Spanien im Herbst 2023
Von Riaño nach Acebedo
6. Oktober 2023
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Riaño
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Acebedo
Das hervorragende sommerliche Wetter bleibt vorerst erhalten. Auch in Höhenlagen über 1000m werden Temperaturen nahe der 30°C vorhergesagt. Die Reise durch die Gebirgsregionen kann also weitergehen.
Anstatt in Richtung der Provinzhauptstadt León zu fahren, bewege ich mich weiter nach Norden. Nicht weit entfernt befinden sich zwei Wohnmobil-Stellplätze, die kurz vor der Corona-Zeit eingerichtet wurden, aber dann durch die Reise-Einschränkungen nicht richtig in Schwung kamen.
Heute besuche ich den ursprünglich privaten, jetzt aber wohl kommunalen Wohnmobil-Stellplatz in dem kleinen Dorf Acebedo.
Der Stellplatz ist eigentlich nur eine Wiese (oder was davon übrig geblieben ist) auf einer kleinen Anhöhe, aber mit einem außergewöhnlich schönen Ausblick.
Ein Rundgang durch das Dorf ist schnell erledigt - viele Gassen gibt es nicht. Die einzige Kneipe im Ort ist leider vorübergehend geschlossen. Bleibt nur die Bilderbuch-Umgebung, die zu weiteren und ausgiebigen Wanderungen einlädt.
Die Kirche auf einem Hügel am Ortsrand fällt vor allem dadurch auf, dass sie nur aus einem Kirchturm besteht. Aber auf jeden Fall hat man von hier aus einen guten Blick über das ganze Dorf Acebedo im Tal des Río Esla.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Acebedo nach Infiesto
7. - 8. Oktober 2023
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Acebedo
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Maraña
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Campo de Caso
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Infiesto
Normalerweise vermeide ich es, am Wochenende herum zu reisen - ich bleibe dann lieber an einem Ort, der auch für Samstag Abend Ruhe verspricht.
Acebedo wäre so ein Ort ...
... aber ich möchte ab Montag bei den Picos de Europa etwas unternehmen und auf dem Weg dorthin noch weitere Stellplätze besuchen.
Ich fahre also, obwohl es Samstag ist, heute weiter. Zuerst nur wenige Kilometer bis zu dem Bergdorf Maraña, das am Fuß des Mampodre-Gebirgsmassivs liegt. Hier befindet sich ein privater Stellplatz bei der Herberge und Restaurant "Albergue de Maraña".
Die zehn Parzellen sind zwar noch nicht alle belegt, aber mein 7m-Wohnmobil passt nur schlecht zwischen die kleinen Camper-Vans. Ich überlasse den Platz lieber den Freunden der Kletterei, die direkt am Stellplatz ihr Hobby starten können.
Der weitere Weg in Richtung Norden führt auf einer Pass-Straße (CL-635) immer höher hinauf, und bald erreiche ich auf fast 1500m Höhe den Puerto de Tarna - gleichzeitig die "Grenze" zwischen Kastilien-León und Asturien.
Für die vor allem in Asturien zu findenden langen und steilen Bergab-Strecken, habe ich vor dieser Reise die vorderen Bremsen erneuern und vor allem die Bremsflüssigkeit wechseln lassen. Ab dem Tarna-Pass geht es auf einer Strecke von 20 km fast 1000m tiefer. Ein durchschnittliches Gefälle von ca. 5% hört sich nicht so wild an, aber auf schmaler Straße mit engen Kurven bin ich eine dreiviertel Stunde unterwegs, immer nur bergab - da kommen Bremsen schon mal an ihre Grenzen.
Es geht alles gut, und schließlich erreiche ich den Ort Campo de Caso. Hier schaue ich mir den kommunalen Wohnmobil-Stellplatz an, der in der Realität allerdings aus zwei Teilen besteht - auf der einen Seite des Ortes eine Ver- und Entsorgungsstation (die heute leider wegen einer Fiesta gesperrt ist), und ein Park- und Übernachtungsplatz fast 1 km entfernt auf der anderen Seite.
So richtig gefällt es mir hier nicht, deshalb fahre ich nach der Mittagspause weiter - immer noch in Richtung Norden.
Auf der Karte sieht die Landstraße AS-254 ganz normal und harmlos aus, aber zumindest die ersten 15 km sind mit das Schlechteste, was ich in Spanien bisher unter den Rädern gehabt habe. Die Schlaglöcher liegen so dicht, dass man ihnen gar nicht komplett ausweichen kann, zumal die Straße auch noch besonders schmal ist - eine Tortur für das Fahrzeug, aber auch für Christa und mich.
Irgendwann ist auch das geschafft, und der Ort Infiesto ist erreicht. Eigentlich wollte ich mir den hiesigen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz nur anschauen und dann nach Cangas de Onís weiterfahren, aber der Stellplatz macht einen guten Eindruck und nach der Achterbahn-Tour mit eingebauter Rüttelstrecke reicht es mir - wir bleiben in Infiesto.
In Infiesto findet gerade das sogenannte Haselnuss-Festival (Festival de la Avellana) statt. Jedes Jahr Anfang Oktober wird etwa eine Woche lang das Vorhandensein und die vielfältigen Nutzanwendungen einer Strauchfrucht gefeiert. Was es nicht alles gibt...
Am Stellplatz bekommt man kaum etwas davon mit, es ist sogar ausgesprochen ruhig. Deshalb bleiben wir noch einen zweiten Tag, den wir bei weiterhin großer Hitze (ca. 30°C) möglichst im Schatten verbringen - und bei dieser Temperatur gibt es den Kaffee als Café-con-leche-con-hielo (...mit Eiswürfeln).
Ein Stadtrundgang ist nicht sehr ergiebig. Außer der Kirche und dem Gebäude der Stadtverwaltung (Ayuntamiento) fällt mir nichts Besonderes auf.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Infiesto nach Cangas de Onís
9. - 10. Oktober 2023
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Infiesto
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Cangas de Onís
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Lagos de Covadonga
Vielleicht sind es die letzten "Sommertage" in diesem Oktober, denn ab Mitte dieser Woche ist ein deutlicher Wetter-Umschwung angekündigt.
Auf jeden Fall möchte ich noch ein letztes Ziel in den Bergen erreichen - die Lagos de Covadonga. Dabei handelt es sich um zwei kleine Seen in wunderschöner Umgebung im Nationalpark Picos de Europa.
Zuerst muss ich dazu allerdings von Infiesto etwa 30 km in Richtung Osten bis Cangas de Onís fahren. Dieser Ort im Tal des Río Sella ist der ideale Ausgangspunkt für einen Ausflug nach Covadonga und zu den Lagos, denn der kommunale Wohnmobil-Stellplatz liegt direkt neben dem Busbahnhof.
Bei der Ankunft in Cangas de Onís am frühen Nachmittag gibt es nur zwei freie Parkbuchten für Wohnmobile. Und dabei hatte ich gedacht, an einem Montag im Oktober wäre nicht so viel los.
Später kommen noch viele weitere Wohnmobile, die zum Teil auf dem allgemeinen Parkplatz ihr Glück versuchen. Aber die lokale Polizei sorgt bei mehrfachen Besuchen dafür, dass nur die vorgesehenen Plätze belegt werden. Wer Ärger vermeiden will, sollte sich genau an die Vorschriften halten (siehe Hinweise in der Stellplatz-Beschreibung).
Dies ist schon mein dritter Besuch in Cangas de Onís, und langweilig ist es hier nie - der Ort liegt einfach günstig in der Nähe der Atlantik-Küste im Norden und dient vor allem dem Tourismus als Zugang zu dem Nationalpark Picos de Europa. Im Ort selbst findet man eine große Zahl an Restaurants, Bars und Touristen-Läden, aber nur sehr wenige historische Monumente.
Am bekanntesten ist die sogenannte Puente Romano, eine alte Steinbrücke über den Río Sella, die irgendwann einmal mit dem Siegeskreuz aus dem Wappen Asturiens geschmückt wurde.
Die Kirche Santa María de la Asunción und das Ayuntamiento (Rathaus) bieten weitere Foto-Motive.
Cangas de Onís ist nicht sehr groß, unser Rundgang ist schnell beendet, und überhaupt ist es viel zu heiß zum Herumlaufen. Vom letzten Besuch ist mir noch eine schöne schattige Bar am Flussufer in Erinnerung, fast direkt unter dem Kreuz der Steinbrücke - und auch heute sorgt dieser Platz für etwas Abkühlung.
Den zweiten Tag in Cangas de Onís wollen Christa und ich nutzen, um den Lagos de Covadonga einen Besuch abzustatten. Bis vor einigen Monaten war das sogar mit dem Wohnmobil möglich, vorausgesetzt man ist sehr früh morgens die Bergstraße hinauf gefahren. Seit einem Unfall mit einem Autobus in diesem Sommer ist die Straße bis auf weiteres für alle Privat-Fahrzeuge ganztägig gesperrt.
Ich hatte sowieso vor, mit dem Linienbus zu fahren, denn bequemer geht es nicht - der Busbahnhof liegt direkt neben dem Stellplatz. Für 9 € pro Person wird man hin und zurück transportiert, und wer will, kann die Fahrt zum Besuch des Santuarios von Covadonga unterbrechen.
Wir haben diesen "Pflicht-Besuch" schon vor vielen Jahren ausführlich erledigt und begnügen uns heute mit dem Blick aus dem Busfenster.
Das heutige Ziel ist einzig und allein die Landschaft rund um die beiden Seen Lago Enol und Lago Ercina auf etwa 1100m Höhe - und damit ungefähr 1000m höher als Cangas de Onís.
Der wolkenlose Himmel ist eine Seltenheit hier oben, Dunst in der Atmosphäre und Gegenlicht erlauben trotzdem nicht die gewünschten Fotos. Einen Eindruck von der Landschaft rund um die Seen können die folgenden Bilder trotzdem vermitteln.
Während man im Süden und Osten die hohen Berge der Picos de Europa erkennt, können wir vom Aussichtspunkt Mirador de Entrelagos im Norden bis zum Horizont schauen. Die Atlantik-Küste ist nur ca. 30 km entfernt. Eventuell unser nächstes Ziel?
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Cangas de Onís nach Luarca
11. - 12. Oktober 2023
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Cangas de Onís
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Overo
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Luarca
Das zu erwartende schlechtere Wetter sorgt für eine Planänderung - ich fahre für die nächsten Tage an die Küste, da dort die höheren Temperaturen zu finden sind.
Zuerst mache ich aber noch einen Abstecher in Richtung Covadonga, wo ich mir den als offiziellen Wohnmobil-Übernachtungsplatz freigegebenen Parkplatz P3 im Ortsteil Muñigo anschaue. Bei der gestrigen Vorbeifahrt im Autobus konnte ich nicht viel erkennen.
Beim persönlichen Betrachten wird schnell klar, dass man hier wahrscheinlich immer noch einen freien Platz findet, wenn in Cangas de Onís der Stellplatz wieder einmal voll belegt ist.
Anschließend geht es dann aber in Richtung Nordküste, wobei ich die landschaftlich schöne Bergstraße AS-260 von Arriondas nach Colunga wähle. An der höchsten Stelle liegt der Aussichtspunkt Mirador del Fitu, von wo aus man über die Küstenlandschaft blicken kann.
Nach dem Überqueren der letzten Ausläufer des Kantabrischen Gebirges erreiche ich bei Colunga die Autobahn A-8 (Autovía del Cantábrico). Von nun an geht es zügig in Richtung Westen - wohin genau ist noch nicht klar.
Eine Unterbrechung gibt es zur Mittagspause kurz vor Avilés auf einem von mir bisher noch nicht persönlich besuchten kommunalen Wohnmobil-Stellplatz in Overo, neben dem Stausee Embalse de Tresona.
Zweifellos wäre auch dieser Stellplatz geeignet, ein paar Regentage zu überstehen, zumal in der Nähe ein großes Einkaufszentrum liegt, aber mich zieht es noch etwas weiter nach Westen.
Auf der A-8 erreiche ich bald den Küstenort Luarca. Auch hier gibt es einen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz, den ich noch nicht kenne, und nach kurzer Überlegung ist klar, dass wir zumindest für ein, zwei Tage hier bleiben.
Das liegt nicht daran, dass unser Wohnmobil hier ein baugleiches Schwestermobil findet...
... sondern weil das ganze Ambiente stimmt ...
... und die Aussicht sogar mit Meerblick gekrönt wird.
Da der Stellplatz direkt neben dem Bahnhof liegt, kann ich am Abend die Ankunft des Tren Transcantábrico miterleben - ein Zug mit historischen Schlaf-, Salon- und Bar-Waggons, der während einer Woche die ganze Nordküste entlangfährt und auch in Luarca eine Nacht bleibt.
Luarca liegt in einem Einschnitt der umgebenden Steilküste an der Mündung des Río Negro. Im Ortskern ist alles sehr eng gebaut ...
An den Ortsrändern wäre eigentlich etwas mehr Platz, aber hier reduziert die Steilküste die Möglichkeiten zum Bau von Wohnungen. Für einen Leuchtturm, eine Kapelle und einen strahlend weißen Marmor-Friedhof ist allerdings Platz ...
Das touristische Zentrum ist der kleine Hafen, um den sich viele Restaurants und Bars angesiedelt haben. Hier ist für jeden etwas dabei - ein malerischer Ort, nicht zu groß und nicht zu klein.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Luarca nach Navia
13. - 14. Oktober 2023
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Luarca
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Navia
Das Wetter ist wie angekündigt deutlich schlechter geworden - gestern war es schon stark bewölkt, und heute morgen gab es erste Regentropfen. Und es soll noch schlimmer werden.
Da in den nächsten Tagen nahezu überall in Spanien Regen erwartet wird, halte ich erst einmal an der eingeschlagenen Richtung fest und fahre heute wieder etwas weiter nach Westen - bis zum Ort Navia.
Der dortige kommunale Wohnmobil-Stellplatz hat gerade bei schlechtem Wetter Vorteile - er ist asphaltiert, direkt nebenan befindet sich ein Supermarkt mit Snack-Bar und der für Wohnmobile zur Verfügung stehende Platz ist recht groß. Da findet man eigentlich immer eine freie Stelle. Hoffentlich auch heute - mitten im langen Wochenende der Puente del Pilar (wenn bekanntermaßen "alle" Spanier unterwegs sind).
Es gibt tatsächlich noch einzelne freie Parkbuchten und die Längsparkplätze an der Straße sind bei meiner Ankunft alle frei.
Der Ort Navia ist meiner Meinung nach unter den Wohnmobilisten zu Unrecht wenig bekannt. Man findet hier zwar keine großartigen Monumente, tolle Strände oder einen malerischen Fischereihafen, aber auch in Navia gibt es schöne Ecken und einen Paseo Fluvial, der entlang des Río Navia bis zu einem Badestrand am Meer führt.
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- Geschrieben von gg-iberico
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