Spanien im Herbst 2018
Von Cóbreces nach Santander
7. November 2018
- Cóbreces
- Santillana del Mar
- Puente San Miguel
- Santander
Das Wetter folgt wieder einmal nicht dem Wetterbericht - es ist viel schöner als gemeldet. Das soll mir recht sein. Trotzdem reise ich heute ab, denn so langsam gehen mir die Tage aus, die noch für diese Reise zur Verfügung stehen. Und es gibt noch etliche Stellplätze, die ich mir anschauen will, oder wo ich klären will, ob es sich um einen offiziellen Übernachtungsplatz handelt.
Das gilt zum Beispiel für einen Schotter-Parkplatz am Ortsrand von Santillana del Mar. Dieser wird in verschiedenen Wohnmobil-Portalen im Internet als Übernachtungsplatz vermerkt (z.B. Park4Night). Meine Bedenken bestätigen sich vor Ort: der Platz ist zwar als Gratis-24h-Parkplatz ausgewiesen, aber "Solo Turismos", d.h. nur für Pkw.
In der Praxis mag das anders gehandhabt werden, aber solange ich keine konkrete Bestätigung finde, dass hier auch Wohnmobile offiziell parken und übernachten dürfen, werde ich ihn nicht bei WOMO-IBERICO aufnehmen.
Anders verhält es sich mit dem direkt daneben liegenden Asphalt-Parkplatz (GPS: 43.3867, -4.1024). Dieser gehört zur "Zona Azul", d.h. in dieser "Blauen Parkzone" ist das Parken grundsätzlich kostenpflichtig, allerdings aktuell nur von Mitte März bis Mitte Oktober (in dem Foto ist das Parkzonen-Schild verhüllt, weil Mitte Oktober schon vorbei ist). Hier gibt es keine Beschränkung auf Pkw, aber auch keinen expliziten Hinweis auf 24h-Parken. Deshalb ist dies ein ganz normaler Parkplatz und wird deswegen ebenfalls nicht bei WOMO-IBERICO gelistet.
Ach ja - ich war auch noch auf dem zentralen Parkplatz bei der Tourist-Info, der ebenfalls als Übernachtungssplatz gehandelt wird. Ich würde davon abraten, nachdem in diesem Sommer nach starkem Regen der gesamte Parkplatz mit etlichen Fahrzeugen "abgesoffen" ist. Wenn das nachts passiert wäre, hätte es ein böses Erwachen gegeben: siehe YouTube-VideoClip.
Santillana del Mar ist übrigens eines der "schönsten Dörfer Spaniens", einen gepflegten Umgang mit den Wohnmobil-Touristen muss die Stadtverwaltung allerdings noch lernen. Ansonsten fahren die Besucher lieber in die Nachbarorte zum Übernachten, entweder in das 10 km entfernte Cóbreces, wo ich gerade herkomme, oder in das nur 5 km entfernte Puente San Miguel, wohin ich jetzt fahre.
In Puente San Miguel wurde vor einiger Zeit ein neuer kommunaler Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet, leider direkt neben der Eisenbahnlinie. Aber ansonsten machte der Platz einen guten Eindruck. Und im allgemeinen fahren hier nachts keine Züge.
Jetzt ist es nur noch ein kurzer Weg bis Santander, der Hauptstadt von Kantabrien.
Lange Zeit war Santander in der spanischen Wohnmobilisten-Szene eine "no-go-area" - extrem wohnmobil-feindlich, mit hohen Bußgeldern für unerlaubtes Parken. Die Situation hat sich etwas entschärft, obwohl die Verbesserung den spanischen Wohnmobil-Verbänden noch nicht weit genug geht.
Fakt ist, dass im letzten Jahr ein neuer kommunaler Wohnmobil-Stellplatz in einer recht guten Lage eingerichtet wurde. Fakt ist aber auch, dass er zu klein ist, und wer außerhalb parkt, muss wieder mit Bußgeldern rechnen. Denn in Santander ist das Parken für Wohnmobile weiterhin nur an den dafür vorgesehenen zwei Stellen erlaubt (wobei eine davon quasi unbrauchbar ist).
Ich mache mir am liebsten selbst ein Bild von der Situation und fahre heute auf den neuen Stellplatz an der großen Grünanlage Parque de las Llamas unterhalb der Universität.
Das Mittagessen soll heute zur Abwechslung mal wieder beim Spezialist für kleine Brötchen - 100 Montaditos - stattfinden. Der Laden liegt fast direkt an der Bahía de Santander. Christa und ich machen uns zu Fuß auf den Weg in die City, wobei wir erst den Hügel mit den Uni-Gebäuden erklimmen müssen, bevor es dann durch die Altstadt wieder hinunter zum Meer geht. Dabei kommen wir an der nicht besonders schönen Kathedrale und dem schon eher beeindruckenden Ayuntamiento (Stadtverwaltung) vorbei.
Santander kann nicht mit alten Monumenten oder extravaganter Architektur aufwarten. Fast alles ist schlicht und funktionell. Nur wenige Gebäude fallen ins Auge, wie z.B. der Hauptsitz der Banco de Santander. Die Häuserzeile entlang der Meeresfront ist eher langweilig.
Das Wetter ist noch einigermaßen in Ordnung, so dass wir den Stadtrundgang ausdehnen.
Wir wandern entlang der Bahía de Santander in nord-östliche Richtung und "unterwandern" dabei das erst vor einem Jahr eingeweihte Kulturzentrum Centro Botín mit seiner eigenwilligen Architektur.
Schließlich erreichen wir das Ende der Bucht mit der Halbinsel Península de la Magdalena. Hier wurde vor etwa hundert Jahren von der Stadt und mit privaten Spenden ein Schloss für den damaligen König gebaut, der sich dann wohl auch hin und wieder in Santander sehen ließ. Inzwischen gehört die ganze Sache wieder der Stadt (sie hat das ehemalige Geschenk vom Königshaus zurückgekauft!) und das Schloss mit dem umgebenden Park ist eine Touristenattraktion.
Hinter der Magdalena-Halbinsel beginnt einer der großen Badestrände von Santander - Playa del Sardinero. Da es immer dunkler und kälter wird, muss heute ein Blick über den Strand genügen. Morgen ist ja auch noch ein Tag.
8. November 2018
- Santander
Der Spaziergang am Nachmittag bringt uns wieder zur Sardinero-Bucht, die wir gestern nicht mehr ganz geschafft hatten.
Heute ist die Atlantik-Dünung vielleicht noch stärker, auf jeden Fall sind wieder sehr viele Wellenreiter im Wasser, die ihre Zeit vor allem mit Warten auf die eine große Welle verbringen.
Dass man auch an Land nass werden kann, beweist kurz darauf eine mächtige Welle, die den Paseo überspringt und parkende Autos wäscht. Ich erwische mit dem Fotoapparat natürlich nur noch die deutlich kleinere Folgewelle.
Nach einem Café-con-leche und einem Kuchen "nach Großmutter-Art" geht es wieder zurück durch den Parque de las Llamas zum Stellplatz.
Nach zwei Tagen in Santander sehe ich die Stadt nicht mehr so negativ - man kann doch einiges unternehmen. Viele Ecken haben wir diesmal gar nicht besucht, z.B. die Gegend um den Leuchtturm am Cabo Mayor oder die andere Seite der Bucht, die man mit einem Bootsausflug nach Somo erreichen kann.
Allerdings sollte man die Stadt besser nicht in der Hochsaison mit dem Wohnmobil besuchen - dafür ist der Stellplatz zu klein, und dann droht wieder ein Bußgeld...
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Santander nach Bilbao
9. November 2018
- Santander
- Hazas de Cesto
- Beranga
- Arnuero
- Bilbao
Die Parkplatznot in Santander hat die Stadt nicht nur veranlasst, die Wohnmobile weitgehend aus der Innenstadt zu verbannen (mit Parkverboten für Fahrzeuge über 1.8t), sie hat auch dazu geführt, dass Santander Teil eines internationalen "smart-city"-Projektes ist, mit dem in Zukunft die Parkplatz-Belegung in Echtzeit kontrolliert werden kann.
Falls sich jemand über die merkwürdigen Halbkugeln auf dem Asphalt des Wohnmobil-Stellplatzes am "Las Llamas"-Park gewundert hat - es sind Sensoren, die drahtlos Informationen übermitteln, ob diese Stelle von einem Fahrzeug belegt ist (mehr Infos: europa press).
In Zukunft kann man dann per Smartphone-App nachschauen, ob etwas auf dem Stellplatz frei ist, oder ob man sich den Weg sparen kann. Ich bin zwar der Meinung, dass eine simple Webcam die gleiche Information liefern könnte, aber ohne App geht heute wohl nichts mehr (außer womo-iberico).
Nachdem mich gestern mitten in der Nacht der Kühlschrank mit seinem Alarm-Piepen geweckt hat, um eine leere Gasflasche zu signalisieren, ist heute mein erstes Ziel nach dem Verlassen des Stellplatzes eine Cepsa-Tankstelle, denn auf jeden Fall will ich eine volle spanische Gasflasche mit nach Deutschland nehmen. Damit habe ich dann beim nächsten Mal gleich etwas für die Anreise.
Noch bin ich in Kantabrien, wo es eigentlich an jeder Cepsa-Tankstelle Propan-Gas gibt. Aber bald werde ich im Baskenland sein, und dort war es immer etwas problematisch, Cepsa-Gas zu bekommen (Repsol ist dort übrigens kein Problem).
Kurz darauf bin ich im Besitz einer vollen Propan-Gas-Flasche, und stelle beim Öffnen des Gaskastens beiläufig fest, dass die Mängelliste meines Wohnmobils wieder um einen Punkt erweitert werden muss - der Regen der vergangenen Tage hat den Weg ins Innere gefunden. Da muss bei dem Dichtungskleber wohl nachgebessert werden.
Kurz darauf bin ich auf der Autobahn A-8 und fahre Richtung Osten, der Heimat entgegen. Natürlich sind unterwegs noch etliche Stellen, die ich anlaufen "muss".
Da ist z.B. der Rastplatz "Jesús del Monte". Hier kommt man eigentlich immer vorbei, wenn man in Nordspanien unterwegs ist.
Strategisch günstig gibt es hier eine Ver- und Entsorgungsstelle für Wohnmobile, die aber schon seit Jahren immer weniger appetitlich ist, weil sie nicht richtig gepflegt wird.
Bei meinem letzten Besuch gab es hier noch Trinkwasser (explizit "agua potable"). Heute klebt hier ein neues Schild, das genau das Gegenteil verheißt: "no potable", also kein Trinkwasser mehr.
Offenbar ist es einfacher, wegen der ungesunden Zustände einen Hinweis zu machen, als für Hygiene zu sorgen.
Die nächste Autobahn-Abfahrt bringt mich nach Hazas de Cesto, wo vor kurzem ein privater Wohnmobil-Stellplatz eröffnet wurde. Er liegt neben einem Pferdehof und ist nicht so ganz nach meinem Geschmack - zu viele frei laufende Hunde in allen Größen schon in der Zufahrt. Aber für den, der es mag: die Abbiegung von der Hauptstraße kann man nicht verfehlen, wenn man sich an dem Pferde-Schild orientiert.
Nur zwei Kilometer weiter durchquere ich den Ort Beranga und erreiche kurz darauf einen weiteren privaten Wohnmobil-Stellplatz, der erst kürzlich eingerichtet wurde.
Der Betreiber hat eine Wohnmobil-Firma in dem in der Nähe liegenden Ort Solórzano, der Stellplatz wurde allerdings wohl bei seinem Privathaus realisiert. Eine spannende Fahrt auf den letzten 500 Metern (Gegenverkehr darf hier nicht kommen!) bringt mich einen ganz ansehnlichen Hügel hinauf, dann stehe ich auf dem Stellplatz.
Interessant finde ich, dass dieser Betreiber an die Ehrlichkeit der Nutzer glaubt, denn die Bezahlung kann über einen Postkasten abgewickelt werden.
Dieser Stellplatz trifft schon eher meinen Geschmack, aber heute möchte ich noch etwas weiterfahren.
Zum Beispiel nach Arnuero, wo es einen neuen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz gibt. Der liegt allerdings ziemlich weit weg von allen interessanten Punkten in dieser Gegend, insbesondere von den Orten Isla, Noja und Santoña mit ihren Badestränden.
Ich halte mich hier nicht lange auf sondern fahre zurück zur Autobahn, und dann geht es ohne weiteren Aufenthalt nach Bilbao.
Bei meinem letzten Besuch in Bilbao (siehe Reiseblog 2015-16) hatte ich nicht in der Stadt übernachtet, sondern war mit dem Zug aus Sopela angereist, wo es einen ganz brauchbaren kommunalen Wohnmobil-Stellplatz gibt. Heute geht es gleich hinauf auf den Hügel Monte Cobetas, oder wie die Basken sagen: Kobetamendi.
Hier befindet sich der städtische Wohnmobil-Stellplatz mit seinen über 80 Plätzen, die aber im Sommer doch sehr oft voll belegt sind. Heute ist das kein Problem, ich finde einen Platz mit guter Aussicht und richte mich für 2, 3 Tage ein.
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- Geschrieben von gg-iberico
Bilbao - Stadtrundgang
10. November 2018
- Bilbao
Laut Wetterbericht soll es heute erst ab 18 Uhr regnen. Das ist eine gute Voraussetzung für einen kleinen Ausflug hinunter in die City. Und da ich mir unterwegs auch noch den Parkplatz beim Bilbao Hostel anschauen will, auf dem man mit dem Wohnmobil übernachten darf, geht es nur zu Fuß. Bergab ist das ja auch kein Problem.
Nach einigem hin und her zwischen den Wohnblöcken am Hang des Kobetamendi (so heißt der Hügel) stehe ich vor dem Parkplatz, der aktuell tatsächlich als Übernachtungsplatz genutzt wird. Ich selbst kann mir zwar nicht vorstellen hier zu übernachten, aber die Geschmäcker sind nun mal verschieden.
Jeder Tourist in Bilbao steht irgendwann vor dem Guggenheim-Museum. Auch wir gehen dort hin, vor allem weil Christa wissen will, wie es "Puppy" geht. Immerhin ist dieser Hund ein "lebendiges" Kunstwerk. Tatsächlich hat er sich seit unserem letzten Besuch etwas verändert - vielleicht liegt es an den Herbstblumen, die jetzt nicht mehr so bunt sind.
Wir schlendern auch diesmal nur um das Museum herum und gehen nicht hinein. Vielleicht beim nächsten Mal. Aber auch von außen ist das Guggenheim-Museum immer wieder beeindruckend. Jeder Blickwinkel bietet neue Ansichten.
Neben dem Guggenheim-Museum zählt auch das Iberdrola-Hochhaus zu den Attraktionen. Fast an jeder Stelle der Stadt schiebt sich dieser Büroturm beim Fotografieren mit ins Bild.
Da das Wetter noch freundlich ist, suchen und finden wir in der Nachbarschaft des Museums mit etwas Glück einen freien Tisch auf einer Cafeteria-Terrasse, so dass wir auch noch zu einem Café-con-leche kommen. Ich stärke mich zusätzlich mit einem Stück Kuchen, denn wir haben uns entschlossen, auch den Rückweg zu Fuß zu machen.
Bald stehen wir vor dem Hügel, der eigentlich gar nicht so hoch ist (ca. 180m über der City), und wir wählen den kürzesten Weg - eine Treppe mit 400 Stufen! Dann noch ein paar hundert Meter entlang der Straße mit leichter Steigung, und schon sind wir wieder auf dem Stellplatz und können den Blick aus dem Wohnmobil über Bilbao genießen.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Bilbao nach Bermeo
13. November 2018
- Bilbao
- Zalla
- Laudio/Llodio
- Zamudio
- Bakio
- Bermeo
Zwei Tage mit Dauerregen - normalerweise wäre ich schon längst irgendwo anders hingefahren. Aber da ich ja quasi auf dem Heimweg bin, sind größere Ausweichmanöver nicht mehr sinnvoll. So sind es nun vier Tage in Bilbao geworden.
Auch heute ist das Wetter noch nicht richtig schön. Aber es hilft nichts - es geht weiter.
Ich will natürlich in den verbleibenden zwei Tagen noch so viele Stellplätze wie möglich besuchen, vor allem diejenigen, die neu oder mir noch nicht persönlich bekannt sind.
Dazu mache ich einen kleinen Bogen durch das Landesinnere südlich von Bilbao und besuche zuerst die Gemeinde Zalla, die im Ortsteil Mimétiz einen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet hat.
Wohnmobil-Plätze längs der Straße gefallen mir grundsätzlich nicht. Wenn man sogar zwischen zwei Fahrbahnen steht - auch wenn es auf der einen Seite "nur" ein Radweg ist - dann ist das ziemlich gefährlich. Was sich die Erbauer solcher Stellplätze dabei denken ist mir ein Rätsel.
Ich fahre zum nächsten Ort mit dem merkwürdigen baskisch/spanischen Doppelnamen Laudio/Llodio. Auch hier gibt es einen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz, den ich bisher noch nicht persönlich besucht hatte.
Hier hat man den Stellplatz auf einem Teil eines normalen Parkplatzes realisiert und die für Wohnmobile reservierten Plätze deutlich markiert. Leider fehlen jegliche Informationen über den Erwerb der Jetons, die man für die Stromanschlüsse benötigt. Und auch die Ver- und Entsorgungsstation sucht man erst einmal vergeblich, denn das entsprechende Hinweis-Schild steht gegenüber der Parkplatz-Ausfahrt, so dass man es erst beim Verlassen des Platzes sieht.
Eine Euro-Relais-Station zur Ver- und Entsorgung steht etwa 250m entfernt an der Hauptstraße, und dort gibt es auch einen Automaten, wo man die Jetons für Strom und Wasser kaufen kann. Bei meinem Besuch funktionierte er allerdings nicht, und auch hier fehlte jegliche Information, was dann zu tun ist. Das könnte man alles besser machen.
Ich fahre wieder zurück in Richtung Bilbao und zu dem Nachbarort Zamudio, um zu schauen, ob die dortigen Stadtväter ihren Wohnmobil-Stellplatz etwas besser hinbekommen haben.
Auf den ersten Blick ist der Stellplatz ganz gut gelungen - deutlich getrennt vom restlichen Parkplatz, und mit einer vernünftigen Ver- und Entsorgung. Neu ist für mich der Trick, mit einem alten Fahrradschlauch den Druckknopf des Wasserventils festzuhalten.
Den Minuspunkt bekomme ich aber bald zu hören - der Stellplatz liegt direkt unter der An- und Abflug-Schneise des Flughafens von Bilbao. Ob es Nachtflüge gibt, ist mir allerdings nicht bekannt.
Nun Verlasse ich endgültig den Großraum Bilbao und fahre etwa 20 km nach Norden ans Meer zu dem kleinen Küstenort Bakio.
In Bakio ist vor allem im Sommer etwas los, wenn die Badegäste den Ort überschwemmen. Dann sind natürlich auch die Parkplätze rar, und deshalb gab es seit Jahren Probleme mit der wachsenden Zahl der Wohnmobile.
Statt die Wohnmobile mit Verbotsschildern zu vertreiben, hat sich der Ort für ein Miteinander entschieden. Ein großer Parkplatz in Strandnähe wurde aufgeteilt: ein Teil ist für Wohnmobile verboten, der andere Teil ist explizit für Wohnmobile vorgesehen. Und vor allem wurde diese Aufteilung deutlich mit Schildern angezeigt.
Eigentlich ist jetzt die richtige Zeit für eine Kaffee-Pause, deshalb spazieren Christa und ich erst einmal zum Strand um eine Cafetería zu suchen. Natürlich wollen wir die paar Sonnenstrahlen nutzen, die immer mal wieder den Weg durch die Wolken-Lücken finden. Aber im November ist in Bakio offenbar gar nichts mehr los. Die ein, zwei Kneipen, die geöffnet haben, liegen nicht in der Sonne. Wir begnügen uns mit einem Blick auf das Meer ...
... und beschließen, in den größeren Nachbarort Bermeo zu fahren.
Es sind nur wenige Kilometer über die Küstenstraße, dann stehe ich auf dem kommunalen Wohnmobil-Stellplatz in Bermeo. Ich bin zwar nicht zum ersten Mal hier, aber übernachtet habe ich auf diesem Stellplatz noch nicht. Diesmal bleibe ich über Nacht.
Und damit wir die Kaffee-Pause noch nachholen können, marschieren Christa und ich hinunter ins Ortszentrum und in den Hafen mit den bunten Häusern, wo wir endlich unseren Cafe-con-leche und Tarta de Manzana bekommen.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Bermeo nach Urrugne
14. November 2018
- Bermeo
- Gautegiz Arteaga
- Lekeitio
- Mutriku
- Bera
- Urrugne
Der letzte Tag in Spanien bricht an, denn wenn alles normal läuft, werde ich heute schon auf französischem Boden übernachten.
Aber bis dahin muss ich noch eine ordentliche Strecke zurücklegen und den einen oder anderen Stellplatz besuchen.
Gleich hinter Bermeo (in Richtung Osten) gibt es eine tief eingeschnittene Bucht, die zu einem großen Teil ein Biosphärenreservat ist. Dort befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinde Gautegiz Arteaga das Urdaibai Bird Center und in der Nähe ein kommunaler Wohnmobil-Stellplatz, den man gut als Ausgangspunkt für Ausflüge in das Feuchtgebiet nutzen kann.
Ich habe diesmal leider keine Zeit für einen größeren Ausflug. Das hebe ich mir für das nächste Mal auf. Heute fahre ich nach ein paar Fotos gleich weiter nach Lekeitio. Dieser Ort liegt günstig am Weg und der dortige kommunale Wohnmobil-Stellplatz ist für die Mittagspause gut geeignet.
Aber auch für diesen eher kurzen Aufenthalt muss ich das Wohnmobil mit zwei Keilen einigermaßen waagerecht ausrichten, sonst würde das Kochen zum Balanceakt.
Den Ort Lekeitio hatte ich schon vor drei Jahren einmal besucht und fand ihn ganz attraktiv. Man muss allerdings etwas Zeit einplanen, wenn man zu Fuß ins Zentrum laufen will. Heute verzichte ich darauf und fahre direkt nach dem Mittagessen ein paar Kilometer die Küstenstraße entlang bis hinter den Ort Ondarroa.
Bei dem dortigen Badestrand Playa de Saturrarán (der eigentlich schon zur Gemeinde Mutriku gehört) soll laut dem Portal Park4Night ein speziell für Wohnmobile reservierter Parkplatz liegen. Das will ich prüfen.
Es stellt sich heraus, dass dieser Wohnmobil-Parkplatz wohl nur im Sommer existiert. Jetzt ist das Wohnmobil-Schild wieder entfernt und es ist ein ganz normaler (hässlicher) Parkplatz. Der eigentliche Strandparkplatz, wenige Meter nebenan, ist für Wohnmobile nicht erlaubt.
Ich stelle mich trotzdem für kurze Zeit dort hin. So können Christa und ich noch einmal ans Meer gehen und ordentlich Abschied nehmen, denn dies ist für die aktuelle Spanien-Reise der letzte Halt direkt an der Küste.
Noch ein paar Kilometer die Küstenstraße entlang, dann bin ich auf der Autobahn AP-8, die mich zügig an San Sebastián vorbei in Richtung Frankreich bringt.
Da die Tage inzwischen merklich kürzer geworden sind, muss ich mich beeilen, um noch mit den letzten Sonnenstrahlen mein Tagesziel zu erreichen. Das ist gleichzeitig der letzte Punkt auf meiner Liste der noch nicht persönlich besuchten Stellplätze in dieser Gegend - der Col d'Ibardin.
Dabei handelt es sich um eine alte Grenzstation zwischen Spanien und Frankreich auf einer Nebenstrecke von Bera (Spanien) nach Urrugne (Frankreich). Hier haben sich auf spanischer Seite etliche Geschäfte angesiedelt, die offenbar viele Franzosen zum Shopping locken. Zumindest das Tanken lohnt sich.
Gleichzeitig hat die AVIA-Tankstelle eine Ver- und Entsorgung für Wohnmobile im Angebot, was die per Wohnmobil anreisenden Kunden gern nutzen.
Ich schaffe es gerade noch ein paar Fotos zu machen, dann ist die Sonne verschwunden und der letzte Tag in Spanien ist vorbei, denn der Parkplatz, auf dem die Wohnmobile übernachten dürfen, gehört schon zu Frankreich.
- Details
- Geschrieben von gg-iberico
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