Spanien im Frühjahr 2024
Von Santomera nach Murcia
19. - 20. März 2024
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Santomera
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Murcia
Nachdem wir die letzte Zeit auf vielen privaten Stellplätzen in eher ruhiger Umgebung verbracht haben, wollen wir die nächsten zwei Tage etwas Großstadt-Luft schnuppern. Dazu muss ich nur wenige Kilometer auf der A-7 nach Süden fahren und erreiche dann Murcia - mit fast 500.000 Einwohnern gehört die Hauptstadt der autonomen Region Murcia zu den größten Städten Spaniens.
Auf dem kommunalen Wohnmobil-Stellplatz beim Einkaufszentrum "Thader" findet man inzwischen wieder viele freie Plätze, nachdem offenbar etliche Überwinterer ihren "Dauercampingplatz" verlassen haben.
Christa und ich nutzen das Einkaufszentrum immer wieder gern, um zu Shoppen. Man kann hier auch Essen gehen, aber das Gastronomie-Angebot hat sich gewandelt zu immer mehr Fastfood-Ketten, amerikanische oder italienische Speisen. Spanisches Essen kommt eigentlich nicht mehr vor. Leider gibt es auch keine schöne Cafetería mit Kuchen-Auswahl - da muss ich wohl doch morgen ins Stadtzentrum fahren, wo das Angebot eher meinen Wünschen entspricht.
Die Fahrt in die City erfolgt wie üblich mit der Straßenbahn (Tranvía). Die einfache Fahrt kostet immer noch 1.40 € pro Person. Ein Fahrkarten-Automat befindet sich am Bahnsteig. Die Fahrkarte muss nicht entwertet werden, sie ist genau 1 Stunde gültig!
Der beste Ort zum Aussteigen ist der große Kreisverkehr Plaza Circular. Von hier aus nach Süden erstreckt sich der touristisch interessante Teil bis zum Río Segura.
Nachdem gleich gegenüber der Haltestelle die Confitería Maite für Café-con-leche und Kuchen gesorgt hatte, spazieren Christa und ich nun noch durch einige Grünanlagen und beenden den Ausflug im Park Jardín de La Pólvora bei einem Kaltgetränk.
Wo früher die ehemalige Pulver-Fabrik stand findet man heute nur noch den alten Schornstein und moderne Gartenkunst.
Da Christa und ich schon häufig durch Murcia gestreift sind, begnügen wir uns heute mit einem kleinen Spaziergang. Umfangreichere Informationen findet man im Reiseblog vom Winter 2019-20 und beim Städte-Favorit Murcia.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Murcia nach Molina de Segura
21. März 2024
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Murcia
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Molina de Segura
Eigentlich wollte ich heute in den Nachbarort Molina de Segura fahren, um auf der dortigen Vía Verde del Noroeste eine Radtour zu machen. Aber das Wetter ist nicht mehr so, wie ich mir das für einen Ausflug mit dem Fahrrad vorstelle. Die angekündigte Verschlechterung, die sich bis Ostern hinziehen soll, hat schon eingesetzt. Ein bedeckter Himmel und böiger Wind sind nicht nach meinem Geschmack.
Trotzdem fahre ich die 10 km nach Molina de Segura, um mir wenigstens den dortigen relativ neuen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz anzuschauen, den ich bisher noch nicht besucht hatte.
Der Stellplatz an sich ist schon gut gelungen, das Besondere ist aber, dass er direkt an einer Vía Verde liegt, so dass man hier problemlos eine Radtour starten kann.
Die Stellplatz-Koordinaten bringen manche Navi-Geräte ins Grübeln, weil der neue Parkplatz erst im letzten Jahr auf einer "grünen Wiese" entstanden ist. Die Zufahrt ist aber beschildert. Die entscheidende Abbiegung ist genau neben dem ehemaligen Bahnhof an der alten Bahntrasse - der heutigen Vía Verde del Noroeste.
Da es keine Radtour gibt, bleibt genug Zeit, durch die Stadt zu spazieren, in der Fußgängerzone ein Mittagsmenü zu sich zu nehmen und am Nachmittag durch den nahen Park zu schlendern, wo es schließlich den üblichen Café-con-leche gibt.
Morgen beginnt das Wochenende vor Ostern und damit der in Spanien übliche Reiseverkehr der Semana Santa mit der Folge, dass auch viele Wohnmobil-Stellplätze an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen.
Um dem zu erwartenden Trubel aus dem Weg zu gehen, werden Christa und ich uns ab morgen bis nach Ostern auf dem Stellplatz "Área Narejos" am Mar Menor niederlassen und im April, dann bei hoffentlich wärmeren Temperaturen, die Reise fortsetzen.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Molina de Segura nach Los Alcázares
22. März - 2. April 2024
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Molina de Segura
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Los Alcázares
Heute beginnt das Wochenende vor der Semana Santa (Osterwoche) - ab sofort ist mit starkem Urlaubsverkehr in Spanien zu rechnen. Um diesem Trubel aus dem Weg zu gehen, haben Christa und ich auf dem privaten Wohnmobil-Stellplatz "Área Narejos" am Mar Menor einen Platz reserviert, und dort wollen wir bis nach Ostern bleiben.
Bei der Ankunft stelle ich fest, dass eine Reservierung eigentlich gar nicht nötig war - noch gibt es freie Plätze zur Auswahl, aber das wird sich in den nächsten Tagen ändern.
Ich bin nicht zum ersten Mal auf diesem Stellplatz, deshalb überrascht es mich nicht, dass uns gleich eine Fliegerstaffel im Tiefflug begrüßt.
Etwas außergewöhnlicher ist da schon die Europameisterschaft im Kite-Surfen (Campeonato de España y Europa de Formula Kite), die gerade, nur wenige hundert Meter vom Stellplatz entfernt, stattfindet. Hier werden noch letzte Tickets für die diesjährigen Olympischen Spiele vergeben, wo diese Sportart erstmalig teilnimmt.
Obwohl es noch März ist, haben wir typisches "April-Wetter". Von strahlend blauem Himmel mit Sommer-Temperaturen bis zu dicken, schwarzen Wolken mit Regen-Schauern und Sturmböen ist alles dabei.
Da eigentlich immer ein starker Wind bläst, bleiben die Fahrräder in der Garage, die für uns wichtigen bzw. interessanten Dinge sind auch zu Fuß erreichbar. Meist geht es über die kilometerlange Strandpromenade am Mar Menor entlang, oder über den schön angelegten Küstenweg, der durch ein Naturschutz-Gebiet mit Feuchtgebieten und Schilfgürtel verläuft.
Nach einem Rundgang über die benachbarten beiden Wohnmobil-Stellplätze kann ich anschließend die Stellplatz-Beschreibungen und Fotos aktualisieren.
Das betrifft den privaten Wohnmobil-Stellplatz "Área Los Alcázares", der mit seiner großen Solar-Anlage zumindest einen Teil seines Strombedarfs deckt (leider wird der Rest durch einen eher wenig umweltfreundlichen Generator erzeugt).
Der auf Wohnmobil-Urlauber ausgerichtete Campingplatz "Mar Menor" hat zwar eine schöne Lage direkt am Strand, aber er liegt leider auch fast direkt neben der Start- und Landebahn des Militärflughafens.
Immerhin herrscht während der Ostertage kein Flugbetrieb, und so können wir ungestört auf der Terrasse des Beach-Restaurants "Kinita" sitzen - wir müssen nur aufpassen, dass der heftige Wind (ca. Windstärke 5-6, in Böen 7-8) nicht unseren Kaffee umwirft.
Über Ostern findet in Los Alcázares ein großer Mittelalter-Markt statt. Wir nutzen dieses Ereignis für einen Ausflug in das fast 4 km entfernte Zentrum des Ortes.
Unterwegs stärken wir uns in einem Restaurant mit mexikanischen Speisen. Wir hätten uns aber auch auf dem Mittelalter-Markt satt essen können - überall wird mehr oder weniger exotisches Essen angeboten, vor allem für Menschen, die nicht auf den Cholesterinspiegel achten müssen.
Schon Ostermontag (in der Region Murcia ist das kein Feiertag) starten die Kunstflieger vom nahegelegenen Militärflughafen in San Javier wieder ihre Trainingsrunden, und irgendwie habe ich den Eindruck, dass sie ein Osterei an den Himmel zaubern wollten...
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Los Alcázares nach La Manga
3. - 4. April 2024
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Los Alcázares (Los Narejos)
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La Manga (Veneziola)
Die Semana Santa und damit eine Hauptreisezeit in Spanien ist überstanden, ab jetzt sollte das Reisen mit dem Wohnmobil wieder stressfreier verlaufen, zumal schon viele Überwinterer inzwischen abgereist sind. Der Stellplatz "Área Narejos" weist auf jeden Fall schon große Lücken auf.
Auch Christa und ich reisen heute weiter. Es hat mir zwar in Los Narejos ganz gut gefallen, aber seit Ostermontag donnern die Militärflugzeuge wieder über den Stellplatz, das muss ich nicht haben. Da sind mir die Ruhestand-Jets im Kreisverkehr lieber.
Kurz bevor ich Los Alcázares endgültig verlasse, fahre ich noch an dem kommunalen Wohnmobil-Stellplatz beim ehemaligen Busbahnhof am südlichen Ortsrand vorbei.
Da dies der einzige offizielle Stellplatz mit kostenloser Ver- und Entsorgung in weitem Umkreis ist, bilden sich hier wohl regelmäßig lange Warteschlangen an der einzigen Wasserstelle - vor allem, wenn jemand zusätzlich zum wahrscheinlich sowieso schon recht großen Wassertank noch etliche 8-Liter-Container füllt, die im Kofferraum des mitgeführten Pkw transportiert werden. Und ich dachte es würde nur Klo-Papier gehamstert...
Das heutige Tagesziel liegt in Luftlinie weniger als 10 km entfernt auf der anderen Seite des Mar Menor, aber ich werde mehr als 50 km fahren müssen, um dort hin zu gelangen. Das ist mir die Sache aber wert, um mal wieder nachzuschauen, was aus der Gegend geworden ist, wo Christa und ich vor fast 25 Jahren mit unserem Privatier-Leben begonnen haben.
Die Fahrt über den 18 km langen "Schlauch" La Manga bringt die Erkenntnis, dass sich hier in den letzten Jahren nicht mehr viel verändert hat. Es wird zwar hier und da noch etwas gebaut, aber der große Bau-Boom ist schon lange vorbei.
Fast an der Nordspitze der Landzunge befindet sich ein für Wohnmobile reservierter Parkplatz - der einzige offizielle Übernachtungsplatz auf La Manga.
Nach einem guten Mittagsmenü im nahegelegenen Restaurant "Fogón" fahren wir am Nachmittag mit dem Bus etwa 5 km wieder zurück bis zum Jachthafen "Tomás Maestre". Hier war der Liegeplatz unserer damaligen Segeljacht, und hier werden bei einem schönen Café-con-leche alte Erinnerungen wieder lebendig.
Da der erste Tag auf La Manga voll mit Aktivitäten war, bleiben wir noch einen Tag länger, probieren noch weitere Gastronomie-Angebote und spazieren am Meer entlang.
Gleich neben dem Wohnmobil-Parkplatz, d.h. eigentlich rundherum, denn nur die Zufahrtsstraße und der Asphalt-Parkplatz sind ausgenommen, befindet sich ein Naturschutzgebiet (Humedal Punta del Pudrimel). Wer sich hier nicht an die Regeln hält und z.B. Abwasser oder Schlimmeres auskippt, riskiert besonders hohe Bußgelder.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von La Manga nach Totana
5. - 7. April 2024
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La Manga
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Totana
Die Temperaturen sind endlich nach meinem Geschmack, und es soll auch noch eine Zeit lang so bleiben. Das ist also der lang erwartete Moment, an dem die Reise endlich etwas mehr ins Landesinnere gehen kann. Das erste Ziel soll der Naturpark Sierra Espuña sein.
In der Nähe dieses Gebirges gibt es nicht viele Stellplätze zur Auswahl. Am Südrand der Berge kommt nur der Ort Totana in Frage.
In einem Gewerbegebiet am Ortsrand von Totana schaue ich mir zuerst den privaten Wohnmobil-Stellplatz "A-Seven" an. Er liegt sehr günstig in der Nähe der Autobahn A-7 und wäre vor allem für Durchreisende, die eine unkomplizierte Übernachtung suchen, gut geeignet.
So weit ich bei meinem Besuch sehen kann, sind alle Einrichtungen eines normalen Stellplatzes vorhanden (Ver- und Entsorgung, Strom-Anschlüsse, Waschmaschine), aber es sieht alles verlassen aus, kein Mensch ist vor Ort. Ich werde per eMail nachfragen, ob der Stellplatz noch in Betrieb ist.
Vor acht Jahren war ich einmal zwei Wochen allein unterwegs und hatte den damals noch relativ neuen privaten Wohnmobil-Stellplatz "Camperstop Sierra Espuña" in der Nähe der Stadt Totana besucht. Er hatte mir auf Anhieb gut gefallen. Hier werde ich (diesmal natürlich zusammen mit Christa) das Wochenende verbringen.
Der Stellplatz gefällt mir heute noch genau so gut wie damals, vor allem die hübsch angelegte Grünzone mit dem Mirador sorgt für Pluspunkte. Minuspunkte gibt es allerdings für die (neue) Nachbarschaft zu einer Baustelle oder einem Schotter-Verarbeitungsbetrieb - hier wird an den Werktagen ziemlich viel Lärm erzeugt. Hoffentlich bleibt das kein Dauerzustand.
Das Zentrum von Totana ist fast 4 km vom Stellplatz entfernt, deshalb nutzen wir die Fahrräder für die Anfahrt, um dann einen Stadtrundgang anzuschließen.
Die Innenstadt besteht fast nur aus (schmalen) Einbahnstraßen, Wohnmobile hätten hier keine Freude - selbst mit dem Fahrrad ist es schwierig zum zentralen Platz vor der Hauptkirche und dem Rathaus vorzustoßen, denn Radwege oder gar Fahrrad-Straßen sind hier noch unbekannt.
Der Rundgang offenbart, dass es in Totana nur wenige sehenswerte Ecken gibt, an vielen Stellen herrscht Renovierungsbedarf. Aber natürlich finden wir auch schön restaurierte alte Häuser.
Man merkt deutlich, dass Totana keine Touristen-Hochburg ist. Allerdings wäre die Stadt-Historie als Hochburg der Keramik-Herstellung ein geeignetes Thema, um interessierte Touristen anzusprechen. Immerhin findet man auch heute noch Keramik-Firmen in Totana. Dem Töpfer-Handwerk wurde vor einigen Jahren sogar ein Denkmal gesetzt.
Keramik-Arbeiten findet man an vielen Stellen der Stadt und in den verschiedensten Formen, z.B. als Kunstwerk zum Thema "Gewalt gegen Frauen" oder sogar als offizielles Verkehrsschild.
Und natürlich nutzen auch viele Geschäfte Keramik-Arbeiten als Fassaden-Schmuck. So finde ich schließlich auch die alte Konditorei "El Sereno", die uns in ihrer Zweigstelle auf dem zentralen Platz mit Kaffee und Kuchen versorgt.
Das Wetter wird zur Zeit von kräftigem Südwind mit Sahara-Sand bestimmt. Die Temperaturen sind im Bereich von 30°C, aber die Sonne ist kaum zu sehen - alles ist dunstig und wirkt farblos. Das trübt leider auch die Ergebnisse meiner Fotos.
Trotzdem machen Christa und ich eine Radtour zum Santuario de Santa Eulalia. Das ehemalige Kloster ist heute ein Hotel (La Santa) und Ausflugsziel.
Vom Stellplatz aus sind es nur etwa 6 km bis zum Santuario, aber es sind fast 300 Höhenmeter zu bewältigen. Doch es lohnt sich. Vor allem der Innenraum der ehemaligen Kirche ist sehenswert (bei unserem Besuch an einem Sonntag war alles geöffnet).
Eine kunstvolle Holzdecke und rundum bemalte Wände sind nicht alltäglich. Und auch das kleine Segelschiff unter der Decke einer Kirche ist eher außergewöhnlich (es handelt sich um eine mittelalterliche Dankesgabe, vermutlich eines Seefahrers).
In der Umgebung des Santuarios gibt es viele Möglichkeiten in den Ausläufern der Sierra Espuña zu Wandern. Die zentrale Berglandschaft, die auf 1500m ansteigt, ist allerdings noch etwas entfernt. Wir begnügen uns mit einem Blick von dem Aussichtspunkt Mirador de la Virgen Blanca, was wegen des trüben Wetters aber nicht wirklich beeindruckend ist.
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- Geschrieben von gg-iberico
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