21. Mai 2021

  • Salinas

  • El Pinós / Pinoso

  • Los Baños de Fortuna

  • Murcia

Gegen Mittag verabschieden wir uns vom Stellplatz "Vista Montaña", an dem es noch einiges zu verbessern gibt. Dazu gehört auch die Betonplatte mit dem Abwasser-Gully an der Ver- und Entsorgungsstation. Das merke ich erst bei der Abreise: ich öffne den Abwasserhahn und nichts passiert. Das Gefälle des Gesamtplatzes sorgt dafür, dass mein Wohnmobil so schräg steht, dass das Abwasser vom Tank zum Auslass bergauf laufen müsste - was es natürlich nicht tut.

Nach dem Wenden des Fahrzeugs klappt es, aber nun merkt man, dass die Betonplatte etwas klein geraten ist. Jedes Wohnmobil mit seitlichem Abwasser-Auslass sollte bis an den oberen Rand der Betonplatte fahren, damit das Abwasser auf dem Weg bergab die nur in der Mitte verlegte Gully-Rinne erreicht, bevor es an der unteren Kante im Sande verläuft...

Ich will aber nicht unerwähnt lassen, dass die WC-Kassetten-Leerung und der Trinkwasser-Anschluss gut gelungen sind.

20210521 Salinas VE

Schließlich verlasse ich Salinas und fahre zu dem nicht weit entfernten Ort El Pinós bzw. Pinoso, wo ich erst kürzlich einen weiteren privaten Wohnmobil-Stellplatz bei WOMO-IBERICO eingetragen habe.

Der Stellplatz "PinoCamp" ist auch mit größeren Wohnmobilen gut erreichbar, allerdings ist der Weg in den Ort etwa 2.5 km lang, und zwar entlang einer Straße ohne einem sicheren Gehweg für Fußgänger. Das gefällt weder Christa noch mir. Deshalb entscheiden wir noch vor dem Stellplatz-Tor, nicht hier zu bleiben.

20210521 Pinoso PinoCamp

Das neue Tagesziel heißt jetzt Murcia. Der Weg dort hin führt über den Ort Los Baños de Fortuna, wo es einen Stellplatz gibt, dessen aktuelle Situation unklar ist. Das will ich mir anschauen.

Es handelt sich um den Stellplatz "La Umbría", der vor einigen Jahren von dem Betreiber des gleichnamigen Restaurants eingerichtet wurde. Den Stellplatz gibt es immer noch, allerdings kann man inzwischen wohl nur noch einen Aufenthalt von mindestens einem Monat buchen (150 € pro Monat). Das ist zwar preiswert, und für Langzeit-Urlauber, die das nahe Thermalbad nutzen wollen, sicher interessant. Bei WOMO-IBERICO werde ich diesen Platz aber nicht mehr anzeigen, denn für Wohnmobilisten, die auf ihrer Reise einen Ort für eine Übernachtung suchen, hat dieser Platz keinen Wert.

20210521 Fortuna Stp

Über Fortuna geht es noch ein Stück weiter nach Süden, bis ich die Autobahn A-7 erreiche. Von hier aus ist man normalerweise in wenigen Minuten am Stadtrand von Murcia - aber heute stehe ich zum ersten Mal auf dieser Reise im Stau. Man könnte meinen, es gäbe kein Covid-19 mehr.

Schließlich erreiche ich den kommunalen Wohnmobil-Stellplatz beim Einkaufszentrum Thader, und hier merkt man dann doch, dass es noch eine besondere Situation ist: so leer habe ich diesen Platz noch nie gesehen. Obwohl das Wochenende schon angefangen hat, stehen nur vereinzelt Wohnmobile herum.

20210521 Murcia Stp20210521 Murcia Stp2

Es gibt gleich mehrere Gründe, warum wir auf einem Parkplatz beim Einkaufszentrum stehen. Einer davon ist die für das Wochenende angekündigte Schlechtwetter-Front, die man hier ganz gut abwettern kann.

Ein weiterer Grund ist der Shopping-Nachholbedarf - vor der Abreise war es in Deutschland wegen der Corona-Einschränkungen gar nicht mehr möglich, notwendiges Schuhwerk und sonstige Kleidung zu kaufen. Jetzt können sich die Spanier freuen, dass wir das Geld hier ausgeben.

Dieser Stellplatz bleibt weiterhin einer meiner Favoriten - und bis Montag werden Christa und ich die vielfältigen Möglichkeiten des Einkaufszentrums nutzen. An dem riesigen unermüdlich drehenden Wasserrad im Eingangsbereich werden wir wohl oft vorbeikommen.

20210521 Murcia Thader


24. Mai 2021

  • Murcia

  • Las Torres de Cotillas

  • Cehegín

  • Caravaca de la Cruz

Die maximal erlaubte Aufenthaltsdauer von drei Tagen auf dem kommunalen Stellplatz in Murcia sind vorbei - heute geht es weiter. Das Ziel ist der Ort Caravaca de la Cruz im Westen der Region Murcia.

Bevor ich die gut ausgebaute Schnellstraße RM-15 nutze, mache ich noch einen kleinen Umweg zu dem nur wenige Kilometer entfernten Ort Las Torres de Cotillas, wo vor kurzem die Stadtverwaltung einen neuen Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet hat.

20210524 LasTorresDeCotillas Stp

Wir nutzen den Platz nur für eine Unterbrechung der Fahrt zum Mittagessen, aber ich kann mir vorstellen, dass man hier auch problemlos übernachten kann.

Ich habe aber heute etwas anderes vor, deshalb geht es nach dem Mittagessen auf die RM-15 in Richtung Westen. Den Ort Mula lasse ich links liegen (den dortigen Stellplatz kenne ich schon, und außerdem plant die Stadt schon einen neuen Stellplatz) und erreiche wenige Kilometer vor dem Tagesziel den Ort Cehegín.

Hier habe ich erst vor wenigen Tagen bei WOMO-IBERICO einen neuen Wohnmobil-Service bei einer Tankstelle eingetragen. Das will ich natürlich gleich mit Fotos dokumentieren.

20210524 Cehegin VE

In diesem Moment weiß ich noch nicht, dass direkt hinter der Tankstelle der Bahntrassen-Radweg Vía Verde del Noroeste verläuft, der auf etwa 80 Kilometer Länge Murcia mit Caravaca de la Cruz verbindet. Aber bald werde ich selbst auf diesem Radweg fahren und an dieser Stelle noch einmal vorbeikommen...

Kurz darauf erreiche ich Caravaca de la Cruz. Am Ortseingang wird man von einem riesigen Kreuz empfangen, dem Symbol, dem der Ort seine Bedeutung verdankt, denn im Santuario bzw. der Basilika wird eine heilige Reliquie aufbewahrt - ein Holzstück des echten Jesus-Kreuzes (La Vera Cruz).

20210524 Caravaca Kreuz

In Caravaca de la Cruz gibt es leider noch keinen offiziellen Wohnmobil-Stellplatz (aber die Planungen dazu sind weit fortgeschritten). Ich folge den Empfehlungen anderer Wohnmobilisten und fahre zu einem großen Beton-Platz hinter einer selten genutzten Halle (Pabellón Multiuso, GPS: 38.11, -1.8632), mit direktem Blick auf die Altstadt.

20210524 Caravaca P Blick

Die Lage des Platzes ist nahezu ideal, es gibt nur eine Einschränkung: montags findet hier der Wochenmarkt statt. Das bedeutet, dass man von Sonntag auf Montag hier nicht übernachten darf, und dass montags bis 18 Uhr ein Parkverbot gilt.

Heute ist natürlich Montag  - und bei meiner Ankunft gegen 16 Uhr sind die Reinigungskräfte noch dabei, die letzten Arbeiten durchzuführen. Aber schon kurz danach darf ich auf den Platz und muss nicht bis 18 Uhr warten.

Das bedeutet, es ist noch Zeit für einen kleinen Stadtrundgang. Normalerweise gibt es von dem Parkplatz am "Pabellón" einen kurzen 10-Minuten-Fußweg direkt in die Altstadt, aber mir kommt der Platz in diesem Moment sehr einsam vor (keine Menschenseele weit und breit, auch keine anderen Fahrzeuge), so dass ich das Wohnmobil wieder mitnehme und an einer anderen, belebteren Stelle längs der Straße parke (Avenida de los Andenes, GPS: 38.1062, -1.8658).  Zwei Tage später, während ich diesen Bericht schreibe, stufe ich die Situation allerdings anders ein - der Parkplatz macht weder tagsüber noch nachts einen unsicheren Eindruck.

Der Stadtrundgang beginnt etwa 200m vom geparkten Wohnmobil entfernt am Plaza de Templete und führt durch einige Gassen schließlich zur Plaza del Arco, direkt unterhalb der Burg mit dem markanten Turm - dem Torre de Reloj y Vera Cruz.

20210524 Caravaca Templete20210524 Caravaca PlazaArco20210524 Caravaca TorreReloj

Nachdem die letzte Steigung überwunden ist, stelle ich fest, dass sich der Weg hinauf zum Castillo und zur Basilika nur bedingt gelohnt hat. Das besonders aufwändig gestaltete Eingangsportal der Basilika ist wegen Renovierungsarbeiten leider verhüllt. Ein Plakat am Bauzaun zeigt, wie es aussehen sollte.

20210524 Caravaca BasilikaBaustelle20210524 Caravaca BasilikaBild

Der Stadtrundgang brachte auch die Erkenntnis, dass es in Caravaca de la Cruz zwar sehr viele Cafeterias oder Pastisserias gibt, aber Restaurants sind eher selten - einige haben (für immer?) geschlossen oder die Küche öffnet erst abends um 20:30 Uhr. Vielleicht wird das in der Nach-Corona-Zeit wieder besser.

Gegen 19 Uhr fahre ich zurück zum Parkplatz am "Pabellón" und lege die Füße hoch.

20210524 Caravaca P Pabellon


25. Mai 2021

  • Caravaca de la Cruz

  • Cehegín

Die Nacht verläuft ruhig, sogar die Kirchenglocken schweigen nachts. Ausgeruht beschließen Christa und ich, mal wieder die Fahrräder auszupacken und ein Stück auf der Vía Verde del Noroeste (dt.: Nordwest-Radweg) zu fahren. Diese ehemalige Bahntrasse verbindet Murcia mit Caravaca de la Cruz auf einer Strecke von insgesamt ca. 80 Kilometern. Ich habe mir die Strecke im Satellitenbild angeschaut und ein 10-km-Teilstück zwischen Cehegín und Bullas ausgesucht.

Mit dem Wohnmobil fahre ich etwa 8 km zurück in Richtung Murcia bis zum Nachbarort Cehegín. Der dortige ehemalige Bahnhof ist inzwischen eine Herberge und ein Restaurant - zumindest theoretisch, denn in der Realität wird das Restaurant gerade umgebaut und für die Sommer-Saison fit gemacht.

20210525 VV Cehegin Estacion

Wir nehmen also einen kleinen Imbiss für unterwegs mit und machen uns auf den Weg.

Die alte Bahntrasse ist gut zum Radfahren hergerichtet worden. Der raue Asphalt ist bei jedem Wetter ein sicherer Untergrund. Die Steigungen auf dem ausgesuchten Teilstück sind problemlos (auch ohne E-Bike). Die Strecke führt oft durch Pinienwälder, und tiefe Einschnitte sorgen für schattige Abschnitte.

20210525 VV120210525 VV Gerd

Das Salz in der Suppe beim Befahren der ehemaligen Bahntrassen sind natürlich Tunnel und Viadukte. Einen Tunnel gibt es auf dem Teilstück zwischen Cehegín und Bullas nicht, aber zwei schöne alte Viadukte. Um diese richtig zu erfassen, muss man sich die Mühe machen, neben der Piste die Böschung hinunter zu klettern, denn beim Drüberfahren sieht man natürlich nichts vom Viadukt.

20210525 VV Viadukt120210525 VV Viadukt2

Die Vía Verde del Noroeste ist grundsätzlich ein empfehlenswerter Radweg, allerdings ist die Original-Bahntrasse in der Nähe der Ortschaften meist unbrauchbar, so dass man sich mit normalen Straßen oder Umgehungen behelfen muss. Deshalb sind wir auch nicht in Caravaca de la Cruz gestartet (obwohl sich auf der Strecke bis Cehegín ein schöner großer Viadukt und ein 300m-Tunnel befinden), und deshalb fahren wir auch nicht bis in den Ort Bullas, sondern wenden nach ziemlich genau 10 Kilometern auf dem höchsten Punkt der Strecke an einem Rastplatz.

20210525 VV P Bullas

Auf dem Rückweg geht es meist zügig bergab, so dass ich fast an der Archäologischen Ausgrabung Begastri vorbei fahre.

Direkt neben dem Radweg befindet sich dieser Ort mit römischer Vergangenheit, allerdings ist der Besuch nur an den Wochenenden möglich. Heute kann ich nur über den Zaun schauen.

20210525 VV Begastri120210525 VV Begastri2

Kurz danach sind wir wieder zurück beim Wohnmobil, wo noch das lästige Verstauen der Fahrräder erfolgen muss, bevor ich wieder zurück nach Caravaca de la Cruz fahre. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass man genau an dieser Stelle beim ehemaligen Bahnhof  (Cehegín Estación) auch im Wohnmobil übernachten kann. Nur heute nicht, denn für morgen wird hier eine Baustelle zum Asphaltieren der Straße eingerichtet...

20210525 VV Cehegin PP

Zurück in Caravaca de la Cruz fahre ich zu dem nun schon bekannten Platz hinter dem "Pabellón", wo ich wieder ganz allein stehe. Und als es dunkel ist gibt es ein extra schönes Bild mit der beleuchteten Burg unter dem Vollmond.

20210525 Caravaca Nachts


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26. Mai 2021

  • Caravaca de la Cruz

  • Puebla de Don Fadrique

Während ich heute Vormittag den Blog-Beitrag für die letzten Tage schreibe macht Christa noch eine Erkundungstour zu der etwa 2 km entfernten Touristen-Attraktion Fuentes del Marqués - eine Parkanlage mit Wasserquellen und Höhlen. Ich werde mir das erst bei einem eventuellen nächsten Besuch von Caravaca de la Cruz anschauen.

Am Nachmittag werden beim Mercadona-Supermarkt die Vorräte aufgefüllt, dann verlasse ich Caravaca de la Cruz und fahre noch ein Stück in Richtung Westen. Bald ist die "Grenze" der Autonomen Region Murcia erreicht und kurz darauf bin ich in Andalusien.

Das heutige Ziel ist der Ort Puebla de Don Fadrique, wo ich schon vor einigen Jahren einmal auf der Durchreise übernachtet habe.

Seit damals hat sich zumindest in der Umgebung des Wohnmobil-Stellplatzes nicht viel verändert, nur die Bäume tragen diesmal Blätter, und deshalb sieht alles etwas freundlicher aus, aber der Sat-TV-Empfang wird behindert...

20210526 PueblaDonFadrique Stp

Heute nehmen Christa und ich uns etwas mehr Zeit für einen Rundgang durch den Ort als bei unserem ersten Besuch. Wir durchstreifen die meisten der schmalen Gassen der an einem Hang liegenden Altstadt und schrecken auch vor niedrigen, dunklen Durchgängen nicht zurück.

20210526 PueblaDonFadrique Gasse20210526 PueblaDonFadrique Gang

Puebla de Don Fadrique weist eine erhebliche Anzahl an Kapellen (Ermitas) auf, die meist im Außenbereich des Ortes liegen. Ein spezieller Rundweg führt dort entlang. Wir begnügen uns heute mit der Hauptkirche und der Ermita de las Santas, die von einem Gaudí-geprägten Architekten erst in der Neuzeit erbaut wurde.

20210526 PueblaDonFadrique Kirche20210526 PueblaDonFadrique Ermita

Auffallend in diesem eher kleinen Ort mit etwa 2200 Einwohnern ist die große Zahl an Bars, Cafés und Restaurants. Und die meisten sind tatsächlich geöffnet. Wir haben also kein Problem erst unseren Café-con-leche zu uns zu nehmen und nach dem Rundgang auf der Plaza de la Constitucion das Ganze mit einem Bierchen abzuschließen.

20210526 PueblaDonFadrique Plaza


27. Mai 2021

  • Puebla de Don Fadrique

  • Orce

  • Cúllar

Heute geht es zum letzten Mal auf dieser Reise noch ein Stück weiter nach Süden bis zum Tagesziel in dem Ort Cúllar.

Der Weg führt durch die Hochebene (Altiplano) der Provinz Granada, und an vielen Stellen sieht man Höhlenwohnungen, die ich bisher nur aus der Umgebung von Guadix kannte, aber das ist 80 km entfernt.

Ich mache einen kleinen Umweg über den Ort Orce, weil sich dort ein kommunaler Wohnmobil-Stellplatz befindet, den ich noch nicht persönlich dokumentiert habe.

20210527 Orce Plan20210527 Orce Stp

Eine Übernachtung in Orce ist heute nicht geplant, aber der Ort mit seiner mächtigen Kirche und einem auffälligen Castillo in einer Umgebung mit vielen Höhlenwohnungen hat durchaus Interessantes zu bieten.

Der Wetterbericht hat ab heute Nachmittag Regen angekündigt, und er behält recht - gerade als ich den Wohnmobil-Stellplatz in Cúllar erreiche beginnt es zu regnen. Ich stelle das Wohnmobil, ohne auszusteigen, einigermaßen gerade hin und verschiebe die übliche Ortsbesichtigung auf morgen.

20210527 Cullar Ankunft


28. Mai 2021

  • Cúllar

  • Venta del Peral

Es regnet fast die ganze Nacht. Am Vormittag werden die Wolkenlücken aber immer größer und die Sonne lässt sich wieder blicken. Der Stellplatz, der eigentlich nur ein allgemeiner Schotter-Parkplatz ist, hat das viele Wasser gut verkraftet.

20210528 Cullar Stp1

Christa und ich schauen uns heute erst mal die direkt neben dem Stellplatz liegende Badelandschaft "Los Lagos" an. Zur Zeit ist leider kein Wasser in den Schwimmbecken, aber man kann ahnen, dass hier im Sommer ganz schön was los sein wird.

20210528 Cullar Lago

Geöffnet hat zur Zeit nur das Restaurant "Los Lagos". Wie bei vielen Gebäuden in dieser Gegend sieht man nur die Fassade, der Rest versteckt sich in einer dahinter liegenden Höhle. Die "Höhlenmenschen" können aber offensichtlich gut mit offenem Feuer umgehen und bereiten ein schmackhaftes Essen auf dem Grill.

20210528 Cullar Restaurant20210528 Cullar Steak

Nach dem Mittagessen steht ein Rundgang durch den Ort Cúllar an. Weil ich anschließend noch ein paar Kilometer weiter fahren will, nehme ich das Wohnmobil gleich mit und parke unten im Ort an der Hauptstraße. Damit spare ich etwa 3 km Fußweg (hin und zurück).

Interessante Sehenswürdigkeiten finde ich nicht. Um wenigstens einige Bilder zu haben, fotografiere ich den Hauptplatz Plaza de la Constitución mit dem Rathaus (Ayuntamiento) und die direkt daneben stehende Kirche. Auf dem weiteren Weg gibt es noch das eine oder andere Höhlen-Haus zu sehen, auch mitten in normalen Wohngebieten.

20210528 Cullar Plaza20210528 Cullar Kirche20210528 Cullar Cueva

Etwa 6 km südlich von Cúllar liegt neben der Autobahn A-92N die Raststätte Venta del Peral. Hier gab es schon vor mehr als 10 Jahren eine Ver- und Entsorgungsstation für Wohnmobile, und ich hatte dort schon bei einer meiner ersten Spanienreisen übernachtet.

Heute will ich mir die aktuelle Situation anschauen und gegebenenfalls dort über Nacht bleiben.

Die Möglichkeit zur Ver- und Entsorgung gibt es immer noch, und zusätzlich wurde inzwischen in einer Ecke hinter dem Restaurant-Gebäude ein Bereich mit mehreren Plätzen für Wohnmobile zum Übernachten reserviert.

20210528 VentaDelPeral

 20210528 VentaDelPeral 1 Stp

Die Raststätte Venta del Peral war früher von der Autobahn ohne viel Aufwand nur in Fahrtrichtung Norden erreichbar. Vor wenigen Jahren wurde schließlich eine Tankstelle auf der anderen Seite der Autobahn gebaut (Venta del Peral II), und dort wurde gleich ein neuer, großzügiger Wohnmobil-Stellplatz mit eingerichtet.

Beim Bau der Tankstelle wurde auch ein Verbindungstunnel unter der Autobahn gebaut, so dass man nun zwischen den beiden Stellplätzen einfach wechseln kann. Die Höhe und Breite des Tunnels ist auch für große Wohnmobile ausreichend.

20210528 VentaDelPeral 2 Stp20210528 VentaPeral Tunnel

Nachdem wir uns beide Stellplätze an der Venta del Peral angeschaut haben, entscheiden Christa und ich uns schließlich dafür, zum Stellplatz nach Cúllar "Los Lagos" zurückzukehren und dort die Nacht zu verbringen. Die nächtliche Ruhe ist dort doch eher gewährleistet - vor allem, weil wir wieder einmal allein auf einem großen Stellplatz stehen.

20210528 Cullar Stp2


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29. - 30. Mai 2021

  • Cúllar

  • Pozo Alcón

  • Quesada

  • Cazorla

Auch die zweite Nacht auf dem Stellplatz in Cúllar verläuft sehr ruhig. Das könnte in der nächsten Nacht anders werden, denn heute ist Samstag.

20210529 Cullar VE

Nach kompletter Ver- und Entsorgung geht es auf die Autobahn A-92N in Richtung Granada, die ich allerdings nach etwa 30 km bei dem Ort Baza wieder verlasse.

Von nun an geht es auf der meist gut ausgebauten Landstraße A-315 in Richtung Norden - das bedeutet: genau jetzt beginnt die Rückfahrt in die Heimat.

Das heutige Tagesziel ist der Ort Cazorla am Fuße des gleichnamigen Gebirges (Sierra de Cazorla), das wiederum Teil des Naturparks Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas ist.

Schon jetzt sehe ich das Gebirgsmassiv vor mir liegen, aber bevor ich dort ankomme mache ich einen kurzen Halt zum Fotografieren am Stausee Embalse de Negratín - ein wunderschöner See mit einer unglaublichen Schlucht unterhalb der Staumauer.

20210529 Negratin Embalse20210529 Negratin Schlucht

Bald darauf erreiche ich den kleinen Ort Pozo Alcón, der kürzlich einen neuen Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet hat. Leider nur halbherzig - als Servicepunkt ist er zwar zu gebrauchen, ein Schmuckstück ist der Platz aber nicht.

20210529 PozoAlcon Stp

Nach ein paar Fotos fahre ich gleich weiter. Immer noch auf der A-315 geht es nach Quesada, wo ebenfalls vor einiger Zeit ein Wohnmobil-Stellplatz bereitgestellt wurde.

Als ich vor fünf Jahren schon einmal in Quesada war, musste man noch durch das Ortszentrum fahren, was für Wohnmobile durchaus eine Herausforderung ist. Inzwischen gibt es eine Umgehungsstraße, die das gesamte Zentrum ausspart und fast genau beim neuen Stellplatz wieder auf die alte Strecke stößt (oder dort beginnt, je nach Fahrtrichtung).

20210529 Quesada

Der kommunale Wohnmobil-Stellplatz befindet sich in einer mit großen Laubbäumen gesäumten Straße, wo große Wohnmobile eventuell Probleme haben könnten. Man kann aber wahrscheinlich auf den direkt gegenüber liegenden Asphaltplatz ausweichen. Immerhin findet sich auch genau dort der einzige Hinweis auf die Stellplatz-Verwaltung - ein einfacher Din-A4-Zettel, der mit Tesafilm auf den Stromkasten geklebt wurde.

20210529 Quesada Stp20210529 Quesada PP

Kurz hinter Quesada geht es auf die A-322 und später auf die A-319, und bald liegt der Ort Cazorla vor mir. Leider gibt es hier noch keine Umgehungsstraße - der ganze Verkehr geht immer noch durch das Ortszentrum. Wer gewohnt ist, seinem Navi-Gerät "blind" zu vertrauen, sollte hier aufpassen - viele Navi-Geräte empfehlen eine Abkürzung über eine sehr steile Straße, die allerdings inzwischen explizit für Wohnmobile gesperrt wurde.

20210529 Cazorla20210529 Cazorla 18Prozent

Die Fahrt zum Stellplatz ist auch eine kleine Ortsbesichtigung - es geht an der Plaza de Toros vorbei, dann umrunde ich den Kreisverkehr auf der quirligen Plaza de la Constitución, bevor es den letzten Hügel hinauf geht und der Wohnmobil-Stellplatz erreicht ist.

Man merkt, dass Wochenende ist - erst später erfahre ich, dass außerdem eine Sportveranstaltung (Trial-Läufe in den Bergen) stattfindet - auf jeden Fall gibt es auf dem Stellplatz nur noch genau einen freien Platz.

20210529 Cazorla Stp

Da ich mich heute absichtlich etwas beeilt habe, um auf jeden Fall noch einen ordentlichen Platz zum Übernachten zu erwischen, bleibt am Nachmittag viel Zeit, um einen Stadtrundgang zu machen.

Ich bin hier natürlich in meinem Element - die umgebende Bergwelt löst bei mir sofort Phantasien von tollen Bergtouren aus. Das wird diesmal aber nicht klappen, ich muss mich mit dem Blick auf die Berge begnügen.

20210529 Cazorla PlazaCorredera20210529 Cazorla Burg20210529 Cazorla Ermita20210529 Cazorla PlazaConstitucion

Neben der gewaltigen Gebirgslandschaft gibt es im Ort auch noch andere Dinge zu bestaunen - z.B. die Casa de las Bicicletas, eine Herberge/Pension, die sich offenbar vor allem an Fahrrad-Enthusiasten richtet.

20210529 Cazorla CasaBicis

Da die Temperatur inzwischen hochsommerliche 32°C überschritten hat, beenden Christa und ich das Herumspazieren und lassen uns auf der schattigen Terrasse der Taberna "Los Monos" nieder. Warum die Kneipe auf deutsch "Die Affen" heißt ist nicht ersichtlich, aber der Café-con-leche ist gut - und heute zum ersten Mal auf dieser Reise "con hielo" (dt.: mit Eiswürfeln).

20210529 Cazorla Bars

Morgen soll es noch heißer werden - damit ist klar, dass keine schweißtreibenden Aktivitäten angesagt sind, außer Schatten suchen und irgend etwas "con hielo" schlürfen...


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