Spanien im Frühjahr 2024
Von Totana nach Lorca
8. - 9. April 2024
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Totana
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Lorca
Bevor ich mich weiter ins Landesinnere begebe, mache ich noch einen Abstecher nach Lorca. Diese Stadt hatte bis vor zwei Jahren noch keinen Wohnmobil-Stellplatz und deshalb habe ich mich dort nie lange aufgehalten. Nur die Burg habe ich vor vielen Jahren schon einmal besucht.
Auf dem Weg von Totana nach Lorca komme ich an einem relativ neuen privaten Wohnmobil-Stellplatz vorbei. Er ist Teil der Dienstleistungen der Firma agetrans, die ein Servicezentrum für Durchreisende mit Wohnmobil oder Lkw nahe der Autobahn A-7 betreibt.
Neben dem Übernachtungsbereich findet man hier z.B. auch eine Waage für schwere Fahrzeuge und eine (deutschsprachige) Kfz-Werkstatt für Wohnmobile. Die Ver- und Entsorgungsstation kann auch ohne Übernachtung genutzt werden.
Bald darauf erreiche ich Lorca und den dortigen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz gegenüber vom Recinto Ferial.
Während bei der Ankunft in Lorca der Himmel immer noch nicht strahlend blau ist, sieht es am nächsten Tag schon viel besser aus. Damit kann der Stadtrundgang beginnen.
Den Besuch der Burg lassen Christa und ich weg - zu eng ist der Zeitrahmen, vor allem wenn man alles zu Fuß erledigen will. Wir begnügen uns mit dem Blick auf das Fortaleza del Sol aus der Ferne.
Wenn man in Spanien eine Stadt zum ersten Mal besucht und nicht genau weiß, wo man bei einem Rundgang beginnen soll, bietet sich eigentlich immer der zentrale Platz an, an dem sich meist auch die Stadtverwaltung (Ayuntamiento) und die Tourist-Info befindet. Sehr oft heißt er "Plaza de España" - wie auch in Lorca.
Hier finden wir nicht nur eine gute Café-Bar, sondern auch einen der bekanntesten Könige Kastiliens - Alfons der Weise (Alfonso X. el Sabio).
Beim Spaziergang durch die Altstadt fallen viele Barock- und Renaissance-Gebäude auf, oft mit sehenswerten Fassaden bzw. Portalen, wie z.B. der Guevara-Palast oder das Archäologische Museum.
Etwas jünger ist das Gebäude des Teatro Guerra, ein Theaterbau aus dem 19. Jahrhundert. Hier werden auch heute noch Schauspiele und Musicals aufgeführt.
In der Umgebung des Theaters findet man eine große Anzahl Gastronomie-Betriebe, die wir leider zu spät entdeckt haben. Sollten wir noch einmal nach Lorca kommen, werden wir uns bestimmt in dieser Umgebung (Plaza Calderón, Plaza de Colón) etwas genauer umschauen.
In Lorca gibt es natürlich nicht nur die Altstadt, an den Ufern des Río Guadalentín findet man moderne Konstruktionen - leider führt der Fluss kein Wasser mehr...
Der Fußweg vom Stellplatz in die City führt eigentlich immer durch eine mit alten Villen besiedelte Grünzone - die Alamedas de Lorca, eine wunderschöne Gegend zum Spazierengehen.
In dieser Gegend liegt auch die Stierkampf-Arena (Plaza de Toros), die seit diesem Jahr offenbar wieder "in Betrieb" ist.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Lorca nach Casas Nuevas
10. - 11. April 2024
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Lorca
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Casas Nuevas
Nach zwei Tagen verabschiede ich mich wieder von Lorca, könnte mir aber vorstellen, bei nächster Gelegenheit hier noch einmal ein, zwei Tage zu verbringen. Und vielleicht klappt es dann auch mit einem Besuch der alten Festung.
Heute geht es zurück zur Sierra Espuña, allerdings auf die Nordseite des Gebirges. In dem kleinen Dorf Casas Nuevas gibt es einen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz, den ich noch nicht persönlich besucht habe.
Der Stellplatz ist ein richtiges Juwel im Vergleich mit anderen Plätzen, obwohl das Dorf nur klein ist und wenig zu bieten hat. Immerhin gibt es die Möglichkeit, im Restaurant "Colombino's" etwas Umsatz zu machen.
Ansonsten kommt man wohl vor allem zum Wandern in diese Gegend - die Sierra Espuña beginnt gleich am Dorfrand.
Das Wetter verwöhnt uns weiter mit wolkenlosem Himmel, was allerdings nachts die Temperatur bis auf 4°C sinken lässt. Aber tagsüber ist es genau richtig zum Wandern.
Die markierten Wanderwege starten bei einer Herberge, die schon im Naturpark liegt, etwa 1.5 km vom Stellplatz entfernt (GPS: 37.9259, -1.5829).
Christa und ich wollen heute keine besonders lange Wanderung machen, deshalb laufen wir einfach mal drauf los, auf einer 12km-Wanderroute, die um den Hausberg mit den beiden markanten Spitzen herumführt.
Der Weg führt meist durch Pinien-Wälder und bietet schattige und sonnige Abschnitte. Und für eine Rast unterwegs finden sich auch genügend Stellen - sogar mit Mobilfunknetz...
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Casas Nuevas nach Caravaca de la Cruz
12. - 14. April 2024
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Casas Nuevas
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Mula
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Cehegín
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Caravaca de la Cruz
Die kleine Wanderung in der Sierra Espuña hat Appetit auf mehr gemacht. Deshalb wird es demnächst in die Berge der Sierras de Cazorla, Segura und angrenzende Gebiete gehen.
Zuerst gilt es aber, irgendwo in Ruhe das Wochenende zu verbringen. Der neue Wohnmobil-Stellplatz in Caravaca de la Cruz scheint mir dafür geeignet zu sein.
Auf dem Weg dorthin fahre ich über Mula, wo es einen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz gibt, den ich vor vielen Jahren schon einmal besucht hatte. Damals gefiel mir die Lage nicht so gut, so dass ich hier nicht übernachtet hatte. Inzwischen hat sich zwar einiges zum Besseren geändert, aber auch heute bin ich auf der Durchreise und mache nur ein paar aktuelle Fotos vom Stellplatz.
Kurz vor dem Tagesziel durchquere ich den Ort Cehegín. Hier wurde vor einiger Zeit der private Wohnmobil-Stellplatz "Maravilla Parking" eingerichtet, den ich mir natürlich anschauen will.
Leider gelingt das nur unzureichend, da der Stellplatz mit einem Sichtschutz versehen ist und Zutritt nur über die PVerde-App möglich ist, nachdem man bezahlt hat. Ich mache ein paar Fotos über den Zaun - vielleicht bleibe ich beim nächsten Mal etwas länger.
Kurz darauf erreiche ich Caravaca de la Cruz. Hier war ich vor drei Jahren schon einmal, noch während der Corona-Pandemie (siehe Reiseblog Frühjahr 2021). Damals war es hier ruhig und beschaulich - jetzt ist alles anders.
2024 ist in Caravaca de la Cruz ein kirchliches Jubiläumsjahr (das alle sieben Jahre stattfindet). Das ganze Jahr über finden verschiedene mehr oder weniger religiöse Veranstaltungen statt, und Unmengen an Touristen überschwemmen an manchen Tagen den Ort. Das ruhige Wochenende kann ich schon mal vergessen.
Immerhin ist der neue kommunale Wohnmobil-Stellplatz bei meiner Ankunft nicht komplett belegt, so dass ich einen ganz brauchbaren Platz finde.
Leider gibt es auch eine weniger gute Seite des Stellplatzes, nämlich dort, wo auf dem angrenzenden Parkplatz manchmal zehn oder mehr Autobusse parken und gern auch mal länger den Motor für die Klimaanlage laufen lassen...
Noch während Christa und ich frühstücken schaffen schon die ersten Reisebusse Touristen und Pilger heran. Man kann ahnen, wie es gleich in der Altstadt zugeht...
Wir entschließen uns zu einem Kontrast-Programm und machen zu Fuß einen Ausflug zur etwas außerhalb liegenden Parkanlage "Fuentes del Marqués". Hier bilden der Wald und die Quellen mit kristallklarem Wasser sowie eine kleine Höhle und ein alter Templer-Turm einen schönen, ruhigen und gleichzeitig interessanten Erholungsraum.
Am Nachmittag wollen Christa und ich aber doch noch wissen, was beim Feiern in der Altstadt so los ist. Heute wird der "Día del Cristiano" gefeiert, was vor allem mit Musik, Tanzen und vielen Getränken zu tun hat. Vor allem auf der Plaza del Arco ist es eng...
Am Sonntag ist es wieder etwas ruhiger. Einem Spaziergang hinauf zur Burg mit der dortigen Kirche "Basílica de la Vera Cruz de Caravaca" steht nichts im Weg. In dieser Kirche soll ein Holzsplitter vom "wahren Kreuz" (span.: la vera cruz) aufbewahrt werden.
Bei meinem letzten Besuch war das Kirchenportal noch hinter einem Baugerüst versteckt - heute kann ich den außergewöhnlichen barocken Eingangsbereich aus verschiedenfarbigem Marmor bewundern. Das ist tatsächlich nicht alltäglich.
Von der umgebenden Burgmauer hat man einen weiten Blick in die umgebende Landschaft mit der Sierra del Gavilán und der Sierra del Buitre im Hintergrund. Und auch der Wohnmobil-Stellplatz ist gut zu erkennen.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Caravaca de la Cruz nach Yeste
15. April 2024
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Caravaca de la Cruz
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Yeste
Nach dem eher unruhigen Wochenende in Caravaca de la Cruz geht die Reise nun aber wirklich in eine ruhige Gegend - das Ziel sind die Naturparks Sierras de Cazorla auf dem Gebiet Andalusiens und direkt angrenzend Los Calares del Mundo auf dem Gebiet von Kastilien-La Mancha.
In dieser wasserreichen Berglandschaft entspringen bekannte Flüsse wie der Río Guadalquivir und der Río Segura. Wasserfälle und Seen bieten sich als Ausflugsziele an.
Das heutige Tagesziel ist der Ort Yeste. Um dort hin zu kommen darf man keine Angst vor schmalen Straßen haben oder muss große Umwege in Kauf nehmen.
Man wird belohnt durch eine schöne, meist grüne Landschaft und schließlich mit einer außergewöhnlichen Bogenbrücke über den Rio Segura, der hier in den Fuensanta-Stausee mündet.
In Yeste suche ich zuerst den kommunalen Wohnmobil-Stellplatz auf, der sich aber wegen seiner Lage weit außerhalb des Ortes keiner großen Beliebtheit erfreut.
Immerhin hat man von hier aus einen guten Blick auf den gesamten Ort Yeste.
Da ich mir den Ort auf jeden Fall etwas genauer anschauen will, ziehe ich zum Parken und Übernachten einen einfachen Parkplatz vor, der nur wenige Minuten zu Fuß vom Ortszentrum entfernt ist (GPS: 38.3691, -2.3216).
Bei einem Rundgang durch den Ortskern von Yeste sind die zentralen Punkte natürlich die Burg und die Kirche. Man muss gut zu Fuß sein, denn es geht viel bergauf und bergab.
Die Burg ist kompakt auf einen Felsen gebaut und beeindruckt aus allen Perspektiven. Im Inneren findet man Museumsbereiche zu verschiedenen Themen - von den Ordensrittern bis in die Neuzeit.
Das Kirchengebäude ist weniger interessant und bietet keine Architektur-Highlights.
Nach dem Rundgang landen Christa und ich im Restaurant Casa Marce für einen kleinen Imbiss. Im Laufe der Zeit ziehen einige dunkle Wolken auf, so dass wir uns schließlich zügig auf den Rückweg machen und quasi gleichzeitig mit den ersten dicken Regentropfen das Wohnmobil erreichen. Danach folgen noch Donner, Blitz und Hagel, aber immerhin sind wir schon im Trockenen.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Yeste nach Molinicos
16. - 17. April 2024
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Yeste
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Molinicos
Nach dem kurzen Gewitter am gestrigen Tag verzichte ich heute lieber auf eine Wanderung in den Bergwäldern. Ausnahmsweise nach nur einer Nacht geht es heute weiter durch die tolle Landschaft am Rand des Naturparks Los Calares del Mundo.
Auf der CM-3206 in Richtung Nordosten wird ein abwechslungsreiches Programm geboten - Tunnel, Brücken und außergewöhnliche Felsformationen.
Nach nur 26 km erreiche ich das heutige Etappenziel in Molinicos. Hier gibt es einen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz, den ich schon vor vier Jahren auf der Durchreise besucht hatte. Diesmal will ich mir den Ort und die Umgebung etwas genauer anschauen.
Der obligatorische Rundgang durch Molinicos offenbart mehr Interessantes, als ich dem kleinen Ort zugetraut hätte.
Die Lage in einem Tal sorgt dafür, dass sich die Gebäude den Hügel hinauf ziehen und viele Steigungen oder Treppen zu bewältigen sind. Vor allem in der Altstadt finden Christa und ich reizvolle Ecken.
Ein Highlight befindet sich ganz hinten in einer Schlucht, in der ein kleiner Wasserfall einen Teich füllt, der wiederum über ein altes Aquädukt die ehemaligen Mühlen mit Wasser versorgt.
Spanischen Kino-Fans ist Molinicos wahrscheinlich nicht unbekannt, denn hier wurden 1989 viele Szenen des Films "Amanece, que no es poco" gedreht - eine Komödie, die inzwischen Kultstatus erreicht hat.
Im Ort findet man an etlichen Stellen Info-Tafeln zu den Drehorten, und auch mit Graffitis wird an dieses Film-Ereignis erinnert.
Graffitis sind in Molinicos an vielen Stellen zu finden. Hier haben sich im Rahmen des EU-geförderten Projektes "Museo a cielo abierto" (dt.: Museum unter freiem Himmel) Street-Art-Künstler mit den unterschiedlichsten Motiven verewigt.
Am Ende des Rundgangs erholen wir uns in der Bar des örtlichen Kultur-Zentrums (Casa de la Cultura) und planen für den nächsten Tag eine kleine Wanderung.
Eigentlich wollen wir dem markierten Rundwanderweg MO-02 folgen, aber an einigen Stellen fehlen Hinweistafeln oder der Weg wurde von einem eifrigen Bauern untergepflügt. Mit Hilfe von Google-Maps und GPS und einer vorsorglich fotografierten Wanderkarte kommen wir aber trotzdem voran.
Unterwegs kommen wir an der Ruine eines alten Wachturms vorbei (Torre de las huertas) ...
... und passieren dann eine schon seit längerem verlassene Siedlung (Aldea abandonada Las Hermanas) ...
... und ihren abseits und isoliert auf einem Felsen stehenden ehemaligen Glockenturm, den die Natur so langsam zurück erobert ...
Schließlich haben wir wieder den Ort Molinicos vor uns liegen.
Kurz darauf sitzen wir wieder in der Bar "Casa Cultura" und stellen fest, dass es eine gute Idee war, noch einmal Molinicos zu besuchen.
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- Geschrieben von gg-iberico
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