Spanien im Frühjahr 2024
Von Monachil nach Baños de la Encina
16. Mai 2024
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Monachil
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La Guardia de Jaén
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Bailén
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Baños de la Encina
Die Wanderung durch die Schlucht des Río Monachil wird noch lange in Erinnerung bleiben - vielleicht war das am Ende das Highlight dieser Reise. Aber wer weiß - es kommt ja noch etwas.
Ab heute geht es endgültig in Richtung Heimat, d.h. im wesentlichen nach Norden. Auf der Autobahn A-44 fahre ich von Granada bis kurz vor Jaén. In dem Ort La Guardia de Jaén mache ich einen Abstecher zum dortigen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz, wo ich nach zwei Tagen auf dem Parkplatz in Monachil vor allem die Möglichkeit zur Ver- und Entsorgung nutze.
Die Lage des Stellplatzes unterhalb der Burg ist zwar verlockend, aber nach der Mittagspause fällt die Entscheidung doch gegen einen längeren Aufenthalt.
Auch die Provinz-Hauptstadt Jaén lasse ich wieder einmal links liegen (weil es hier immer noch keinen offiziellen Wohnmobil-Stellplatz gibt) und fahre weiter auf der A-44 bis zum Ort Bailén.
Seit drei Jahren verfolge ich die Planung und den Bau eines kommunalen Wohnmobil-Stellplatzes in Bailén, aber irgendwie kommt die Sache nicht zum Ende. Die letzte Meldung stammt aus dem vergangenen Monat: es wurde eine Ordenanza Municipal zur Regelung des Wohnmobil-Tourismus beschlossen.
Da ich nun einmal in der Nähe bin, schaue ich mir die Situation vor Ort an - der Stellplatz ist wohl fertig, aber noch nicht in Betrieb (GPS: 38.0925, -3.7835).
An meinem Tagesziel in dem Ort Baños de la Encina sieht es dagegen ganz anders aus - der dortige private Wohnmobil-Stellplatz ist zwar in Betrieb, aber noch nicht fertig!
Es ist nicht ungewöhnlich, dass private Stellplätze mit dem Betrieb beginnen, während noch Restarbeiten erledigt werden müssen. Solange das nicht die anwesenden zahlenden Gäste stört, ist das ja nicht so schlimm.
Hier bin ich aber mit dem Zustand des Stellplatzes in mehreren Punkten unzufrieden, es wurde offenbar viel zu früh der Betrieb aufgenommen. Insbesondere der Einsatz eines Strom-Generators, nur um den Wunsch einzelner Gäste nach einer warmen Dusche zu erfüllen, ist in meinen Augen inakzeptabel.
Ein Grund, warum Christa und ich gerade den Ort Baños de la Encina besuchen wollten, ist die Zugehörigkeit zum Club der "schönsten Dörfer Spaniens" (Los Pueblos más bonitos de España).
Die Suche nach einer Bar für unseren täglichen Café-con-leche verbinden wir gleich mit einem Rundgang durch den Altstadt-Bereich neben der gut erhaltenen Festung.
Zuerst muss man allerdings vom Stellplatz aus den Hügel erklimmen.
Die von weitem imposant wirkende Kirche sieht aus der Nähe eher schlicht aus.
Da gefällt mir die alte, restaurierte Windmühle schon besser.
Aber am meisten beeindrucken die mächtigen Mauern der mehr als 1000 Jahre alten Festungsanlage.
Vom Burgberg hat man eine gute Aussicht über das typische Oliven-Land der Provinz Jaén, und wenn man genau hinschaut sieht man sogar das "womo-iberico"-Wohnmobil auf dem Stellplatz.
Der Ort Baños de la Encina gehört zwar zu den Pueblos más bonitos de España, aber ganz sicher nicht zu den Schönsten der Schönen. Eine gut erhaltene alte Burg allein reicht nicht. Immerhin macht die nächtliche Beleuchtung ein paar Punkte gut.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Baños de la Encina nach Viso del Marqués
17. - 19. Mai 2024
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Baños de la Encina
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Guarromán
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Viso del Marqués
Am Vormittag ziehen über Baños de la Encina dunkle Wolken auf - das hilft bei der Entscheidung, schon nach einem Tag wieder weiter zu fahren.
Entlang der Autobahn A-4 auf dem Weg nach Norden komme ich an mehreren Raststätten vorbei, die Wohnmobil-Services anbieten. Ver- und Entsorgung sollte immer möglich sein, im allgemeinen kann man aber auch auf den zugehörigen Parkplätzen übernachten.
Die beste Ausstattung bietet zur Zeit gleich an der Autobahn-Auffahrt 288 der Servicebereich "E.S. Andamur", wo man sogar für Wohnmobile reservierte Plätze mit Strom-Anschluss findet.
Nur wenige Kilometer weiter, kurz vor der Ortschaft Guarromán, erreiche ich die Raststätte "Jaima Park", wo schon seit vielen Jahren für Wohnmobile die Möglichkeit zur Ver- und Entsorgung besteht. Das Ganze verdient zwar keinen Schönheitspreis, aber es funktioniert alles.
Das Gegenteil finde ich an der Raststätte bei Santa Elena, wo der Servicebereich völlig vergammelt ist. Es gibt kein Wasser zum Spülen, aber trotzdem kippen offenbar weiterhin einige Zeitgenossen die WC-Kassette in das vorhandene Loch.
Ich habe diese ehemalige Ver- und Entsorgung aus dem womo-iberico-Angebot entfernt.
Hinter Santa Elena beginnt der Naturpark Despeñaperros mit der bekannten Schlucht "Desfiladero de Despeñaperros". Die Autobahn nimmt die Abkürzung durch einen Tunnel, und kurz darauf endet Andalusien und ich bin in Kastilien-La Mancha.
Das Tagesziel ist der Ort Viso del Marqués, wo es einen der zwanzig Stellplätze gibt, die vor drei Jahren mit Fördergeldern der Provinz-Regierung von Ciudad-Real gebaut wurden.
Oft bereiten die Bezahl-Automaten Probleme beim Einchecken - heute klappt alles, und kurz darauf stehe ich auf dem kommunalen Wohnmobil-Stellplatz - wie so oft allein.
Ein kurzer Rundgang durch den Ort zeigt, dass sich hier fast alles um die historische Person des spanischen Admirals Don Álvaro de Bazán, Marqués de Santa Cruz, aus dem 16.Jh. dreht.
Der von ihm gebaute Palacio del Marqués de Santa Cruz beherbergt heute das Marine-Archiv und kann besichtigt werden.
Der äußerlich eher schlichte Palast ist unbedingt einen Besuch wert, denn im Inneren sind nahezu alle Wände und Decken mit Unmengen an Gemälden verziert. Jahrelange Arbeit von Malern der italienischen Schule steckt darin.
In den Bogengängen, die den Palast innen auf zwei Ebenen strukturieren, wechseln sich Staunen und Bewundern ab.
Allein wegen der Palast-Besichtigung (3 € pro Person) lohnt sich ein Besuch in Viso del Marqués. Viel mehr gibt es hier auch nicht zu sehen, aber einige nette Bars sorgen immerhin für weiteren Zeitvertreib.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Viso del Marqués nach Valdepeñas
20. - 21. Mai 2024
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Viso del Marqués
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Valdepeñas
So richtig haben Christa und ich noch keinen Plan, wie die Reise fortgesetzt werden soll - im Norden Spaniens ist noch zu viel unbeständiges Wetter, im Osten liegt eine Gegend, in der wir erst kürzlich waren, und Westen und Süden verbieten sich von selbst, weil wir ja auf dem Heimweg sind.
Also doch nach Norden, aber in kleinen Schritten - z.B. bis Valdepeñas, wo sich gleich neben dem kommunalen Wohnmobil-Stellplatz ein Einkaufszentrum befindet. So etwas kann man immer mal gebrauchen.
Der Stellplatz liegt etwas außerhalb der Stadt und man muss etwa 2.5 km laufen, um ins Zentrum zu gelangen. Aber der Weg ist etwas besonderes - ca. 1.5 km geht es geradeaus über die Avenida del Vino, die auf beiden Seiten mit riesigen, alten Wein-Amphoren verziert ist.
Valdepeñas ist Namensgeber einer Weinbau-Region (D.O. Valdepeñas) mit vielen bekannten Bodegas. Auf der großen Plaza España vor der Hauptkirche wird mit einem Brunnen der uralten Weinbau-Tradition ein Denkmal gesetzt.
Natürlich darf in einem Ort der La Mancha-Region auch nicht die Cervantes-Figur Don Quijote fehlen. Der "Ritter von der traurigen Gestalt" ist auch in Valdepeñas allgegenwärtig.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Valdepeñas nach Camuñas
22. Mai 2024
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Valdepeñas
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Puerto Lápice
In den nächsten Tagen soll es wieder richtig heiß werden mit Temperaturen um 30°C. Damit ist klar, dass es wieder in die Berge gehen wird - irgendwo zwischen Cuenca und Teruel, wo es Stellplätze in Höhenlagen über 1200m gibt.
Vorher will ich mir noch einige Stellplätze anschauen, die seit meinem letzten Besuch neu hinzu gekommen sind.
Zuerst erreiche ich den Ort Puerto Lápice, wo es schon seit 10 Jahren einen sehr beliebten (kostenlosen) kommunalen Stellplatz gibt. Vor zwei Jahren sollte er durch einen neuen, kostenpflichtigen Stellplatz abgelöst werden, was aber wohl nicht so richtig geklappt hat - zur Zeit sind beide Stellplätze in Betrieb.
Ich will mir natürlich den neuen Wohnmobil-Stellplatz anschauen, der im Rahmen der Förderung durch die Provinz Ciudad Real entstanden ist.
Die Automaten-Steuerung dieser Plätze (von denen es immerhin 20 in der ganzen Provinz gibt) war von Anfang an unzuverlässig, und auch hier gelange ich nicht auf den Stellplatz - die Kamera kann das Kfz-Kennzeichen nicht lesen.
Ich könnte zwar die Nummer manuell eingeben, aber aus Erfahrung weiß ich, dass es dann wahrscheinlich bei der Ausfahrt wieder Probleme gibt. Also lasse ich es und mache nur ein paar Fotos durch den Zaun und durch die Hecke ...
... bevor ich zum alten Wohnmobil-Stellplatz fahre, wo man ohne Schnickschnack einfach stehen kann, mit schönem Blick auf den Windmühlen-Hügel.
Puerto Lápice ist ein sehr kleiner Ort, der vor allem von der touristischen Vermarktung der Don-Quijote-Geschichte lebt. In der "Quijote World", die schon äußerlich zeigt, worum es geht, findet man alles, was sich als Souvenir an die Touristen verkaufen lässt.
Christa und ich sind jetzt zum dritten Mal in Puerto Lápice, so dass es eigentlich nichts Neues zu entdecken gibt. Unser Spaziergang endet deshalb nach kurzer Zeit wie üblich in der Bar "La Noria" innerhalb der sehenswerten Plaza de la Constitución.
23. Mai 2024
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Puerto Lápice
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Madridejos
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Camuñas
Nach einer sehr ruhigen Nacht geht es heute gleich wieder auf die Autobahn nach Norden, aber erst mal nur wenige Kilometer bis zu einer (ehemaligen) Raststätte mit Wohnmobil-Stellplatz.
Ich hatte den Hinweis bekommen, dass der Stellplatz nicht mehr existiert - und genau so ist es auch. Der gesamte Gebäude-Komplex sieht verlassen aus. Theoretisch könnte man hier wahrscheinlich noch parken und übernachten, aber für mich ist das kein Stellplatz mehr.
Ich fahre noch etwas weiter auf der A-4 bis zum nächsten Ort. In Madridejos wurde mir von meiner Dieselpreis-App ein sensationell günstiger Preis genannt: mehr als 10 Cent unter den in dieser Gegend üblichen Preisen der anderen Billig-Anbieter. Offenbar treiben gerade zwei Konkurrenten den Wettbewerb auf die Spitze. Ich nehme das dankend an.
Nur wenige Kilometer entfernt erreiche ich den Ort Camuñas. Hier wurde vor einem Jahr ein kommunaler Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet, den ich mir nun anschauen will.
Der Stellplatz ist nicht sehr groß, aber wir sind sowieso allein. Und da sonst alles passt, fällt die Entscheidung hier zu bleiben.
Ein Rundgang durch den Ort liefert nicht viele touristische Highlights. Aber immerhin geraten wir in die Vorbereitung der Fronleichnam-Feierlichkeiten (Corpus Cristi), die in ein mehrtägiges Fest "ausarten" - der "Fiesta de los Pecados y Danzantes". Das ist aber erst nächste Woche und dann sind wir nicht mehr hier.
Wir begnügen uns mit der obligatorischen Windmühle und dem historischen Uhrenturm.
Natürlich suchen wir auch eine Bar für den üblichen Café-con-leche und werden schließlich auch fündig, aber wir müssen doch tatsächlich drinnen sitzen, denn alle Außenplätze auf den Terrassen sind besetzt. Aber drinnen ist es sowieso angenehmer, denn die Außen-Temperaturen im Schatten sind schon bedenklich nahe an den für die nächsten Tage prognostizierten 30°C.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Camuñas nach Alcázar de San Juan
24. - 25. Mai 2024
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Camuñas
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Villafranca de los Caballeros
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Alcázar de San Juan
Orte wie Camuñas werden es schwer haben, mehr Touristen in den Ort zu locken. Der kleine Wohnmobil-Stellplatz ist ein Anfang, aber die nicht weit entfernten Orte wie Alcázar de San Juan oder Campo de Criptana sind starke Konkurrenten.
Noch näher, nämlich nur 8 km entfernt, liegt der Ort Villafranca de los Caballeros. Hier gab es vor vielen Jahren ansatzweise einen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz, aber die Ver- und Entsorgung wurde schon nach kurzer Zeit wieder abgebaut bzw. verschlossen. Übrig blieb nur ein großer Parkplatz, der als Übernachtungsplatz auch für sehr große Fahrzeuge geeignet ist.
Mein letzter Besuch in Villafranca de los Caballeros ist schon sieben Jahre her, aber im Umfeld des Parkplatzes hat sich nichts geändert. Damals hatte ich allerdings versäumt, mir den Ort etwas genauer anzuschauen, da ich nur auf der Durchreise war - genau wie heute. Aber diesmal gehe ich wenigsten ins nur 400m entfernte Ortszentrum zur Plaza de España ...
... und stelle fest, dass hier durchaus einiges los ist - alle Bars/Cafés, die geöffnet haben, sind sehr gut besucht. Gleichzeitig laufen die Vorbereitungen für eine mehrtägige Fiesta am Wochenende.
An Wochenenden ziehe ich eigentlich ruhige Stellplätze vor, deshalb fahre ich noch ein paar Kilometer weiter nach Alcázar de San Juan.
Hier gibt es inzwischen auch einen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz, der zum Netz der 20 von der Provinz-Regierung geförderten Stellplätze gehört - wie der in Puerto Lápice, wo ich vor wenigen Tagen war, mit dem Unterschied, dass hier alles funktioniert.
Das Thermometer klettert am Nachmittag auf über 30°C. Ich hatte mich aber für eine der schattenlosen Parzellen entschieden (wegen Solar-Kollektoren und Sat-TV) und muss jetzt büßen. Die Lösung ist eine schattige Kneipe in der neu gestalteten Umgebung der Plaza de Toros, und anschließend ein Spaziergang durch den Park mit seinem alten Baumbestand und Wasserspielen.
Der Abend bzw. die Nacht bringt dann noch eine Überraschung - direkt neben dem Stellplatz ist offenbar ein Treffpunkt besonders lautstarker Jugendlicher, die sich auch nicht scheuen, ihre Mopeds und Autos bis zum Einsatz des Drehzahlbegrenzers hochzudrehen - wenige Meter neben meinen Ohren. Erst gegen 2 Uhr morgens wird es ruhig - und ich wollte eigentlich einen ruhigen Stellplatz...
Nach dieser Nacht überlegen Christa und ich, ob wir abreisen sollen, denn heute ist Samstag - da wird es wohl noch einmal laut werden. Aber wir haben noch etwas vor, deshalb bleiben wir.
Im Westen der Stadt liegt eine Landschaft mit drei kleinen Seen, die das Naturschutzgebiet "Complejo lagunar de Alcázar de San Juan" bilden. Vom Stellplatz aus kann man zu Fuß mehrere Beobachtungsstationen an der Laguna de Vegilla erreichen. Hin und zurück sind es nur etwa 6 km.
Obwohl in vielen Landesteilen das Wasser knapp ist, sind die Lagunen in dieser Gegend zur Zeit gut gefüllt. Eine große Zahl Wasservögel bevölkern die Lagunen, vor allem in den entfernteren Teilen. Leider haben wir kein Fernglas dabei und der Smartphone-Zoom ist auch nicht so toll...
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- Geschrieben von gg-iberico
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