die von der Firma Protecex entwickelt und inzwischen unter dem Namen ÁreasPla vermarktet werden (siehe mein Bericht Protecex - Wohnmobilservice per Automat).
Es könnte aber auch an der direkt am Stellplatz vorbei führenden Straßenbahn liegen, obwohl die nur tagsüber verkehrt und nicht besonders viel Krach macht.
Vielleicht sind es aber die noch fehlenden Stromanschlüsse, die so manchen Wohnmobilisten abhalten, oder einfach der noch geringe Bekanntheitsgrad.
Christa und ich fühlen uns jedenfalls wohl auf diesem Stellplatz - sogar mit ein wenig Meerblick - und werden erst einmal zwei Tage hier bleiben.