Spanien im Frühjahr 2019
Von San Pedro Alcántara nach Algodonales
25. März 2019
- San Pedro Alcántara
- Júzcar
- Alpandeire
- Ronda
- Algodonales
Es ist schon interessant, dass die ruhigsten Übernachtungsplätze auf der bisherigen Reise nicht irgendwelche teuren Stellplätze waren, sondern "freie" Plätze wie in Cullera oder Parkplätze wie in Roquetas oder eben auch hier in San Pedro Alcántara, wo ich einfach am Straßenrand stehe. Nachts war es absolut ruhig.
Vielleicht finde ich ja auf den Stellplätzen im Landesinneren etwas mehr Ruhe als auf den oft vollen Plätzen entlang der Küste.
Da inzwischen die Temperaturen im Inland auf einem Niveau sind, das auch mir zusagt, geht es heute "in die Berge" - mit dem Ziel Ronda oder auch darüber hinaus.
Auf dem Weg dorthin will ich mir eine "Baustelle" für einen neuen Wohnmobil-Stellplatz anschauen, der in dem Ort Alpandeire entsteht.
Alpandeire liegt nur wenige Kilometer entfernt von Júzcar, das als "Schlumpf-Dorf" wegen des dort gedrehten Films bekannt geworden ist. Im letzten Jahr hatte Júzcar einen offiziellen Übernachtungsplatz für Wohnmobile eingerichtet, jetzt will der Nachbarort Alpandeire nachziehen.
Der Weg nach Alpandeire führt mich nun schon zum dritten Mal durch das Schlumpf-Dorf mit den blauen Häusern...
...wobei die Straße MA-7303, die von der Hauptstraße A-793 abbiegt, bis Júzcar inzwischen auch für Wohnmobile ganz gut befahrbar ist. Zwischen Júzcar und Alpandeire ist die Straße MA-7302 zwar weiterhin schmal, aber wenig befahren. Am besten ausgebaut und für Fahrzeuge jeder Größe gut befahrbar ist die Zufahrt nach Alpandeire von Ronda aus - über die A-369 und die MA-7307.
Am Ortseingang von Alpandeire, dort wo der neue Stellplatz entsteht, finde ich einen guten Parkplatz (GPS: 36.6318, -5.2). Von hier aus kann ich mir in aller Ruhe alles anschauen.
Ich fange mit dem zukünftigen Stellplatz an. Der ist zur Zeit nur ein Parkplatz, allerdings mit einem tollen Blick über das Tal und auf die umgebenden weißen Dörfer. Die Ver- und Entsorgung soll erst später hinzu gefügt werden. Aber auch als einfacher Übernachtungsplatz macht der schon fertiggestellte Parkplatz wegen der schönen Lage Sinn. Im Sommer ist übrigens direkt nebenan das Freibad, und zur Zeit wird noch ein Besucher-Zentrum mit Aussichtsplattform gebaut. Die Baumaßnahme behindert im Moment noch etwas die Zufahrt, aber nach Aussage der Stadtverwaltung kann der Platz schon genutzt werden.
Christa und ich spazieren über den neu angelegten Weg ins Dorf und machen dort einen kleinen Rundgang. Im Mittelpunkt steht eine große Kirche, die wegen ihrer Dimension auch "Kathedrale" genannt wird. Ansonsten findet man hier hübsche und sehr saubere Gassen, so als wären wir hier in einem der "schönsten Dörfer Spaniens".
Die umliegenden Berge bieten offenbar gute Lebensbedingungen für eine große Geier-Kolonie, denn bei unserem Rundgang kreisen Unmengen von Geiern über uns und dem Tal. Fast zum Greifen nah fliegen sie manchmal an uns vorbei, trotzdem ist es schwer, ein vernünftiges Foto hin zu kriegen.
Zurück beim Wohnmobil ist der Rundgang noch nicht beendet, denn auf der anderen Straßenseite steht auf einer Anhöhe ein Denkmal zu Ehren eines in Alpandeire geborenen Kapuziner-Mönchs, der als Fray Leopoldo (dt.: Bruder Leopold) bekannt geworden ist. Fray Leopoldo ist im Ort allgegenwärtig.
Von Alpandeire fahre ich auf der nun gut ausgebauten Straße nach Ronda, wo ich unbedingt beim Campingplatz "El Sur" vorbei schauen muss, denn einige neuere Kommentare legen nahe, dass der dortige spezielle Wohnmobil-Stellplatz geschlossen ist.
Tatsächlich stellt sich heraus, dass der Stellplatz-Bereich (der Campingplatz-Betreiber nennt es "Zona de Pernoctatión", dt.: Übernachtungszone) zeitweise nicht zur Verfügung stand, weil er komplett erneuert wurde. Jetzt ist er aber wieder in Betrieb und macht nach der Renovierung einen ganz guten Eindruck.
Es ist erst früher Nachmittag, deshalb fahre ich noch etwas weiter, und zwar bis Algodonales. Dort wurde vor ziemlich genau einem Jahr ein kommunaler Wohnmobil-Stellplatz auf dem allgemeinen Festplatz (Recinto Ferial) eingerichtet. Ich habe mir damals schon vor der Eröffnung den Platz angeschaut, konnte aber noch nicht dort übernachten. Das werde ich heute nachholen.
Man kann zwar nicht sagen, dass der Platz voll ist, aber es stehen viel mehr Wohnmobile hier, als ich erwartet hatte. Offensichtlich ist ein kostenloser Stellplatz inklusive Ver- und Entsorgung und Gratis-Strom für etliche Leute ein Grund, hier für längere Zeit zu campen. Ich bleibe erst mal bis morgen, dann sehen wir weiter.
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- Geschrieben von gg-iberico
Algodonales - Sendero Las Fuentes
26. März 2019
- Algodonales
Der Wetterbericht für die nächsten Tage sieht plötzlich viel besser aus. Das bedeutet, ich bleibe noch etwas in Algodonales.
Der Ort hat auch für mehrere Tage etwas zu bieten, nicht nur auf der lebendigen Plaza vor der Kirche im Zentrum, wo einige Restaurants oder Bars zur Auswahl stehen, sondern vor allem in der Umgebung mit mehreren ausgewiesenen Wanderwegen.
Christa und ich werden heute eine kleine Wanderung auf dem "Sendero Las Fuentes" machen. Dieser nur etwa 3.5 km lange Wanderweg verbindet zwei große Brunnen am westlichen und am östlichen Ortsrand.
Der Start ist bei der Fuente del Algarrobo, die besonders hübsch heraus geputzt wurde...
...und führt dann in einem großen Bogen um Algodonales herum, wobei man von dem Höhenweg einen fantastischen Blick über den Ort und in die umgebende Landschaft hat - z.B. in die Sierra de Grazalema und zu dem bemerkenswerten Bergdorf Zahara am nahegelegenen Stausee.
Nach etwa 1¼ Stunden erreichen wird den Endpunkt des Wanderwegs bei dem Brunnen Fuente Alta, wo gleich nebenan eine Bar zur Rast einlädt.
Mit An- und Abmarsch vom Stellplatz am Recinto Ferial sind wir etwa 2 Stunden unterwegs. Allerdings ist das Ganze kein Spaziergang, denn es sind einige Stellen mit Felsen und Geröll zu bewältigen. Festes Schuhwerk ist notwendig.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Algodonales nach Puerto Real
28. März 2019
- Algodonales
- Jerez de la Frontera
- Puerto Real
Drei Tage in Algodonales sind erst einmal genug, aber ich will nicht ausschließen, dass ich irgendwann zurück komme. Es gibt noch viele Wanderwege in der Sierra de Lijar, an deren Fuß Algodonales liegt. Und auch der Stellplatz im Recinto Ferial ist ganz in Ordnung.
Das heutige Tagesziel sollte eigentlich Arcos de la Frontera sein, aber nachdem ich einen Hinweis gelesen habe, dass Freitags im Bereich des üblichen Übernachtungsplatzes der Wochenmarkt stattfindet, verzichte ich lieber darauf.
Es geht also direkt wieder ans Meer, diesmal allerdings an die Atlantik-Küste.
Auf dem Weg dorthin statte ich in Jerez de la Frontera der Firma Webcaravan einen Besuch ab. Diese Firma bietet seit letztem Jahr einen Wohnmobil-Stellplatz auf ihrem Betriebsgelände an.
Nicht weit entfernt hatte kurz vorher eine andere Wohnmobil-Firma (La Morada del Sur) ebenfalls einen Stellplatz eröffnet, der ganz ordentlichen Zulauf erhielt, was meiner Meinung nach aber vor allem an der fehlenden Alternative lag.
Jetzt gibt es zwar Wettbewerb, aber so richtig durchgesetzt hat sich die Firma Webcaravan noch nicht. Dabei spricht eigentlich einiges eher für Webcaravan, denn die Lage in einer ruhigen Seitenstraße und etwas näher zum Zentrum sind durchaus Vorteile. Ausstattung und Preis sind etwa gleich.
Von Jerez de la Frontera fahre ich dann auf der Autobahn A-4 nach Süden in Richtung Cádiz, und bin schon nach kurzer Zeit in dem Ort Puerto Real, am inneren Rand der Bahía de Cádiz.
Hier hat die Stadt mit viel Presse-Aufmerksamkeit Ende 2017/Anfang 2018 einen Wohnmobil-Stellplatz auf dem allgemeinen Festplatz (Recinto Ferial) angekündigt, Leider ist das Projekt irgendwie stehen geblieben. Realisiert wurde nur die Ver- und Entsorgungsstation, Park- und Übernachtungsplätze wurden bisher nicht ausgewiesen. Das ist aber auch kein Problem, denn der Recinto Ferial ist groß, und jeder kann eine Stelle finden, die ihm zusagt (außer im Mai/Juni, wenn die Fería de Puerto Real auf dem Festplatz stattfindet).
Puerto Real ist mit über 40.000 Einwohnern nicht gerade ein Dorf. Allerdings ist der Ort keine Schönheit und besitzt keine Monumente, mit denen man Touristenmassen anlocken kann. Die Sache mit dem Wohnmobil-Stellplatz gehörte eigentlich zu einer groß-angelegten Tourismus-Offensive. Offenbar sind aber auch die anderen Projekte, die den Tourismus fördern sollten, nicht so richtig voran gekommen.
Zumindest habe ich bei einem Stadtrundgang am Nachmittag den Eindruck, dass man hier noch viel verbessern könnte. Ein bisschen Farbe hier und da würde schon helfen. Aber es gibt auch ein paar nette Ecken, und in den Gassen und auf den Plätzen etliche kleine Bars und Cafés. Die meisten Gebäude sehen allerdings irgendwie eckig und rein funktionell aus.
Der Paseo Marítimo (Promenade) bietet keine Höhepunkte, aber er ist gut ausgebaut, und mit etwa 1.5 km Länge kann man hier schön spazieren gehen. Allerdings liegt Puerto Real nicht am offenen Meer, sondern in einer Ecke der großen Bucht von Cádiz, so dass ein richtiges Atlantik-Feeling nicht aufkommt.
Vielleicht sollte die Stadt noch mehr so hübsche Ideen verwirklichen, wie den bunten Gecko, der eine Treppe hinauf klettert. Das würde alles etwas freundlicher gestalten.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Puerto Real nach Rota
29. März 2019
- Puerto Real
- El Puerto de Santa María
- Rota - Punta Candor
Nachdem schon gestern ein starker Ostwind blies, wurde es nachts etwas ruhiger, aber heute Vormittag dreht der Wind wieder auf. Die offene Fläche des großen Festplatzes bietet da leider nur wenig Schutz.
Der Wetterbericht sagt für den ganzen Tag weiterhin Windstärke 6 voraus. Da verziehe ich mich doch lieber etwas die Küste hinauf nach Rota, wo nur Windstärke 5 gemeldet wird. Und etwas Schutz durch den umgebenden Bewuchs gibt es dort auch.
Auf dem Weg dorthin liegt noch der Ort El Puerto de Santa María, wo ich die beiden Tankstellen besuche, die eine Ver- und Entsorgung für Wohnmobile anbieten sollen.
Zuerst erreiche ich die Cepsa-Tankstelle, die schon seit vielen Jahren für ihren Wohnmobil-Service bekannt ist. Hier ist alles wie gehabt - primitiv, aber es funktioniert.
Interessanter ist die neue Tankstelle "CLC Low Cost" in einem Gewerbegebiet am östlichen Ortsrand. Hier gibt es bisher kaum Informationen, alles ist sehr neu. Die Tankstelle ist noch nicht einmal im Satellitenbild von Google-Maps zu sehen. Aber sie existiert.
Der Angestellte vor Ort zeigt mir einen kleinen Gully, in den man seiner Meinung nach die WC-Kassette entleeren könnte. Als ich dann anfing, alles zu fotografieren, hat er doch lieber seinen Chef angerufen, der dann erklärte, dass die WC-Kassette in die Kunden-Toilette entleert wird. Das ist wohl auch besser so. Ich bin mal auf die zukünftigen Kommentare gespannt, wie das in der Praxis ablaufen wird.
Von El Puerto ist es nicht mehr weit bis Rota, und zwar zu dem Wohnmobil-Stellplatz am "Punta Candor".
In den Wintermonaten bekommt man hier nur selten einen freien Platz - überwinternde Dauercamper füllen fast jeden Winkel. Jetzt, Ende März, ist offenbar schon ein Teil der Überwinterer abgezogen. Auf dem offiziellen Stellplatz bei der Ver- und Entsorgungsstation stehen nur wenige Fahrzeuge, und auch auf dem benachbarten Parkplatz (der eigentlich für die Strandbesucher gedacht ist) gibt es etliche Lücken.
30.-31. März 2019
- Rota - Punta Candor
Der Stellplatz "Punta Candor" hat eine einmalige Lage direkt hinter den mit Pinien bewachsenen Dünen. Es gibt viele Spazier-Möglichkeiten am Strand oder durch die Pinienwälder. Der Stellplatz ist zu Recht immer noch einer meiner Favoriten-Plätze.
Da ich schon oft hier war und eigentlich alles schon mehrfach gesehen habe, kann ich diesmal in Ruhe ein paar liegen gebliebene Dinge für WOMO-IBERICO aufarbeiten (z.B. einige neue Stellplätze eintragen).
Aber natürlich bleibt genug Zeit, um z.B. in dem nahe gelegenen Restaurant "Bar & Grill Sedona" zu speisen. Hier merkt man, dass sich in Rota ein Stützpunkt der USA-Marine befindet - das Essen ist Südstaaten-mäßig bzw. mexikanisch. Entsprechend vertilgen Christa und ich Fajitas und einen 200g-Burger.
Und auf einmal sind zwei Tage vergangen.
Da für Sonntag etwas Regen gemeldet ist, warte ich den auch noch ab, und Montag, am 1. April, geht es dann weiter (kein April-Scherz!).
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Rota nach Chipiona
1. April 2019
- Rota
- Chipiona
Ein Blick auf meine Landkarte mit den von mir noch nicht persönlich besuchten Stellplätzen zeigt, dass der Punkt naht, an dem ich nach Norden abbiegen und damit die Rückreise beginnen werde.
Der letzte Stellplatz, den ich vorher noch besuchen will, liegt nur wenige Kilometer von Rota entfernt - der im letzten Jahr eröffnete private Stellplatz "ManuelAndrea" in Chipiona.
Wenn man den bisherigen Kommentaren zu diesem Stellplatz glauben darf, dann gibt es einige Akzeptanz-Probleme bei den nicht-spanischen Wohnmobilisten. Die Sprachbarriere (auf dem Stellplatz spricht man wohl nur Spanisch) spielt eine nicht unerhebliche Rolle, aber auch die Lage des Stellplatzes ist nicht besonders attraktiv.
Eigentlich wollte ich hier mindestens eine Nacht bleiben, aber vor Ort entscheide ich mich doch anders - nicht nur, aber auch wegen des geforderten Preises von 15 €, den ich bei der gebotenen Leistung für überzogen halte. Die Preissteigerung um 3 € seit dem letzten Jahr (+25% !!) erschließt sich mir nicht, zumal ich immer nur Bilder von einem leeren Platz sehe. Auch heute ist der Platz leer!
Ich fahre weiter zum Hafen von Chipiona und auf den dortigen offiziellen Wohnmobil-Stellplatz. Der bietet zwar auch nichts besonderes, ist aber erheblich billiger und hat eine deutlich bessere Lage.
Auch für diesen Stellplatz gibt es in anderen Internet-Portalen viele negative Kommentare, die ich allerdings in diesem Fall nicht nachvollziehen kann. Der Preis ist absolut wettbewerbsfähig, wenn man ihn mit anderen privaten Stellplätzen vergleicht. Für eine Lage direkt am oder sogar nur in der Nähe vom Wasser zahlt man am Mittelmeer erheblich mehr. Und kaum jemand meckert - die Plätze sind voll.
Mir jedenfalls gefällt es in Chipiona. Leider muss aber auch ich den Wermutstropfen schlucken, dass der große Parkbereich direkt an der Strandpromenade seit letztem Herbst für Wohnmobile gesperrt ist. Vor einem Jahr habe ich dort noch ein paar Tage gestanden, und schon damals hatte ich geargwöhnt, dass die Stadt nicht beliebig lange zuschaut, wie Dauercamper monatelang kostenlos auf dem Parkplatz stehen, während der offizielle Stellplatz weitgehend leer bleibt.
Bei inzwischen wieder schönem Wetter (gestern und heute morgen hat es doch tatsächlich etwas geregnet), spazieren Christa und ich über die Strandpromenade bis zum Leuchtturm, und ich freue mich, dass ausnahmsweise mal nicht Ebbe ist. So sieht man einen makellosen Sandstrand bis hin zum Santuario am Ortsrand von Chipiona.
Und natürlich finden wir eine nette Bar direkt auf der Promenade mit Blick bis zum Nationalpark Doñana am Horizont, und werden mit Kaffee, Kuchen und regional-typischem Moscatel versorgt...
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- Geschrieben von gg-iberico
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