Spanien im Herbst 2018
Von Molinaseca nach Toral de los Vados
22. September 2018
- Molinaseca
- Ponferrada
Dieser Tag sollte eigentlich ein Ruhetag sein, aber eine kleine Spritztour zum Einkaufen muss sein. Dabei inspiziere ich gleich die beiden Wohnmobil-Stellplätze in Ponferrada und dokumentiere sie neu (siehe Stellplatz an der Pilgerherberge und Stellplatz an der Shell-Tankstelle).
Auf einen Stadtrundgang verzichten wir heute, die Highlights sind uns noch vom letzten Besuch gut in Erinnerung (siehe Reiseblog, November 2015).
Abends ist dann Live-Musik in Molinaseca zu hören, so dass Christa und ich noch mal durch den Ort schlendern, um zu schauen, was los ist. Aber es ist offenbar nur ein ganz normaler Samstag-Abend, der uns bis 1 Uhr laute Musik beschert. Dafür sehen wir aber wenigstens die Pilger-Brücke mit Beleuchtung.
23. September 2018
- Molinaseca
- Cabañas Raras
- Cacabelos
- Toral de los Vados
Drei Tage in Molinaseca sind genug - heute geht es wieder los.
In einer meiner Informationsquellen im Internet hatte ich gelesen, dass in zwei nahe bei Ponferrada liegenden Orten demnächst neue Wohnmobil-Stellplätze eingeweiht werden sollen. Deshalb nutze ich die Gelegenheit und mache kleine Umwege, um nachzuschauen, ob die Stellplätze schon fertig sind.
Zuerst geht es in den kleinen Ort Cabañas Raras, wenige Kilometer nördlich von Ponferrada. Aber trotz eifriger Suche finde ich nichts, was auch nur annähernd als Wohnmobil-Stellplatz dienen könnte.
Danach fahre ich nach Cacabelos. Dieser Ort ist schon etwas größer und liegt wie Molinaseca direkt am Jakobsweg. Im Prinzip findet man hier auch alles das, was es in Molinaseca gibt: eine "Pilger-Hauptstraße", eine Pilger-Herberge und eine Natur-Badeanstalt, wo man sich die heißgelaufenen Füße kühlen kann. Es ist nur alles etwas größer.
Was ich hier nicht finde, ist ein Wohnmobil-Stellplatz. Auch im Büro der Touristen-Information weiß man von nichts.
So ganz vergeblich ist der Abstecher nach Cacabelos aber nicht - immerhin habe ich hier einen ganz netten Ort kennengelernt, der noch etwas lebendiger ist als Molinaseca. Und bis der geplante Wohnmobil-Stellplatz fertig ist, kann man problemlos auf den Parkplätzen neben oder hinter der Messehalle stehen (GPS: 42.6, -6.73).
Und ein Mittagessen in einem netten Lokal mit Rock- und Blues-Musik rundet den Besuch in Cacabelos ab.
Am Nachmittag fahre ich schließlich die restlichen paar Kilometer bis zum vorgesehenen Tagesziel - dem Ort Toral de los Vados.
Hier gibt es seit einiger Zeit einen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz, der direkt bei einem Freizeit-Bereich an einem Fluss mit Badelandschaft liegt (Playa Fluvial am Río Burbia).
Es ist Sonntag-Nachmittag und schönstes Badewetter, aber die Wasserlandschaft ist schon trocken. In den meisten öffentlichen Freibädern ist in Spanien spätestens Mitte September Schluss mit Baden - hier offenbar auch. Und damit sind auch die Cafetería und der Kiosk geschlossen.
Aber Picknick unter den Schatten spendenden Bäumen geht immer. Leider befindet sich der Wohnmobil-Stellplatz an genau der Stelle, wo man den meisten Schatten zum Parken der Pkw findet, und wo der Weg zum Picknickplatz am kürzesten ist. Prompt ist bei meiner Ankunft die Ver- und Entsorgungsstation von Pkw blockiert.
Während ich mit dem Fotoapparat (extra auffällig) alles dokumentiere bekommt einer der Pkw-Besitzer (der in Sichtweite unter den Bäumen sitzt) offenbar ein schlechtes Gewissen und entfernt seinen Kleinwagen aus der für ihn viel zu großen Parkbucht.
Und irgendwann verschwinden sowieso alle und der Wohnmobil-Stellplatz gehört wieder den Wohnmobilen.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Toral de los Vados nach Xinzo de Limia
24. September 2018
- Toral de los Vados
- O Barco de Valdeorras
- Vilamartín de Valdeorras
- A Rúa
- Riós
- Xinzo de Limia
Manchmal habe ich den Eindruck, die Arbeiter der städtischen Grünflächen-Ämter warten nur darauf, dass ich mit dem Wohnmobil vorbeikomme, um dann früh morgens mit allen zur Verfügung stehenden Maschinen rund um den Stellplatz mehr oder weniger sinnvolle Dinge anzustellen. Besonders beliebt sind dabei die motorbetriebenen Rasentrimmer, mit denen man so gut wie alles machen kann. Vor allem meine Nerven strapazieren.
Eigentlich wollte ich zwei Tage hier bleiben, aber als nach zwei Stunden noch immer kein Ende der "Gartenarbeit" absehbar ist, reise ich lieber ab.
Nach etwa 10 km erreiche ich einen wichtigen Checkpoint meiner aktuellen Reise - die "Grenze" zu Galicien.
Vor mir liegen nun einige Orte, deren Stellplätze ich in den vergangenen Jahren schon einmal besucht hatte. Heute schaue ich dort nur vorbei, um zu sehen, ob noch alles richtig dokumentiert ist.
Zum Beispiel in dem Ort O Barco de Valdeorras. Der dortige kommunale Wohnmobil-Stellplatz hat zwar keine besonders schöne Lage, aber die Ver- und Entsorgung funktioniert, so dass ich dort den Wassertank füllen kann - etwas, auf das ich wegen des überstürzten Aufbruchs in Toral de los Vados verzichtet hatte.
Wenige Kilometer weiter, in dem Ort Vilamartín de Valdeorras, komme ich zu dem Hotel-Komplex "Paladium". Der Besitzer hat offenbar ein Herz für Wohnmobilisten. Er hat auf seinem großen Grundstück einige Parkplätze für Wohnmobile reserviert und eine außergewöhnliche Ver- und Entsorgungsstation aus hochwertigen Materialien in extravagantem Design geschaffen.
Auf dem Gelände des Hotel-Komplexes findet sich ein Freiluftmuseum mit einer großen Anzahl an alten Landmaschinen und sonstigen Werkzeugen, aber auch ehemalige Stromgeneratoren aus Wasserkraft-Turbinen und ehemalige Straßenbaumaschinen. Sogar eine alte Lokomotive steht auf dem zentralen Platz.
Auf der Suche nach einem schattigen Platz für die Mittagspause komme ich schließlich in den Ort A Rúa, der wie die beiden vorher besuchten Orte ebenfalls am Río Sil liegt. In A Rúa wurde der Fluss zu einem kleinen See gestaut, und an diesem See liegt der kommunale Wohnmobil-Stellplatz innerhalb einer Freizeitanlage mit Sportstätten und Picknick-Bereichen. Und einen geeigneten Schattenplatz finde ich hier auch.
Nach der Mittagspause geht es auf der eher kleinen Straße OU-533 durch eine hübsche Berglandschaft mit Schluchten, Stauseen und netten Dörfern nach Süden. Diese Landschaft verdient eigentlich einen ausgiebigeren Besuch. Beim nächsten Mal werde ich das berücksichtigen.
Kurz vor Portugal erreiche ich die Autobahn A-52, auf der ich in Richtung Westen weiterfahre. Bald bin ich in der Nähe des Ortes Riós an der Autobahn-Raststätte "O Viaxeiro". Der hier eingerichtete Wohnmobil-Service besteht aus Plätzen mit individuellen Strom- und Wasseranschlüssen. Ich lasse mir das Verfahren zur Nutzung und Bezahlung erklären, fahre aber nach einer kleinen Kaffee-Pause weiter.
Nach über 160 km bin ich schließlich am heutigen Etappenziel in dem Ort Xinzo de Limia. Bei meinem letzten Besuch vor knapp zwei Jahren war an dem kommunalen Wohnmobil-Stellplatz die Ver- und Entsorgung noch eine Baustelle, jetzt ist alles in Betrieb und funktioniert.
Ich stelle mich erst einmal in den Schatten, denn obwohl es schon Spät-Nachmittag ist, brennt die Sonne noch ziemlich kräftig. Auch heute wird wieder die 30°C-Marke überboten (und das soll noch einige Zeit so weitergehen).
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Xinzo de Limia nach Lobios
25. September 2018
- Xinzo de Limia
- Muíños-Mugueimes
- Lobios
Der Ruhetag, der gestern ausgefallen ist, könnte eigentlich heute in Xinzo de Limia stattfinden, denn der Ort an sich ist ganz nett und bietet alles, was man üblicherweise braucht - Supermärkte, Bars/Restaurants, Grünanlagen.
Aber in der Nähe des Stellplatzes gibt es für meinen Geschmack doch zu viele Hunde, die bis in die Nacht hinein keine Ruhe geben. Und während des Frühstücks muss doch tatsächlich wieder direkt neben dem Wohnmobil Rasen gemäht werden. Für mich das Zeichen zum Aufbruch.
Die Reise geht heute in eine der entlegensten Ecken Spaniens - in die bewaldeten Berge am Río Limia, der auf Portugiesisch und auf Galego Río Lima heißt. Hier befindet man sich direkt an der Grenze zu Portugal, wo ein grenzüberschreitendes Naturschutzgebiet liegt.
Der erste Ort, den ich besuche, ist Muíños. Vor wenigen Monaten wurde hier ein kommunaler Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet. Bei meiner Ankunft stelle ich fest, dass der Ver- und Entsorgungsplatz gerade von einem Fahrzeug der Feuerwehr zum Wassertanken genutzt wird.
Ich nutze die Zeit und fahre erst einmal zum Stausee, der etwa 1.5 km entfernt etwas unterhalb der Ortschaft liegt. Hier gibt es schattige Parkplätze und viel Ruhe.
Ein kleiner Spaziergang am See zeigt, dass hier im Sommer das touristische Hauptangebot dieser Gegend ist. Riesige Liegewiesen, Parkplätze für hunderte Autos, ein Restaurant, das auch heute geöffnet hat und gut besucht ist, ein gepflasterter Paseo am See entlang und viele markierte Wanderwege machen einen Besuch hier interessant.
Nach der Mittagspause fahre ich noch einmal am Stellplatz vorbei, weil ich ihn gern ohne Feuerwehr-Fahrzeug fotografieren möchte. Allerdings ist die Feuerwehr immer noch auf dem Platz und blockiert die Ver- und Entsorgung. Jetzt aber nicht mehr zum Wassertanken, sondern einfach so...
Wenn man es genau nimmt, ist von dem großartig angekündigten Stellplatz nur genau ein enger Parkplatz für ein Wohnmobil vorhanden. Und das offenbar nicht nur vorübergehend. Auch die Umgebung mit dem Bauhof und abgestellten Lkw-Anhängern direkt nebenan lassen keine gute Bewertung zu. Ich werde der Stadtverwaltung wohl ein Foto schicken und meine Meinung darlegen.
Nach dieser Erfahrung kommt Muíños als Übernachtungsplatz nicht mehr in Frage und ich fahre weiter zum Ort Lobios.
Lobios ist mir schon seit etlichen Jahren bekannt, allerdings nur, weil ich damals in einer Veröffentlichung gelesen hatte, dass im Stadtgebiet ein neuer Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet werden soll. Daraus ist allerdings bis heute nichts geworden.
Ich schaue mir trotzdem die vorgesehene Stelle an, die durchaus als Park- und Übernachtungsplatz nutzbar ist. Sogar Relikte einer schon fast fertigen Ver- und Entsorgung sind noch zu finden.
Der Platz hat nur den Nachteil, dass es absolut keinen Schatten gibt. Heute ist dies für mich also auch keine Option, denn der galicische Sommer ist noch nicht zu Ende.
5 km weiter im Tal des Río Caldo erreiche ich schließlich die Thermen von Lobios im Ortsteil Os Baños. Hier gibt es neben dem Thermalbad mit Hotelanlage auch frei zugängliche Becken mit heißem Wasser. Selbst bei Außentemperaturen von über 30°C sitzen Leute im 40°C heißen Wasser. Dazu fällt mir nichts mehr ein.
Natürlich gibt es auch viele Wohnmobilisten, die an dem (kostenlosen) Thermalbad Gefallen finden. Und je kürzer der Weg zum Becken, um so besser. Dumm nur, dass gerade dort ein absolutes Halteverbot für Wohnmobile gilt. Aber nicht alle halten sich daran.
Nachdem die Stadt Lobios es bisher versäumt hat, den Stellplatz im Ort selbst fertig zu stellen, hat sie zumindest bei den Thermen für Wohnmobile einen speziellen Park- und Übernachtungsplatz zugewiesen. Der liegt etwa 300m weiter hinter der Therme am Ende der Straße in einem sehr ruhigen und schattigen Bereich.
Hier steht man nahezu ungestört, nur ab und zu werfen die hohen, Schatten spendenden Eichen eine Eichel auf das Dach des Wohnmobils...
...deshalb stelle ich mich abends lieber an eine andere Stelle. Dort gibt es zwar kein Sat-TV-Empfang, aber mit meiner 10-GB-Simyo-Mobilfunk-SIM-Karte kann ich auch mit dem Laptop Fernsehen.
26. September 2018
- Lobios
- Entrimo
Nach den sehr heißen letzten Tagen ist es überraschend, dass die Temperatur heute morgen unter 10°C liegt. Man merkt, dass man sich hier in einer reinen Waldgegend ohne Beton und Asphalt befindet. Bis der erste Sonnenstrahl auf das Wohnmobil fällt ist es fast Mittag. Aber dann wird es gleich wieder richtig warm.
Bei der Hitze fährt man am besten etwas herum und schaltet die Klimaanlage ein. Ich fahre heute nur wenige Kilometer bis in den Ort Entrimo, der einen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz anbietet.
Nach der Beschreibung des Platzes und den Kommentaren in anderen Wohnmobil-Portalen erwarte ich nichts Besonderes, und ich werde nicht enttäuscht - es ist wirklich nichts Besonderes.
Ein sehr einfacher Ver- und Entsorgungsplatz, schlechte Manövrier-Möglichkeiten für größere Wohnmobile und eine eher uninteressante Lage der Parkplätze lockt offenbar nicht viele Wohnmobilisten an.
Es gibt allerdings auch ein, zwei Bars mit schattigen Terrassen, und eine ganz ansehnliche Kirche.
Der Ort Lobios gefällt aber sowohl Christa als auch mir etwas besser, deshalb fahre ich zurück und finde direkt im Zentrum einen maßgeschneiderten schattigen Parkplatz.
Auf der Suche nach einem brauchbaren Mittagessen erhasche ich einen Blick auf einen Teil von Lobios, wo noch viele der sogenannten Hórreos (alte Getreidespeicher) zu finden sind.
Die Nacht will ich wieder auf dem Stellplatz hinter der Therme verbringen, deshalb kehre ich am Nachmittag zurück, um auf jeden Fall noch einen Schattenplatz unter den Eichen zu bekommen. Das gelingt auch.
Da es aber noch relativ früh ist, machen Christa und ich noch einen kleinen Spaziergang im Tal des Río Caldo. Der Name dieses kleinen Flusses lässt schon das heiße Wasser der Thermen erahnen. Aber dort, wo ich die Hand ins Wasser halte, ist es normal kalt.
Schon die Römer hatten in diesem Tal eine Straße - die Via Nova - gebaut, die jetzt ein Wanderweg ist. Wir kommen bei unserem Spaziergang an der Ausgrabung eines römischen Hauses mit eigenem Thermalbad vorbei - der Mansio Aquis Originis.
Die Gegend zwischen Lobios, Entrimo und Portugal mit dem Tal des Río Caldo bietet viele Möglichkeiten zum Wandern in Wäldern und an Flüssen und auf Bergen bis fast 1500m Höhe. Hier könnte man noch länger verweilen, aber für dieses Mal müssen zwei Tage reichen.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Lobios nach Salvaterra de Miño
27. September 2018
- Lobios
- Salvaterra de Miño
Bevor ich heute den Stellplatz in Lobios verlasse nutze ich noch die Entsorgungsmöglichkeit, die zwar etwas primitiv ist, aber gut funktioniert.
Um zum nächsten Etappenziel zu gelangen entscheide ich mich für den kürzeren Weg durch Portugal. Dabei fahre ich erst am Río Lima entlang, dem man sowohl in Spanien als auch in Portugal den langen, heißen Sommer anmerkt. Der Wasserspiegel des an einigen Stellen aufgestauten Flusses ist bedenklich gesunken.
Nach wenigen Kilometern überquere ich bei Lindoso die Grenze zu Portugal, wobei ich eigentlich die Uhr um eine Stunde zurückstellen müsste. Da ich aber etwa eine Stunde später Portugal wieder verlasse, spare ich mir diese Aktion.
In Ponte da Barca biege ich nach Norden ab und fahre auf der N-101 bis Monção. Dort überquere ich den Grenzfluss Río Miño und bin wieder in Spanien.
Der Ort auf spanischer Seite heißt Salvaterra de Miño. Die Stadtverwaltung hat schon vor längerer Zeit mit dem Wohnmobilisten-Verband Galiciens vereinbart, dass Wohnmobile in der Stadt willkommen sind und z.B. auf den Parkplätzen am Río Miño stehen können. Auf dem Gelände der quasi nebenan liegenden Kläranlage wurde eine Möglichkeit zur Ver- und Entsorgung geschaffen.
Da ich beim letzten Mal an einem Sonntag hier war, konnte ich die Ver- und Entsorgung noch nicht testen (die Kläranlage ist nur Montag bis Freitag, 8-15 Uhr geöffnet). Diesmal sollte es klappen, allerdings erst morgen.
Ich stelle das Wohnmobil fast am Ende des Paseo Fluvial ab, und Christa und ich spazieren durch den Park in das Ortszentrum, um uns erst einmal einen Café-con-leche-con-hielo (Milchkaffee mit Eiswürfel) zu genehmigen. Dabei versuchen wir, unsere Smartphones zu überreden, wieder das in Spanien übliche Mobilfunk-Netz zu nutzen, denn das portugiesische Netz ist zum Teil stärker (Portugal ist nur 200m entfernt!) und drängt sich gern in den Vordergrund.
Anschließend klettern wir noch auf den Hügel mit der alten Festung, die einst die Grenze am Fluss kontrollierte.Von hier aus kann man weit nach Portugal hinein schauen, allerdings sieht es dort eigentlich genau so aus wie in Spanien.
Weitere Sehenswürdigkeiten findet man in Salvaterra de Miño nicht. Die Stadt hat es irgendwie nicht geschafft, aus ihrer strategisch guten Lage an einem der wenigen Fluss-Überquerungen etwas zu machen. Alles wirkt irgendwie halbfertig. Aber wer mit dem schönen Park und den Spazierwegen am Fluss zufrieden ist, findet hier einen relativ ruhigen, gemütlichen Ort.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Salvaterra de Miño nach Tui
28. September 2018
- Salvaterra de Miño
- Tui
Zum ersten Mal seit langer Zeit sehe ich morgens beim Blick aus dem Fenster keinen blauen Himmel sondern nur graue Farben - Nebel liegt im Tal des Río Miño. Es wird nun wohl doch langsam Herbst.
Bevor ich zum nächsten Ziel aufbreche gehe ich noch zur Kläranlage, die nur gut 100m entfernt ist. Ich will ja noch die Möglichkeit der Ver- und Entsorgung überprüfen. Das Tor ist offen und ein Mitarbeiter weiß sofort, was ich will (er hat wohl aus dem parkenden Wohnmobil die richtigen Schlüsse gezogen).
Tatsächlich ist die Kläranlage von Salvaterra de Miño auf Wohnmobile vorbereitet, auch wenn der Entsorgungsvorgang etwas primitiv ist. Aber es gibt extra einen Wasserschlauch für das Tanken von Trinkwasser sowie einen Müll-Container nur für die Wohnmobilisten, und besonders niedlich finde ich die Topfblumen, die das anrüchige Ambiente offenbar etwas verschönern sollen.
Inzwischen hat die Sonne den Nebel vertrieben und ich fahre ein Stück weiter nach Westen. Auf dem Weg zur Küste komme ich wieder einmal an dem Ort Tui vorbei, den ich schon 2008 zum ersten Mal besucht hatte. Damals war es noch relativ ruhig auf dem Stellplatz, ich stand ganz allein auf dem Platz. Inzwischen ist der Wohnmobil-Stellplatz abends scheinbar regelmäßig voll belegt.
Ich komme schon mittags an und habe noch die Wahl zwischen verschiedenen Möglichkeiten.
Obwohl wir nun schon zum dritten Mal in Tui sind, spazieren Christa und ich zum ersten Mal über den Paseo Fluvial am Fluss entlang bis unterhalb der Kathedrale und gehen dann durch die Altstadt zum Touristen-Zentrum hinauf.
Der touristische Mittelpunkt von Tui ist natürlich die Kathedrale, die auch das Ziel vieler Jakobsweg-Pilger ist (zumindest der Pilger, die aus Portugal kommen).
Im Umkreis der Kathedrale haben sich viele Restaurants und Bars angesiedelt. Hier finden wir eine italienische Trattoria mit einem interessanten Pizza-Angebot, dem wir nicht widerstehen können.
Das Mittagessen zieht sich so lange hin, dass anschließend die Entscheidung nicht schwer fällt, ob wir tatsächlich in Tui bleiben wollen.
Wenn man die etwas laute Hauptstraße ignoriert, ist der Stellplatz eigentlich sehr hübsch. Viel Grün in der Umgebung und eine kleine Parkanlage mit Bänken und einem Pilger-Denkmal in der Mitte - das sieht alles ganz gut aus.
Leider verfügt der Stellplatz nur über sehr eingeschränkte Möglichkeiten der Ver- und Entsorgung. Immerhin ist die WC-Entsorgung unter einem Kanaldeckel offiziell vorgesehen und nicht "illegal".
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- Geschrieben von gg-iberico
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