Spanien im Frühjahr 2019
Von Almería nach Roquetas de Mar
13. März 2019
- Almería
- Roquetas de Mar
Nachdem die abendlichen Musikanten ihre Übungsrunden beendet hatten, waren nur noch normale Hafengeräusche zu hören, bei denen ich schließlich doch schlafen konnte.
Trotz aller Unannehmlichkeiten ist dieser Parkplatz für eine Stadt wie Almería nicht nur günstig gelegen, sondern auch günstig im Preis. Bei der Ausfahrt fordert der Parkautomat 6.55 €, die ich für 24 Stunden Parken gern bezahle.
Heute geht es nur ein paar Kilometer weiter an das westliche Ende der großen Bucht von Almería - nach Roquetas de Mar.
Dafür gibt es zwei Gründe: ich möchte mir anschauen, wie sich die Situation ein Jahr nach Einführung der neuen städtischen Wohnmobil-Verordnung (Ordenanza Municipal) darstellt, und Christa möchte bei "Toni" Tapas essen.
Das Wohnmobil stelle ich auf die südlichste der drei städtischen Wohnmobil-Parkzonen - auf den Parkplatz am Playa Serena.
14.-16. März 2019
- Roquetas de Mar
Sehr schnell stelle ich fest, dass die Auswirkungen der Wohnmobil-Verordnung deutlich sichtbar sind - die Wohnmobile stehen zwar nicht nur auf den vorgezeichneten und reservierten Plätzen, aber alle halten sich weitgehend an die Vorgabe, dass campingartiges Verhalten nicht erlaubt ist.
Nur einen wirklich drastischen Verstoß kann ich beobachten. Vielleicht ist das große Schild nicht für jeden klar verständlich?
Die Stadt Roquetas de Mar könnte sicher noch einiges bei ihrer Beschilderung verbessern. Die deutsche Übersetzung, dass "Zelten verboten" ist, ist Blödsinn. Wer nicht sowieso schon weiß, was gemeint ist, wird wohl nur mit den Achseln zucken und feststellen, dass ihn das nicht betrifft weil er ja gar nicht zelten will.
In der zugrunde liegenden Verordnung steht die Sache sehr viel deutlicher, und wenn es darauf ankommt, ist das dann die juristische Grundlage. In meinem Bericht vom letzten Jahr ("Neue Wohnmobil-Verordnung in Roquetas de Mar") gibt es eine deutsche Erläuterung der "Städtischen Verordnung zur Regulierung des Parkens und Übernachtens mit dem Wohnmobil im Stadtgebiet von Roquetas de Mar".
Dort findet man auch die "Preise" für die Ordnungswidrigkeiten und stellt fest, dass "201 € bis 500 €" wohl vor allem zur Abschreckung auf dem Schild steht, denn sie werden nur bei sehr schweren Verstößen fällig (z.B. Abwasser auslaufen lassen). Stühle raus stellen oder ein Aufenthalt länger als 72 Stunden kostet "nur" 50 € bis 200 €.
Mir sind bisher keine Fälle bekannt, wo kostenpflichtige Verwarnungen ausgesprochen wurden. Aber ich würde mich nicht darauf verlassen, dass das so bleibt, zumal offenbar immer noch einige Leute monatelang irgendwo stehen, und auch das "wilde" Entsorgen, trotz zugeschweißtem Kanaldeckel, an anderer Stelle weitergeht. Auf Dauer wird die Stadt das nicht tolerieren!
Das Wetter ist zur Zeit einfach traumhaft. Im Schatten sind es nachmittags über 20°C, in der Sonne ist es fast schon zu heiß. Der Strand lädt zum Baden ein, aber da niemand ins Wasser geht, ist es dort wohl noch zu kalt.
Christa und ich nutzen das schöne Wetter zu einer Wanderung auf dem Paseo Marítimo am Strand entlang zum etwa 6 km entfernten Hafen von Roquetas de Mar. Dort findet man die schön restaurierte Burg Castillo de Santa Ana und nebenan den Leuchtturm.
Am Anfang dieses Beitrags hatte ich zwei Gründe für den Besuch von Roquetas de Mar erwähnt - die Wohnmobil-Situation und das Tapas-Essen.
Natürlich hat mich Christa zum Tapas-Essen zu "Toni" mitgenommen, wobei ich nicht weiß, wieso das Lokal von manchen Leuten "bei Toni" genannt wird. In Wirklichkeit heißt es "Bar Cullar" (Avenida de Playa Serena, GPS: 36.7231, -2.6277).
Freunde der klassischen Tapas (als Beilage zum Getränk), kommen hier ganz sicher auf ihre Kosten. Aber auch einfach nur Kleinigkeiten essen geht hier besonders gut und preiswert.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Roquetas de Mar nach Torrox-Costa
18. März 2019
- Roquetas de Mar
- Adra
- Torrox-Costa
Das Wetter soll in den nächsten Tagen etwas schlechter werden, deshalb blieb ich noch einen Tag länger in Roquetas de Mar, um die Sonne zu genießen und nicht den schönen Tag mit Autofahren zu vertrödeln. Aber heute verlasse ich den Playa Serena, und so wie ich denken wohl auch andere, denn der für Wohnmobile reservierte Parkplatz leert sich merklich.
Nach sechs Tagen ohne Entsorgungsmöglichkeit ist natürlich ein Stellplatz mit Ver- und Entsorgung das heutige Ziel. Ursprünglich wollte ich nach Almerimar in den Hafen oder zum Stellplatz von "Pedro", aber dann fiel mir ein, dass auf dem Weg entlang der Costa del Sol an der Autobahn A-7 in der Nähe von Adra eine neue Ver- und Entsorgungsstelle bei einer Raststätte eingerichtet wurde.
Der Servicepunkt an der Raststätte "Áreasur" ist wirklich empfehlenswert. Es gibt nicht nur die gut konstruierte Ver- und Entsorgung, direkt daneben befindet sich ein Waschsalon, und auch für das Wohnmobil gibt es eine Waschmöglichkeit. Ob man hier auch übernachten kann, weiß ich nicht. Es gibt etliche Lkw-Parkplätze, die als "privat" gekennzeichnet sind. Vielleicht kann man gegen Bezahlung übernachten, aber besonders ruhig ist es hier bestimmt nicht.
Ich fahre weiter auf der Autobahn A-7, und eine Stunde später erreiche ich Torrox. Von der Autobahn-Abfahrt hinunter zur Küste führt mich das Navi-Gerät am Campingplatz "El Pino" vorbei, wo sich die Straße noch genau so eng und kurvig durch die Hügel schlängelt wie vor 20 Jahren, und schließlich komme ich genau bei dem neuen Wohnmobil-Stellplatz "MiluCar" am Ortsrand von Torrox-Costa raus.
Nachdem es anfangs einige Probleme mit der steilen Rampe an der Einfahrt gegeben hatte, wurde inzwischen mit viel Beton nachgebessert, und jetzt sieht es eigentlich ganz ordentlich aus. Zumindest komme ich problemlos hoch und finde einen schönen Platz mit Blick auf Strand und Meer.
Inzwischen ist es tatsächlich leicht bewölkt, und in den Bergen hängen dunkle Wolken. Trotzdem machen Christa und ich noch einen Spaziergang in das etwa 2 km entfernte Zentrum von Torrox-Costa zur Strandpromenade, die hinter der Rambla beim Leuchtturm beginnt. Und natürlich finden wir dort auch eine nette Kneipe, wo wir den Nachmittag ausklingen lassen.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Torrox-Costa nach Fuengirola
21. März 2019
- Torrox-Costa
- Nerja
- Vélez-Málaga
- Fuengirola
Drei Tage auf dem Stellplatz "MiluCar" in Torrox-Costa vergingen wie im Flug. Die vielen auch zu dieser Jahreszeit geöffneten Strandbars und Restaurants sind eine permanente Verlockung, wenn man am Strand entlang läuft oder über den Paseo Marítimo spaziert. Dabei findet man auch so tolle Sachen wie die Werbetafel eines Restaurants, das für ein 6-gängiges Menü wirbt...
Heute geht es wieder ein Stück weiter die Costa del Sol entlang, wobei ich noch nicht so genau weiß, wo ich landen werde. Auf jeden Fall jenseits von Málaga.
Bevor ich auf die Autobahn fahre, mache ich noch einen Zwischenstopp in Nerja. Einerseits, um dort beim Lidl-Supermarkt einzukaufen, und andererseits, um bei eben diesem Supermarkt den für Wohnmobile reservierten Parkplatz anzuschauen.
Auch wenn ich hier wahrscheinlich nie übernachten werde, das Parken beim Einkaufen wird mit diesen großen Plätzen erheblich vereinfacht.
In Nerja fahre ich auf die Autobahn A-7 in Richtung Málaga, und wenig später erreiche ich die Abfahrt beim Einkaufszentrum in Vélez-Málaga. In dem nahegelegenen Gewerbegebiet gibt es zwei Tankstellen, wo sich das Tanken wirklich lohnt.
Bei der Ballenoil-Tankstelle (GPS: 36.7658, -4.097) zahlt man heute nur 1.065 € pro Liter Diesel - das ist weit unter dem aktuell üblichen Preis. Allerdings ist die Tankstelle eher für Pkw gebaut worden - mein 7m-Wohnmobil passt so eben rein und wieder raus. Wer ein größeres Fahrzeug hat, sollte vielleicht zu der etwa 300m entfernten Distreax-Tankstelle fahren. Dort kostet der Diesel heute 1.11 € (was immer noch preiswert ist), aber man kann auch größere Wohnmobile auftanken. Und eine Ver- und Entsorgungsstation gibt es dort auch.
Von Vélez-Málaga geht es weiter auf der A-7 an Málaga vorbei bis Fuengirola zum dortigen Übernachtungsplatz auf dem Recinto Ferial (Festplatz).
Leider bewahrheitet sich meine Befürchtung, dass der "übliche" Wohnmobil-Bereich komplett voll ist. Es ist schon merkwürdig: wenn man die Kommentare in den Internet-Portalen zu diesem Platz liest, sind alle nur am schimpfen: "zu eng", "zu laut", "zu voll". Und doch scheint dieser Ort viele Wohnmobilisten magisch anzuziehen.
Heute stelle ich das Wohnmobil, wie einige andere auch, mitten auf den großen Platz. Und am Abend ist schließlich auch diese Reihe gefüllt.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Fuengirola nach Mijas-Costa
22. März 2019
- Fuengirola
- Mijas-Costa
Schon gestern hatte ich gesehen, dass für einen Teil des "üblichen" Wohnmobil-Bereichs auf dem Parkplatz in Fuengirola temporäre Parkverbot-Schilder aufgestellt waren, und zwar für heute von 8 Uhr bis 15 Uhr wegen irgendwelcher "Aktivitäten".
Da in Spanien "Aktivitäten" fast immer mit Lärm verbunden sind, stehe ich mit meinem Wohnmobil auch etwas weiter entfernt. Und fast hätte ich deshalb verpasst, wie die Ordnungshüter heute morgen mit Hilfe eines Abschlepp-Unternehmens die übrig gebliebenen Wohnmobile wegräumen. Offenbar stehen auf diesem Platz einige unbewohnte Wohnmobile (auch mit internationalen Kfz-Nummern). Eine böse Überraschung für die Besitzer, wenn sie zurückkommen.
Leider bekomme ich nicht so schnell heraus, was hier passieren soll. Die Arbeiter versenken Befestigungshülsen für z.B. Verkehrsschilder im Boden. Ich gehe also davon aus, dass hier neue Schilder aufgestellt werden sollen. Aber welche? Permanentes Parkverbot oder offizieller Wohnmobil-Parkplatz? Oder etwas ganz anderes. Ich bin neugierig und muss dort in den nächsten Tagen noch einmal nachschauen.
Heute verlasse ich Fuengirola, denn morgen ist hier Markt - das Theater will ich mir nicht antun. Ich fahre ein paar Kilometer weiter nach Mijas-Costa zum dortigen offiziellen Stellplatz. Dort ist morgen ebenfalls Markt, aber der Wohnmobil-Bereich ist deutlich getrennt, und man kann, auch während der Markt stattfindet, problemlos in dem abgegrenzten Bereich stehen.
Problematisch ist nur die große Menge an Wohnmobilisten, die ebenfalls auf diesem Platz stehen wollen. Als ich ankomme sehe ich mich einer doppel-reihigen geschlossenen Phalanx gegenüber.
Beim Näherkommen entdecke ich doch noch eine Lücke und stelle das Wohnmobil in die Reihe.
Seit drei Jahren existiert für diesen Stellplatz eine Ordenanza Municipal (städtische Verordnung), die die Nutzung des Platzes reguliert (siehe mein Bericht von 2016). Aber bis heute ist die Umsetzung noch nicht gelungen.
Es gibt wohl immer noch Leute, die wochenlang auf diesem Platz stehen, obwohl nur zwei Tage erlaubt sind. Einige haben auch Stühle, Tisch oder Solarpaneele draußen aufgebaut, was natürlich nicht erlaubt ist, und die Registrierung bei der Policía Local erfolgt auch nur vereinzelt. Wirklich weggeschickt werden Wohnmobile aber offenbar nur selten.
Ich möchte trotzdem alles richtig machen und bin gespannt, wie die Sache mit der Registrierung abläuft, denn offensichtlich stehen ja schon mehr als die erlaubten 30 Fahrzeuge auf dem Stellplatz.
Der Weg in die erste Etage zum betreffenden Büro der Policía Local ist ab der Eingangstür deutlich ausgeschildert. Ich händige den Personalausweis und die Fahrzeugpapiere aus, und der Beamte tippt alles mögliche in seinen Computer (was genau, bleibt sein Geheimnis). Dann erhalte ich den Registrierungszettel mit der Nummer 27 und habe nun das Recht, 48 Stunden den Stellplatz zu nutzen. Und frühestens 10 Tage nach meiner Abreise darf ich dann wiederkommen.
Ich hatte schon vor drei Jahren prophezeit, dass diese Regulierung nichts taugt. Zu kompliziert in der Umsetzung, und sowieso überflüssig, denn Platz genug ist eigentlich auf dem Recinto Ferial (Festplatz) vorhanden.
Zumindest scheint die Verwaltung vor der explodierenden Zahl an Wohnmobilen zu kapitulieren, denn heute stehen gegen Abend über 70 Wohnmobile auf dem Platz statt der vorgesehenen 30. Immerhin stehen die meisten innerhalb der durch Betonklötze begrenzten Parkfläche.
Dass der Platz bei den Wohnmobilisten beliebt ist verstehe ich, denn auch ich bin schon oft hier gewesen und genieße das Freizeit-Angebot: kurzer Weg zum Meer und zu dem schönen Küstenwanderweg, sowie auch im Winter geöffnete Restaurants und Strandbars.
Wie fast jedes Mal landen Christa und ich wieder bei Pepe im "El Bombo" (unser persönlicher Favorit in dieser Gegend), wo auch am Spätnachmittag noch die Sonne scheint, während überall sonst schon Schatten ist.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Mijas-Costa nach San Pedro Alcántara
24. März 2019
- Mijas-Costa
- Marbella
- San Pedro Alcántara
Fast auf die Minute genau nach den erlaubten 48 Stunden verlasse ich den Stellplatz in La Cala de Mijas. Das fällt mir auch nicht schwer, denn heute ist es komplett bewölkt, und sogar etwas Regen ist gemeldet.
Bei so einer Wetterlage bieten sich in Spanien die großen Einkaufszentren an, die meist nicht nur Geschäfte zum Einkaufen beherbergen sondern auch Kinos, Spielhallen und eine Menge Restaurants und Cafés. Da kann man sich einen schönen Tag machen - sowohl im Sommer, wenn es draußen zu heiß ist, als auch im Winter oder allgemein bei schlechtem Wetter, denn alles ist unter einem Dach.
Zum Beispiel in Marbella im Parque Comercial La Cañada. Christa freut sich schon seit Anfang der Reise darauf, dass wir hier einen Halt einlegen, um das Büfett des Restaurants M.Wok zu plündern.
Fast zwei Stunden verbringen wir mit immer neuen kleinen Häppchen bis nichts mehr rein geht. Kaffee und Kuchen fällt damit heute aus.
Zum Übernachten fahre ich nur noch wenige Kilometer weiter bis zum nächsten Ort - San Pedro Alcántara. Hier gibt es zwar keinen offiziellen Stellplatz, aber nachdem vor ein paar Jahren die Wohnmobile an der Strandpromenade vertrieben wurden, bleibt noch eine ganz brauchbare Stelle zum Übernachten im Bereich unbebauter Grundstücke. Nicht weit vom Meer entfernt, und nah zum Ortszentrum (Calle Zaragoza, GPS: 36.4812, -4.9822).
Diese Gegend wird von der Stadt offenbar völlig ignoriert. Seit der Bauboom vorbei ist gibt es hier zwar große umzäunte Grundstücke, aber keine Spur von Bauaktivitäten. Die Natur holt sich langsam aber sicher das Terrain zurück.
Auch wenn das Wetter nicht so toll ist, machen Christa und ich einen Rundgang und kommen auch an der Stelle vorbei, wo früher die Wohnmobile standen.
Inzwischen steht dort schon lange ein Verbotsschild für Fahrzeuge aller Art außer Pkw und Motorräder. Aber es gibt immer wieder Wohnmobilisten, die offenbar bewusst in Kauf nehmen, dass der Aufenthalt sehr teuer werden kann.
Im Falle des Wohnmobils im Vordergrund des folgenden Fotos käme eine ganz ansehnliche Summe als Multa (Bußgeld) zusammen - bei so vielen Verstößen gleichzeitig.
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- Geschrieben von gg-iberico
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