18. - 20. April 2024

  • Molinicos

  • Riópar

Auch heute wird die Tagesetappe mit gut 20 km nicht besonders lang. Und wie schon im Fall von Molinicos hatte ich den Nachbarort Riópar vor vier Jahren schon aufgesucht, mich dort aber nicht aufgehalten, weil das Wetter zu schlecht war. Heute gibt es zwar ein paar Wolken, aber die Wetter-Vorhersage lässt ein sehr schönes Wochenende erwarten.

Auf dem kommunalen Wohnmobil-Stellplatz in Riópar erwische ich noch einen der wenigen reservierten Plätze.

20240418 Riopar Stp

Wenn alle vorgesehenen fünf Wohnmobil-Plätze belegt sind, ist das im allgemeinen auch kein Problem, weil man genug Ausweichplätze hat, aber es entgeht einem dann der schöne Ausblick über das grüne Tal des Río de la Vega auf die Berge des Naturparks.

20240418 Riopar Stp Blick

Ein kurzer Rundgang durch den Ort bringt die Erkenntnis, dass es eigentlich keine besonderen historischen Sehenswürdigkeiten gibt. Der Ort wurde erst um 1800 für die Arbeiter einer Metall-Fabrik angelegt (Las Reales Fábricas de Riópar). Die Fabrik ist heute ein Museum.

Wer mehr über die Geschichte des österreichischen Gründers Graubner erfahren will, findet einen interessanten (deutschsprachigen) Artikel in den CostaNachrichten.

An die Zeit der Zink-Minen und die Messing-/Bronze-Metallverarbeitung erinnert ein Denkmal auf dem zentralen Platz vor der Stadtverwaltung (Ayuntamiento).

20240418 Riopar Denkmal

Gleich nebenan befindet sich das Restaurant/Cafetería "La Plaza" - für Christa und mich genau der richtige Ort, um einen Café-con-leche in der Sonne zu genießen.

20240418 Riopar Plaza

Auch wenn Riópar durch ein Industrie-Unternehmen entstanden ist, findet man heute viel Grün in der Stadt. Platanen-Alleen sorgen für einen "Tunnel-Effekt".

20240418 Riopar Platanos


Nur etwa 8 km von Riópar entfernt entspringt in den Bergen der Río Mundo. Diesen kleinen Nebenfluss des Río Segura würde kaum jemand kennen, wäre seine Quelle nicht ein spektakuläres Naturschauspiel (Nacimiento del Río Mundo): auf halber Höhe einer fast 300m hohen Felswand kommt das Wasser aus einer großen Höhle, fällt etwa 100m im freien Fall und bildet dann weitere Wasserfälle.

Das Schauspiel wollen Christa und ich uns nicht entgehen lassen. Die Entfernung ist uns für eine Wanderung zu groß, aber mit dem Fahrrad ist das kein Problem, auch wenn etwa 300m Höhenunterschied zu bewältigen sind (Die Quelle liegt in etwa 1300m Höhe).

Wer mit dem Wohnmobil anreisen will, kann das auch machen, aber übernachten darf man dort nicht!

20240419 Riopar RioMundo PP

Die Anfahrt erfolgt zuerst auf der Hauptstraße CM-3204, die gegenüber der Cepsa-Tankstelle am östlichen Ortsrand von Riópar beginnt. Knapp 3 km vor dem Ziel (bei GPS: 38.4718, -2.4471) biegt man links ab und folgt dieser Straße bis ans Ende (alles asphaltiert).

Hier beginnt ein Fußweg durch eine spektakuläre Landschaft, der in einem Talkessel endet.

20240419 Riopar RioMundo Tal

Die Sonne hat es schwer, das Tal auszuleuchten - zu hoch sind die steilen Felswände im hinteren Teil. Entsprechend schwierig ist es, vernünftige Fotos zu fabrizieren (In diesem 4-Sekunden-Video [*.mp4] ist etwas mehr Dynamik).

20240419 Riopar RioMundo Salto3

20240419 Riopar RioMundo Salto4

Es gibt kleine Brücken über den Wasserlauf, von denen aus man eine gute Sicht auf das Spektakel hat. Eine Steigerung wäre noch möglich, wenn man zu einem Mirador hinauf klettert, von dem aus man in die Höhle (die eigentliche Quelle) schauen kann - darauf verzichten wir aber.

20240419 Riopar RioMundo220240419 Riopar RioMundo1

Nach der Rückkehr zum Stellplatz ist deutlich zu sehen, dass das Wochenende beginnt - die Anzahl der Wohnmobile hat sich verdreifacht, und ich nehme es vorweg: es werden noch ein paar mehr. Aber es gibt genug Ausweichplätze entlang der Straße - auch noch außerhalb des Bildausschnitts...

20240420 Riopar Stp


21. - 23. April 2024

  • Riópar

  • Villaverde de Guadalimar

  • Bienservida

Die Reise geht weiter durch den Naturpark Los Calares del Mundo im Süden von Riópar. Nicht weit entfernt - in der Ortschaft Villaverde de Guadalimar - schaue ich mir einen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz an, der seit einem Jahr in Betrieb ist.

20240421 VillaverdeDeGuadalimar Stp

Der Stellplatz sieht ganz ordentlich aus, trotzdem will ich hier nicht bleiben, denn die letzte Nacht mit fast 0°C in Riópar hat mich aufgeschreckt - heute fahre ich zu einem Stellplatz mit Stromanschluss für die nächtliche Zusatzheizung.

Ansonsten hätte ich auch hier bleiben können, denn in der Umgebung findet man ein interessantes Angebot an möglichen Bergwanderungen.

20240421 LaPenaDelCambron

Die Fahrt geht noch ein paar Kilometer weiter bis an die "Grenze" zu Andalusien zum Ort Bienservida. Auch hier gibt es viele Berge, auf die man hinauf klettern kann - zu Fuß oder mit dem Mountainbike.

20240421 Bienservida Berge

Der hiesige kommunale Wohnmobil-Stellplatz liegt zwar etwa genau so hoch wie der in Riópar (fast 1000m), aber hier gibt es zu jeder Parzelle einen Strom-Anschluss. Damit kann man kalte Nächte erträglicher gestalten ...

20240421 Bienservida Stp

Bei einem Rundgang durch den Ort finden Christa und ich nicht viel Interessantes. Das "Wichtigste" liegt gleich am Anfang, wenn man vom Stellplatz hinunter zur Hauptstraße geht - zwei Kneipen, und nur wenige Schritte entfernt ein kleiner Supermarkt. Was will man mehr ...

20240421 Bienservida Bar

In den engen Gassen ist zwar Schwarz-Weiß die vorherrschende Farbkombination, aber hin und wieder findet man auch richtig hübsche Ecken.

20240421 Bienservida Gasse

Die Haupt-Zutaten für eine spanische Ortschaft sind die Plaza Mayor mit dem Ayuntamiento (Rathaus), die Kirche und oft noch die Plaza de Toros (Stierkampf-Arena). In Bienservida ist das nicht anders.

20240421 Bienservida Plaza20240421 Bienservida Kirche20240421 Bienservida PlazaToros

Bienservida gehört zumindest in der Nebensaison zu den Orten, wo man richtig relaxen kann. Dieser Ort und sein Stellplatz sind auf der aktuellen Reise eine der positiven Überraschungen. Immerhin halten wir es hier drei Tage lang aus - immer mit Blick auf die Hügel des Naturparks Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas, die schon in Andalusien liegen.

20240422 Bienservida


24. - 25. April 2024

  • Bienservida

  • Villanueva del Arzobispo

In den letzten zwei Jahren sind in der Provinz Jaén zwischen den Naturparks Sierra de Cazorla und Sierra de Andújar einige private Stellplätze entstanden. Die will ich mir in den nächsten Tagen einmal anschauen.

Als erstes liegt nach etwa 60 km auf der N-322/A-32 der private Wohnmobil-Stellplatz "La Serradora" in Villanueva del Arzobispo auf dem Weg.

Was auf den ersten Blick wie ein Fabrik-Gelände aussieht, entpuppt sich als gut gestalteter, großzügiger Stellplatz.

20240424 VillanuevaArzobispo Stp Tor20240424 VillanuevaArzobispo Stp

Da das Ortszentrum nicht nur 1.5 km vom Stellplatz entfernt ist, sondern auch noch 100 Meter tiefer liegt, verschieben Christa und ich den obligatorischen Stadtrundgang auf den nächsten Tag.


Keine 300m vom Stellplatz entfernt besuchen wir die Kloster-Kirche im Santuario de La Fuensanta ...

20240424 VillanuevaArzobispo Santuario

... bevor wir den Hügel zum Ortszentrum mit der Plaza Mayor und der Casa de los Arcos hinunter gehen.

20240425 VillanuevaArzobispo PlazaMayor20240425 VillanuevaArzobispo CasaArcos

Unterwegs kommen wir an einigen sehenswerten 100-jährigen Villen vorbei ...

20240425 VillanuevaArzobispo Villa120240425 VillanuevaArzobispo Villa2

Im Unterschied zu den diversen Villen sind die Kirchen in Villanueva del Arzobispo eher schlicht. Der Hauptkirche Parroquia de San Andrés fehlt gar ein ordentlicher Kirchturm.

20240425 VillanuevaArzobispo ParroquiaSanAndes20240425 VillanuevaArzobispo Convento

Wir kommen an einigen Denkmälern vorbei, aber nicht immer ist uns klar, was sie darstellen sollen - z.B. diese Kapuzen-Figur an der San-Andrés-Kirche ...

20240425 VillanuevaArzobispo Denkmal

Bei einer Laternen-Skulptur in einem Kreisverkehr stellt sich die Frage nach der Bedeutung erst gar nicht ...

20240425 VillanuevaArzobispo Kreisverkehr

Schließlich besuchen wir noch die fast 100-jährige Stierkampf-Arena (Plaza de Toros), die sich nicht vor anderen in viel größeren Städten verstecken muss. Ein wirklich sehenswertes Gebäude.

20240425 VillanuevaArzobispo PlazaToros20240425 VillanuevaArzobispo PlazaToros2


Nachdem Christa und ich etwa 7 km kreuz und quer durch die Stadt gelaufen sind, habe ich keine Lust mehr, mit einer kleinen Fahrrad-Tour den Nachbarort Iznatoraf zu besuchen. Er ist zwar nur wenige Kilometer entfernt, aber er liegt 300m höher auf einem Hügel. Das verspricht eine tolle Rundumsicht - vielleicht beim nächsten Mal.

20240425 Iznatoraf


26. - 28. April 2024

  • Villanueva del Arzobispo

  • Torreperogil

  • Sabiote

Die Wettervorhersage bleibt dabei, dass es ein kaltes, nasses Wochenende werden soll. Dazu passt dann der Stellplatz, den ich als nächstes Etappenziel ausgesucht habe - ein Platz mit Strom-Anschluss und kurzem Weg zur Kneipe, direkt neben den Parzellen.

Der Weg dorthin führt zuerst über die Autobahn A-32 nach Westen bis zum Ort Torreperogil. Hier wurde im letzten Jahr ein kommunaler Wohnmobil-Stellplatz in einem kleinen Pinien-Wäldchen geschaffen. Das muss ich mir natürlich anschauen.

20240426 Torreperogil Stp

Wohnmobil-Stellplätze mit schattigen Bereichen sind eher selten, hier gibt es aber genug Schatten unter den Pinien.

Für mich ist das allerdings heute nicht interessant. Ich fahre noch ein paar Kilometer weiter bis zum Ort Sabiote, wo es den eingangs erwähnten Stellplatz gibt - den privaten Wohnmobil-Stellplatz "Villa de Sabiote".

20240426 Sabiote Stp20240426 Sabiote Stp Bar

Nach der Ankunft auf dem Stellplatz ist es zwar schon weitgehend bewölkt, aber ein kleiner Rundgang durch die Altstadt ist noch möglich.

Der historische Stadtteil beginnt nur etwa 200m vom Stellplatz entfernt mit einem gut restaurierten Teil der ehemaligen Stadtmauer ...

20240426 Sabiote Mauer

...und kurz darauf erreicht man die alte Burg, die erst nach der Zeit der Mauren im 16. Jh. entstanden ist.

20240426 Sabiote Burg Tor20240426 Sabiote Burg Hof20240426 Sabiote Burg Keller

Außerhalb des Burg-Komplexes ist es schwierig, interessante Ecken zu finden. Am ehesten präsentieren sich noch der Kirchplatz, das alte Karmeliter-Kloster und das Rathaus als fotogene Orte, wobei letzteres gerade wegen eines bevorstehenden Mittelalter-Festes (Fiestas del Medievo, 3.-5. Mai) geschmückt wird.

20240427 Sabiote Kirche20240427 Sabiote Convento20240427 Sabiote Ayuntamiento

Aus den ursprünglich vorgesehenen zwei Tagen Aufenthalt in Sabiote werden drei Tage - auch wenn der Ort selbst kein touristisches Highlight ist, so ist der Stellplatz um so nützlicher. Und die Aussicht über die für die Provinz Jaén typische Oliven-Landschaft ist nicht schlecht.

20240427 Sabiote Stp Blick

Den Arbeitenden auf den Oliven-Plantagen, denen Orte wie Sabiote ihren (relativen) Wohlstand verdanken, wurde inzwischen ein (kleines) Denkmal gesetzt.

20240427 Sabiote Denkmal


29. April - 7. Mai 2024

  • Sabiote

  • Jódar

  • Roquetas de Mar

Schon seit einigen Tagen dringt arktische Kaltluft bis in den Süden Spaniens vor. Jetzt sollen noch diverse Regenfronten hinzu kommen - das bringt das Fass zum überlaufen. Kurzentschlossen ändere ich die eigentlich gen Westen vorgesehene Reiserichtung und biege nach Süden ab. Eine Urlaubswoche am Meer ist wahrscheinlich auch eine gute Idee, um der spanischen Reiselust rund um den 1. Mai zu entgehen.

Bei tief hängenden Wolken und einzelnen Regenschauern fällt mir der Abschied von den Bergen im Inland leicht. Unterwegs sehe ich aber einige Orte, die ich mir für besseres Wetter vormerke.

Zum Beispiel den Ort Jódar, wo ich eher zufällig auf den kommunalen Wohnmobil-Stellplatz stoße, denn der liegt unübersehbar direkt neben der Hauptstraße A-401.

20240429 Jodar Stp

Ob diese Stelle tatsächlich zum Übernachten geeignet wäre probiere ich heute nicht aus. Ich fahre weiter - an der bis zu 2100m hohen Sierra Mágina vorbei, an der Nordflanke der Sierra Nevada entlang, durch die Wüste von Tabernas bis Almería, und schließlich erreiche ich nach 250 km das Ziel Roquetas de Mar.

Auf dem privaten Wohnmobil-Stellplatz "Camper Park Roquetas" gibt es viele freie Parzellen - ein ganz anderes Bild als in den Wintermonaten, wenn üblicherweise alles voll belegt ist. Hier wollen wir eine Woche "Urlaub" machen, bevor es dann wieder nordwärts in Richtung Heimat geht.

20240429 Roquetas Stp

Die Kälte und den Regen haben wir tatsächlich hinter uns gelassen, nur eine Gewitterfront will sich offenbar noch von uns verabschieden. Aber sie wirkt nur bedrohlich - außer einigen Starkwind-Böen und Donner passiert nichts, und kurz darauf ist der Spuk vorbei.

20240429 Roquetas Stp Wolken

Christa und ich machen noch einen kleinen Spaziergang über die Strandpromenade und genießen den Blick über das Meer bis zum Cabo de Gata auf der anderen Seite der Bucht ...

20240429 Roquetas Strand

... bevor wir uns in der "Southern"-Bar die Getränke mit Meerblick servieren lassen.

20240429 Roquetas Selfie