Spanien im Herbst 2018
Tapia de Casariego
31. Oktober 2018
- Tapia de Casariego
Der heutige Tag soll etwas Sonne bringen, bevor ab morgen wieder Regen angesagt ist. Um nicht die wenigen Sonnenstunden mit Autofahren zu verbringen, ist schnell klar, dass wir heute noch in Tapia de Casariego bleiben, die Aussicht genießen und relaxen.
Die Sonnenstunden will ich natürlich auch zum Stromerzeugen nutzen. Da es auf den kommunalen Stellplätzen aber nicht erlaubt ist, irgend etwas außerhalb des Wohnmobils aufzustellen, lege ich mein Zusatz-Solar-Paneel einfach auf das Dach. Und schon am frühen Nachmittag sind die Batterien voll.
Natürlich machen Christa und ich einen schönen Spaziergang entlang der Küste zum Hafen und darüber hinaus auf die vorgelagerte Leuchtturm-Insel.
Ich bleibe dabei - Tapia de Casariego ist eine besonders schöne Ecke an der Küste Asturiens und immer wieder einen Besuch wert.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Tapia de Casariego nach Gijón
1. November 2018
- Tapia de Casariego
- A Caridá
- Coaña
- Gijón
Das Wetter ist wieder sehr wechselhaft. Nur wenig Sonne ist zu erwarten. Vor allem die Qualität der Fotos leidet dadurch. Ich versuche aber, das Beste daraus zu machen.
Heute soll es ein großes Stück nach Osten gehen, bis nach Gijón, aber vorher schaue ich noch bei einigen Stellplätzen vorbei.
Zum Beispiel in dem Ort A Caridá, wo die Gemeinde den Parkplatz beim Bahnhof als Übernachtungsplatz für Wohnmobile ausgewiesen hat. Grundsätzlich eine gute Idee, leider ist dies aber auch der Parkplatz, wo Lkw und deren Anhänger abgestellt werden.
Zusammen mit der direkt daneben verlaufenden Eisenbahnlinie war die Idee dann doch nicht so gut. Eher ein Notbehelf, wenn man z.B. den Fischerort Viavélez aufsuchen will, aber sich nicht mit dem Wohnmobil in den kleinen Ort traut und hier parkt.
Ich fahre schnell weiter, um etwas mehr Zeit für den Besuch der Stellplätze in der Gemeinde Coaña zu haben, weil ich irgendwo gelesen hatte, dass sich dort etwas geändert hat.
Am bekanntesten ist der schon länger existierende kommunale Wohnmobil-Stellplatz direkt an der Steilküste am Cabo de San Agustín.
Leider gibt es immer wieder Probleme mit Beschwerden der Anwohner, die für den Stellplatz vor ihren teuren Villen-Grundstücken kein Verständnis haben. Und natürlich verhalten sich auch nicht alle Wohnmobilisten "sozial-verträglich" und angemessen für eine Wohngegend.
Die Gemeinde hat versucht, die Situation zu entschärfen, und ein paar Plätze für Wohnmobile etwas entfernt direkt beim Leuchtturm reserviert.
Hier steht man mit weniger Gefälle noch etwas besser als an der anderen Stelle. Die Aussicht ist in etwa die gleiche, d.h. einfach toll, und streitbare Nachbarn gibt es hier eher nicht.
2 km unterhalb des Leuchtturm-Kaps, auf einem Großparkplatz bei den Sportanlagen, hat Coaña einen weiteren Übernachtungsplatz für Wohnmobile eingerichtet.
Diesen Platz kann man natürlich nicht mit den Stellplätzen oben am Cabo de San Antolín vergleichen. Die Lage ist eher bescheiden. Aber wenn z.B. im Sommer die Plätze in der Topp-Lage belegt sind, ist man vielleicht froh, hier einen ruhigen Platz zum Übernachten zu finden.
Die Gemeinde Coaña hat sich auch bei der Beschilderung Mühe gegeben. Vor allem an der Abzweigung zu dem neuen Hilfsparkplatz findet man ein durchaus informatives Schild, wenn man weiß, dass "desagüe" auf deutsch "Abwasser Entsorgung" bedeutet.
Nachdem ich jetzt wieder bezüglich der Stellplätze in dieser Gegend auf dem Laufenden bin, fahre ich auf dem kürzesten Weg zur Autobahn A-8, der sogenannten Autovía del Cantabrico.
Die Autobahn ist ziemlich leer, was wohl auch daran liegt, dass heute ein Feiertag ist: Todos los Santos (dt.: Alle Heiligen). So komme ich zügig voran und erreiche bald Gijón. Und da beginnt der Stau, weil offenbar der ortsansässige Fußballverein im Rahmen der Copa del Rei (äquvalent zum DFB-Pokal) gerade sein Spiel beendet hat.
Ich manövriere das Wohnmobil vorsichtig durch (allerdings sehr disziplinierte) Fan-Massen, und irgendwann erreiche ich schließlich das Ziel - den heutigen Übernachtungsplatz bei der Parkanlage "El Rinconín" am östlichen Stadtrand.
Damit ist der Tag noch nicht gelaufen - ein zweistündiger Spaziergang in die City bringt nach der Autobahnfahrt den Kreislauf in Schwung. Und natürlich landen Christa und ich noch in einem netten Café mit geeignetem Kuchen-Angebot.
Auf dem Rückweg fallen dann die ersten Regentropfen, aber im wesentlichen kommen wir trocken wieder beim Wohnmobil an.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Gijón nach Ribadesella
2. November 2018
- Gijón
- Ribadesella
Ich wäre gern noch einen Tag länger in Gijón geblieben, weil ich dann morgen bei dem gemeldeten schöneren Wetter einen Abstecher durch das Landesinnere hätte machen können. Da es aber nur maximal zwei schöne Tage geben soll, muss ich umplanen.
Bei dem heutigen Regenwetter fahre ich ein Stück weiter die Küste entlang, und hoffe, dass die Wetter-Vorhersage zutrifft, die für den Nachmittag in dem Küstenort Ribadesella etwas Sonne prophezeit.
Der Ort Ribadesella hat vor einiger Zeit einen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet. Ich bin sehr gespannt, ob die negativen Kommentare zu diesem Stellplatz zutreffen, die vor allem die Lage neben einer Hauptstraße kritisieren.
Tatsächlich liegt der Stellplatz nahezu auf einer Insel, umgeben von mehreren Straßen und einer Eisenbahnstrecke.
Bei der Anfahrt zum Stellplatz durchquerte ich schon den Ort und konnte erkennen, dass es sich lohnt, hier etwas genauer hin zu schauen. Deshalb ist schnell klar, dass ich heute in Ribadesella bleibe.
Das Wetter wird am Nachmittag tatsächlich etwas besser, aber zum strahlenden Sonnenschein reicht es nicht. Trotzdem machen Christa und ich einen Spaziergang hinunter zum Fluss - dem Río Sella - der hier ins Meer mündet.
Der Stellplatz liegt etwas außerhalb des Ortes auf einer Anhöhe. Die etwa 50m Höhenunterschied kann man auf der normalen Straße zurücklegen, oder auf einem kürzeren Weg mit etlichen Treppen und schmalen Gassen.
Wir entscheiden uns für den kurzen Weg und stoßen bald auf eine Kuriosität: eine Treppe, die zum Kunstobjekt wurde. Jeder der Lust hatte, durfte eine Stufe bunt bemalen und beschriften.
Auch der restliche Weg ist interessant: manchmal zweigen Wege ab, die nur zu einem Hauseingang führen, oder man steht unerwartet in einem hübschen Garten.
Am Fluss angekommen laufen wir über die schön angelegte Promenade fast 1.5 km bis zum Meer. Auch auf diesem Weg entdecken wir Interessantes, wie z.B. die auf 6 großen Steintafeln humorvoll gemalte Geschichte von Ribadesella - von der prähistorischen Zeit bis heute.
Der sehr kurzweilige Spaziergang endet natürlich in einem Café an der Promenade, die von allen Seiten betrachtet ein gutes Bild abgibt.
3. November 2018
- Ribadesella
Heute scheint die Sonne endlich wieder einmal schon zum Frühstück. Damit fällt auch die Entscheidung, noch einen weiteren Tag in Ribadesella zu bleiben.
Zum Abreisen würde man zumindest heute etwas mehr Zeit als üblich benötigen - denn fast alle Wohnmobile, die hier übernachtet haben, und noch weitere, die auf der Durchreise sind, wollen nahezu zeitgleich die Ver- und Entsorgungsstation nutzen. Ein schönes Durcheinander.
Zum Mittagessen begeben wir uns in die Stadt und lassen uns ein Tagesmenü servieren, bevor wir anschließend noch einmal am Fluss entlang spazieren - allerdings heute auf der anderen Seite.
Am Meer angekommen können wir noch an dem großen Badestrand Playa de Santa Marina entlang laufen und dabei die Villen betrachten, die in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts gebaut wurden.
Die Quintessenz des zweitägigen Besuchs in Ribadesella kann eigentlich nur lauten: dieser Ort muss in meine Favoriten-Karte aufgenommen werden. Man könnte noch mehrere Tage hier verbringen und immer irgend etwas unternehmen, ohne sich zu wiederholen. Der Stellplatz ist zwar ganz sicher verbesserungsfähig, aber der Ort kaum.
Zusatzinfo:
Wenn man durch Ribadesella läuft, stößt man fast an jeder Ecke auf den Namen der aktuellen spanischen Königin - Letizia. Das liegt daran, dass ihre Großmutter hier wohnt (oder wohnte) und Letizia als Kind sehr viel Zeit in Ribadesella verbracht hatte. Inzwischen wurde Letizia als "Tochter der Stadt" adoptiert und der Paseo Marítimo nach ihr benannt: Paseo Princesa Letizia (damals war sie noch keine Königin sondern nur Prinzessin).
Das mag ja für die entsprechende bunte Presse ein gutes Thema sein - für mich sind eher die vielen süßen Leckereien interessant, die mit dem Namen Letizia verknüpft überall angeboten werden.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Ribadesella nach Llanes
4. November 2018
- Ribadesella
- Llanes
Allen negativen Kritiken zum Trotz haben auch in der vergangenen Nacht 7 Wohnmobile auf dem Stellplatz in Ribadesella übernachtet, der eigentlich nur 5 markierte Plätze aufweist. Die Nachfrage ist also auch im November noch hoch.
Gegen Mittag verlasse ich Ribadesella und fahre knapp 30 km die Küste entlang bis zu dem Ort Llanes.
Die jahrelange Entstehungsgeschichte des kommunalen Wohnmobil-Stellplatzes in Llanes habe ich von an Anfang an verfolgt und war in der Zwischenzeit auch schon zweimal vor Ort, nur um jedes Mal festzustellen, dass noch nicht alles fertig ist.
Inzwischen ist der Stellplatz seit gut einem Jahr in Betrieb, so dass mein dritter Anlauf diesmal erfolgreich ist. Allerdings stellt sich vor Ort die Frage: fahre ich sofort auf den Stellplatz oder parke ich erst einmal auf dem vorgelagerten Parkplatz (wie viele andere Wohnmobile).
Bei dieser Frage geht es nicht um das eventuelle Sparen der Parkgebühr (die mit 3 € für 24h völlig ok ist), sondern um die Wahl der Parzelle, die man belegen möchte.
Ich habe schon oft über das hier eingesetzte automatische System der Firma Protecex geschimpft (weil die Software nicht meinen Qualitätsanforderungen genügt), deshalb hier nur der Hinweis, dass die Parzellen immer 24 Stunden blockiert sind, auch wenn das Wohnmobil schon viel früher abreist. Im Klartext: wenn jemand abends um 22 Uhr anreist (was bei Spaniern durchaus häufig vorkommt) und am nächsten Tag mittags wieder abreist, bleibt diese Parzelle bis 22 Uhr blockiert. Neue Besucher, die nachmittags ankommen, dürfen diesen Platz nicht belegen. Das kann man besser machen!
Als ich ankomme, bietet mir das System von den 19 vorhandenen Parzellen 6 zur Auswahl an, obwohl nur 3 Wohnmobile auf dem Platz stehen!
Ich lasse also das Wohnmobil erst einmal vor der Schranke stehen, in der Hoffnung, dass im Laufe der Zeit noch ein paar "freie" Parzellen hinzu kommen, und gehe mit Christa erst einmal ins Ortszentrum.
Auch wenn ich schon zum dritten Mal in Llanes bin, in der "City" war ich bisher noch nicht. Und dabei gibt es durchaus einiges Interessantes zu sehen. Zum Beispiel das Casino aus dem letzten Jahrhundert oder die vielen verglasten Fassaden.
Interessant ist auch die Umgebung des kleinen Hafens, vor allem die sogenannten Cubos de la Memoria. Damit sind die großen Betonblöcke gemeint, die die Hafenmole vor den Atlantik-Wellen schützen, und die in einer Kunst-Aktion bunt bemalt wurden. Ohne Sonnenschein kommen leider die Farben nicht richtig zur Geltung.
Nach diesem kleinen Stadtrundgang versuchen wir ein geeignetes Restaurant für das Mittagessen zu finden. Aber irgendwie ist alles, was in Frage kommt, schon voll besetzt.
Ein Sonntag-Mittag ist vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt zum geruhsamen Essen gehen. In der City herrscht ein ziemlicher Trubel. Vor allem die sogenannten Sidrerías sind sehr beliebt.
Wir sind ja hier in Asturien, wo Sidra (Apfelwein) hergestellt und natürlich getrunken wird - und wenn es richtig zünftig sein soll, dann muss die Sidra aus großer Höhe in das Glas fallen.
Unser Mittagessen besteht schließlich nur aus Hamburger, Chicken-Wings und Pommes. Das geht ohne Wartezeit und macht auch satt.
Der Rückweg zum Wohnmobil führt uns über den Küstenweg oberhalb der Klippen. Dieser Weg eröffnet immer wieder neue Blickwinkel auf die Atlantik-Dünung, die an den Felsen hoch springt. Allein für diesen Weg lohnt sich ein Abstecher nach Llanes.
Zurück beim Wohnmobil hat sich die Situation bei den freien Parzellen tatsächlich inzwischen verbessert. Jetzt muss nur noch der ganze Ablauf beim Registrieren und Buchen auf dem wie üblich kaum lesbaren Bildschirm funktionieren. Bald ist auch das geschafft und die Schranke öffnet sich. Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Schranke morgen bei der Abreise auch wieder öffnet.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Llanes nach Cóbreces
5. November 2018
- Llanes
- Cabezón de la Sal
- Cóbreces
Eigentlich sollte es heute regnen, aber die Wolken ziehen nach Osten ab und schon am Vormittag lacht die Sonne vom Himmel. Auch ich werde heute nach Osten weiter ziehen und mir in dem Ort Cóbreces einen privaten Wohnmobil-Stellplatz anschauen.
Das Verlassen des Stellplatzes in Llanes funktioniert reibungslos - diesmal hat der Automat keine Überraschung auf Lager und öffnet bereitwillig die Schranke.
Ich wähle die Autobahn A-8, weil ich damit auf einfache Weise einen Zwischenstopp in Cabezón de la Sal einlegen kann. Einerseits, weil es dort in der Nähe der Autobahn-Abfahrt einen Mercadona-Supermarkt gibt (die Vorräte müssen aufgefüllt werden), und andererseits, weil ich auf dem dortigen Autobahn-Rastplatz den neu eingerichteten Wohnmobil-Servicebereich dokumentieren will.
Der Rastplatz wurde rund um ein Kunst-Objekt angelegt, und im Sommer 2018 in Betrieb genommen. Auch der Wohnmobil-Servicepunkt konnte seitdem genutzt werden. Warum nun seit mehreren Wochen Absperrbänder die Nutzung der Ver- und Entsorgungsstation verhindern bleibt unklar.
Der Rastplatz an sich ist ganz nett, alles ist noch neu und farbenfroh. Und wer sich mit dem Kunst-Objekt auseinandersetzen will - hier ein Tipp: es geht um die Begegnung von Menschen und Kulturen; der spanische Name des Objekts lautet "Encrucijada", was sowohl "(Verkehrs-)Kreuzung" als auch "Scheideweg" bedeuten kann.
An der nächsten Abfahrt fahre ich von der Autobahn ab und es geht auf Landstraßen weiter in Richtung Meer. Bald erreiche ich den Küstenort Cóbreces.
Vor drei Jahren hatte es mich schon einmal hier hin verschlagen, und ich war ganz angetan von den großen Kirchen- und Klostergebäuden in so einem kleinen Ort. Auch der Wanderweg entlang der Klippen (Acantilado El Bolao) hatte mir sehr gut gefallen.
Damals übernachtete ich auf einer einfachen Wiese, die als kostenloser Parkplatz für Wohnmobile freigegeben war. Inzwischen hat sich einiges geändert.
Ein neuer privater Wohnmobil-Stellplatz wurde in Cóbreces eingerichtet, und der damalige Wiesen-Parkplatz ist nun eine Erweiterung des Stellplatzes (allerdings ohne Service-Einrichtungen).
Als ich beim Stellplatz ankomme, sieht man noch die Spuren der letzten Regentage. Ich finde aber auf dem nur wenig belegten Platz eine brauchbare Stelle.
Da auch am Nachmittag unerwartet noch die Sonne scheint, machen Christa und ich einen kleinen Rundgang durch das überschaubare Örtchen. Viel zu sehen gibt es nicht, eigentlich nur die Kirchenbauten.
Angefangen bei den Resten der ältesten Kirche aus dem 10. Jahrhundert, gleich neben dem Stellplatz, über die Kirche des Zisterzienser-Klosters, dort wo ein ganz hervorragender Ziegenkäse hergestellt wird, bis zur Ortskirche San Pedro, mit dem verblüffend einfachen Pilger-Denkmal nebenan.
Die Sonne geht inzwischen doch relativ früh unter. Das Fotografieren wird jetzt schwierig. Ein letztes Bild noch vom Stellplatz aus der Ferne, dann geht es zurück zum Wohnmobil. Und egal wie morgen das Wetter wird - ich bleibe auf jeden Fall noch einen weiteren Tag in Cóbreces.
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- Geschrieben von gg-iberico
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