Spanien im Frühjahr 2024
Von Peníscola nach Cervera del Maestre
23. Februar 2024
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Peníscola
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Vinaròs
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Cervera del Maestre
Nach drei ruhigen Tagen in Peníscola geht die Reise heute weiter, aber zuerst müssen die Vorräte aufgefüllt, Diesel getankt und vor allem neues Propan-Gas besorgt werden. All das lässt sich gut in Vinaròs erledigen, wo ich die "blaue" Cepsa-Gasflasche tauschen kann, und wo es an der Plenoil-Tankstelle (GPS: 40.4814, 0.4735) Diesel für 1.319 €/l gibt. Gleich gegenüber liegt auch noch der Mercadona-Supermarkt für die restlichen Einkäufe.
Dann geht es los ins Hinterland, wo ich im wesentlichen entlang der Hauptstraße CV-10 nach Süden fahren will, denn dort befinden sich mehrere Orte mit relativ neuen Wohnmobil-Stellplätzen, die ich möglichst alle besuchen und dokumentieren will.
Den Anfang macht der Ort Cervera del Maestre. Hier gibt es einen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz, der mit viel Geschick auf einem eigentlich ungeeigneten Parkplatz mit viel Gefälle konstruiert wurde.
Der Stellplatz liegt direkt unterhalb einer alten Festung, und auch sonst scheint es einiges Interessantes in der näheren Umgebung zu geben. Es fällt schnell die Entscheidung, heute hier zu bleiben.
Überraschenderweise sind die Parzellen relativ waagerecht, so dass unser Wohnmobil ganz ohne Unterlegkeile auskommt. Christa und ich können also relativ schnell die Erkundung der Ortschaft in Angriff nehmen.
Alles ist zu Fuß in wenigen Minuten zu erreichen, allerdings muss man viel bergauf und bergab laufen oder über Treppen abkürzen.
Wir spazieren einmal längs durch den Ort und finden fast am anderen Ende das Rathaus (Ajuntament) und in der näheren Umgebung einen kleinen Supermarkt und eine Bäckerei - wichtige Adressen, wenn man für den Strom-Anschluss auf dem Stellplatz Jetons erwerben will.
Der Ort Cervera bietet für den durchreisenden Touristen nichts wirklich Auffälliges - erst wenn man genau hinschaut und sich weiter informiert kann man feststellen, dass sich hier ein internationales Zentrum für Kunst und Kultur befindet. Nach außen sichtbar durch das eigenwillige Haus Casa del Drac. (Nähere Informationen gibt es auf der Homepage der Stadtverwaltung, in deutscher Sprache)
Wie in jedem Ort ist die Kirche von weitem sichtbar. In Cervera ragt der Kirchturm besonders weit heraus, weil er schon auf dem Hügel der Festung liegt.
Wenn man schließlich auf der Festungsmauer steht kann man aber trotzdem noch über den Kirchturm hinaus bis zum Meer schauen. Eine wirklich tolle Aussicht vom Ebro-Delta bis Vinaròs.
Abends können wir vom Stellplatz aus den Blick auf die beleuchtete Festung genießen und fassen dabei den Entschluss, noch einen Tag länger in Cervera zu bleiben.
24. Februar 2024
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Cervera del Maestre
Während in fast allen Orten die Tourist-Info irgendwo im Zentrum oder beim Rathaus angesiedelt ist, muss man in Cervera del Maestre eine kleine Wanderung machen um dort hin zu gelangen - die Tourist-Info befindet sich etwa 2 km außerhalb des Ortes in einem alten Gebäude aus dem 16.Jh. Dort wurde früher eine Ölmühle (Molí de l'Oli) betrieben, jetzt ist dort das Besucherzentrum und ein Museum (GPS: 40.4589, 0.2864).
Wer nicht gut zu Fuß ist kann natürlich auch mit dem Wohnmobil dort hin fahren - schräg gegenüber befindet sich ein Parkplatz, der auch für Wohnmobile geeignet ist. Christa und ich spazieren aber gemütlich auf einer Nebenstrecke zum Museum, wobei wir unterwegs eine niedliche kleine Schlange erschrecken.
Der Besuch im Museum für einen Rentner-Preis von 1.50 € pro Person ist ganz interessant. Es geht hauptsächlich um den Anbau und die Verarbeitung der Oliven, was bis vor gar nicht langer Zeit mit viel Handarbeit verbunden war.
Das Prunkstück des Museums ist eine monströse Original-Olivenpresse aus dem Jahr 1606.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Cervera del Maestre nach Vilafamés
25. Februar 2024
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Cervera del Maestre
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La Salzadella
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Les Coves de Vinromà
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La Torre d'en Doménec
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Vilafamés
In Cervera del Maestre beteiligen sich heute einige hundert Menschen an einem Volkswandertag und laufen schon hinter unserem Wohnmobil vorbei, während ich noch im Bett liege.
Man ahnt es schon - ich nehme nicht an der Wanderung teil. Statt dessen geht es heute weiter über die CV-10 nach Süden, wo ich nach kurzer Zeit den Ort La Salzadella erreiche.
Mein letzter Besuch liegt schon einige Jahre zurück, deshalb schaue ich mir den aktuellen Zustand des kommunalen Wohnmobil-Stellplatzes an.
Eine der bisherigen Wohnmobil-Parkbuchten wurde der E-Mobilität "geopfert" und den Trinkwasser-Anschluss gibt es auch nicht mehr, aber sonst ist noch alles wie vorher ...
Ein Stück weiter südlich erreiche ich den Ort Les Coves de Vinromà. Hier gibt es einen relativ neuen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz, den ich mir unbedingt anschauen will. Immerhin ist diese Gegend bekannt für uralte Höhlenmalereien, und vielleicht ist dieser Stellplatz eine gute Ausgangsbasis für eine Wanderung dorthin.
Der Stellplatz macht einen guten Eindruck. Hier könnte man es sogar im Sommer aushalten - es gibt zwei überdachte Plätze und einen schattigen Picknick-Bereich nebenan.
Heute spielt das keine Rolle, denn die Sonne will nicht so richtig zum Vorschein kommen. Ich fahre also erst einmal weiter zum nur wenige Kilometer entfernten Nachbarort La Torre d'en Doménec. Auch hier befindet sich ein neuer kommunaler Wohnmobil-Stellplatz.
Der Stellplatz liegt auf dem Gelände einer (ehemaligen?) Agrar-Kooperative. Die für Wohnmobile reservierten Plätze sind auf dem Beton-Boden mit entsprechenden Symbolen markiert. Aber man muss genau aufpassen: an einer Stelle gibt es ein abweichendes Symbol - ein Traktor, weil sich dort eine spezielle Wasserfüllstelle für die Landwirtschaft befindet. Diesen Platz also bitte freilassen.
Im Hinterland der Provinz Castellón findet man inzwischen eine Vielzahl von kommunalen Stellplätzen, vor allem in kleinen Dörfern. Dafür sorgt ein Förderprogramm für den Wohnmobil-Tourismus (Punts Nets Avant), das dem Bevölkerungsschwund entgegen wirken soll.
Um die inzwischen über 30 Orte alle zu besuchen werde ich wohl zu einer anderen Jahreszeit noch einmal wieder kommen müssen - im Moment ist es mir in dieser Gegend noch zu kalt. Heute fahre ich deshalb ein Stück weiter nach Süden bis zum Ort Vilafamés.
In Vilafamés bin ich zwar schon einmal gewesen, allerdings gab es damals noch keinen Wohnmobil-Stellplatz. Im letzten Jahr wurde aber der neue private Stellplatz "Vila Camp" eröffnet - den will ich mir nun anschauen.
An der Idee, den Stellplatz mit möglichst wenig personellem Aufwand zu betreiben, ist im Prinzip nichts auszusetzen. Aber es sollte dann auch alles möglichst automatisch funktionieren. Hier gibt es noch Verbesserungspotential.
Es fängt damit an, dass man bei der Ankunft vor einem verschlossenen Tor steht und eine spanische Telefonnummer anrufen muss, damit das Tor geöffnet wird. Die Kommunikation ist nur in Spanisch oder Englisch möglich. Die anschließende Registrierung soll über WhatsApp laufen (was z.B. ich gar nicht benutze). Ersatzweise kann auch per SMS kommuniziert werden, allerdings sind in meinem Fall zwei SMS-Messages irgendwie verschwunden. Und bargeldloses Bezahlen ist wohl auch nur auf kompliziertem Weg möglich, ich habe darauf lieber verzichtet. Auf die versprochene Quittung per eMail für die Barzahlung warte ich heute noch...
Der Ort Vilafamés gehört zu den "Pueblos más bonitos de España". Christa und ich sind schon 2017 einmal durch die Gassen der Altstadt zur Burg und zur Kirche hoch spaziert, aber das ist so lange her, dass man die Tour ruhig noch einmal wiederholen kann.
Bis zur Burg kann man zur Zeit leider nicht vordringen, weil dort gerade viel restauriert wird. Aber auch aus der Umgebung der Burg hat man einen schönen Blick über den ganzen Ort.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Vilafamés nach Bellús
26. - 28. Februar 2024
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Vilafamés
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Bellús
Heute geht es mal wieder ein großes Stück nach Süden, denn auch in Vilafamés ist das Wetter noch nicht so ganz nach meinem Geschmack. Etwa 180 km werden es sein - auf den Schnellstraßen CV-10 und A-7 an Castellón und Valencia vorbei bis zu dem kleinen Ort Bellús im Hinterland von Gandia.
Vor sechs Jahren habe ich den damals neu eingerichteten kommunalen Wohnmobil-Stellplatz zum ersten Mal besucht (Reiseblog Winter 2017-18) und stand fast ganz allein auf dem großen Platz. Heute sieht das völlig anders aus - der Stellplatz ist zwar nicht komplett voll, aber doch sehr gut besucht. Ich finde aber eine schöne Stelle und werde wohl die nächsten zwei Tage hier bleiben.
Im Ort selbst hat sich seit meinem letzten Besuch eigentlich nichts verändert - vielleicht ist ein neues Fassaden-Gemälde hinzu gekommen - aber vor allem finde ich auch diesmal keine geöffnete Bar und muss mir den Kaffee selbst kochen.
Direkt neben dem Stellplatz befindet sich die Mauer des Stausees Embassament de Bellús. Christa und ich gehen natürlich einmal über den Staudamm, von wo aus man über den See auf die dahinter liegenden Berge schauen kann, aber auch in die andere Richtung, wo unterhalb der Staumauer das Tal des Río Albaida liegt - ein Streifen mit Feuchtwiesen in der sonst eher trockenen Landschaft.
Durch das Tal des Río Albaida verläuft ein Wanderweg bis zum nächsten größeren Ort Xátiva. Einen Teil des Wegs, den Senda "Les Fonts", nutzen Christa und ich auf unserer Wanderung vom Stellplatz zum weithin sichtbaren Kletterfelsen "Aventador".
Der Weg "Les Fonts" (dt.: Die Quellen)trägt seinen Namen zurecht, denn unterwegs stoßen wir an mehreren Stellen auf kräftig sprudelnde Quellen mit wunderbar klarem Wasser.
Immer am Fluss entlang und zwischen oft steilen Felswänden gibt es unterwegs einiges zu entdecken. Verfallene alte Mühlen, deren Ursprung noch auf die Araber zurückgeht, und Höhlen mit Felszeichnungen unserer Vorfahren (die ich aber trotz sorgfältiger Prüfung nicht erkennen kann).
Nach etwa 5 km erreichen wir unseren Umkehrpunkt bei einem Picknick-Bereich (GPS: 38.964, -0.4916), gegenüber eines markanten Felsens, der bei Fans des Klettersports unter dem Namen "Aventador" bekannt ist.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Bellús nach Dénia
29. Februar - 1. März 2024
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Bellús
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Benissuera
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Dénia
Der Wetterbericht verspricht für die nächsten Tage mehr Sonne, aber wegen des weitgehend wolkenlosen Himmels nachts weiterhin sehr tiefe Temperaturen. Und zusätzlich stürmischen Wind mit starken Böen.
Mit so einer Prognose verlasse ich doch lieber das Inland und suche ein ruhiges Plätzchen an der Küste.
Nach der Abreise in Bellús fahre ich erst einmal nur etwa 5 km weiter ans Ende des Stausees zu dem kleinen Ort Benissuera. Hier befindet sich ein kommunaler Wohnmobil-Stellplatz, den ich bisher noch nicht besucht habe.
Nach den schönen Tagen in Bellús könnte man hier so weitermachen. Die Lage am See, etwas außerhalb der Ortschaft, ist ganz nett. Der Platz ist zwar gut besucht, aber man findet noch genug freie Stellen.
Wie eingangs erwähnt will ich heute an die Küste, deshalb geht es nach kurzer Pause weiter auf der CV-60 und AP-7 über Gandia nach Dénia.
In Dénia gibt es seit zwei Jahren einen entspannten Umgang mit Wohnmobilisten, denen viel Freiraum eingeräumt wurde. Leider gibt es immer einige, die Regeln und Verbote ignorieren und damit den Wohnmobil-Standort Dénia für alle gefährden.
Noch gibt es aber die Möglichkeit, auf allgemeinen Parkplätzen, solange sie nicht direkt am Meer liegen, maximal 2 Tage zu parken und zu übernachten. Ich bevorzuge den großen Parkplatz am nördlichen Ortsrand.
Von hier aus sind es nur ein paar Schritte bis zum schönen, feinsandigen Strand, der jetzt noch im Winterschlaf liegt.
Christa und ich erfreuen uns zwar auch an schönen, möglichst naturbelassenen Stränden, aber ein bisschen mehr Abwechslung gefällt uns besser.
Wir spazieren am Meer entlang und über den Paseo Marítimo zu den verschiedenen Hafenbereichen und entdecken immer etwas Neues. Diesmal eine Skulptur, die aus Müll geformt wurde, der bei einer groß angelegten Aktion aus dem Meer gefischt wurde.
Dénia haben wir schon sehr oft besucht. Das letzte Mal ist erst 1½ Jahre her, deshalb will ich hier nicht alles wiederholen, sondern verweise auf den Reiseblog Winter 2022-23.
Unsere Spaziergänge enden fast immer in irgendeiner Bar mit einem Café-con-leche. Das ist auch diesmal nicht anders. Und da man in der Stadt selbst am Nachmittag fast überall im Schatten sitzen würde, ziehen wir natürlich die Hafenbereiche vor, deren Gastronomie noch länger Sonne zu bieten hat. Und die Atmosphäre gefällt uns als ehemalige Segler ganz besonders.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Dénia nach Finestrat
2. - 7. März 2024
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Dénia
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Finestrat
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Benidorm
Die Tage in Dénia waren sehr schön, aber kurzentschlossen haben wir ab diesem Wochenende ein paar Tage auf dem privaten Wohnmobil-Stellplatz "Camperlive" in Finestrat reserviert. Das ist zur Zeit immer noch die sicherste Methode, einen freien Stellplatz an der Mittelmeer-Küste zu bekommen, wenn man einen konkreten Ort aufsuchen will.
Auf diesem Stellplatz hatten wir schon an der Einweihung im Dezember 2022 teilgenommen, und jetzt will ich mal schauen, was gut ein Jahr später daraus geworden ist.
Während damals nur eine sehr überschaubare Anzahl Wohnmobile auf dem Platz standen, ist jetzt der Stellplatz nahezu jeden Abend komplett voll. Ein echtes Erfolgsmodell. Das liegt nicht zuletzt daran, dass hier Profis am Werk sind, die schon seit vielen Jahren im Bereich privater Stellplätze aktiv sind.
Der Stellplatz liegt etwa 1.5 Kilometer vom Meer entfernt. In der hübschen Badebucht Cala de Finestrat finden wir ausreichend viel Gastronomie, so dass wir kein Problem haben, nachmittags in der Sonne sitzend einen Café-con-leche zu genießen. Aber trotz Sonnenschein ist es nicht wirklich warm, da meist ein kräftiger, kalter Wind zum Spielverderber wird.
Während der Stellplatz "Camperlive" in der Gemeinde Finestrat liegt, beginnt nur wenige hundert Meter entfernt das Gebiet der Stadt Benidorm. Diesen Ortsnamen kennt im Gegensatz zu Finestrat wahrscheinlich fast jeder.
Der Sandstrand in den beiden Abschnitten der Bucht von Benidorm (westlicher Teil: Playa de Poniente, östlicher Teil: Playa de Levante) gehört mit zum Feinsten, was die Costa Blanca zu bieten hat.
Vor einigen Jahren sind Christa und ich schon einmal die gesamte Bucht mit einer Länge von ca. 6 km hin und zurück gelaufen - diesmal begnügen wir uns mit der einfachen Strecke.
Vom Stellplatz in Finestrat fahren wir mit dem Bus (Linie 2, 1.60 € pro Person) bis an das östliche Ende der Levante-Bucht ...
... und spazieren von dort aus auf der Strandpromenade zurück zum Stellplatz.
Etwa auf halbem Weg befindet sich ein Felsvorsprung in der sonst makellosen Strandlinie, wo früher einmal eine Festungsanlage war. Heute erinnern nur noch einige kleine Fragmente unter dem Kirchplatz an das ehemalige Castillo.
Auf dem Felsen befindet sich auch ein Aussichtspunkt (Balcó del Mediterrani) mit spektakulärem Blick auf die Betonburgen von Benidorm - ein klassisches Ansichtskarten-Motiv.
Der restliche Rückweg auf dem Paseo Marítimo bringt uns an vielen Hochhäusern vorbei, aber eines davon fällt etwas aus dem Rahmen - das Edificio Intempo mit ca. 200m Höhe.
Nach der Rückkehr zum Stellplatz haben Christa und ich immerhin mehr als 8 km zu Fuß zurückgelegt - jetzt brauche ich erst mal wieder einen Ruhetag.
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- Geschrieben von gg-iberico
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