21. - 22. April 2025

  • Roquetas de Mar

Wie geplant verlasse ich heute zwar den Stellplatz "Camper Park Roquetas", aber noch nicht die Stadt Roquetas de Mar. Ein oder zwei Tage will ich noch abwarten, bis sich das Wetter auch in der vorgesehenen Zielregion - dem bergigen Hinterland von Málaga - stabilisiert hat.

In Roquetas de Mar gibt es zwei Parkplätze, die zum Teil für Wohnmobile reserviert sind und wo man bis zu drei Tage stehen darf.

Der eine liegt ganz im Süden beim Playa Serena und ist wie so oft auch heute wieder voll belegt. Deshalb versuche ich es beim Wohnmobil-Parkplatz "El Rompizo" im Norden der Stadt beim Playa La Romanilla, direkt neben der Mündung der Rambla. Hier habe ich Glück und finde einen freien Platz.

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Auf diesem Parkplatz findet man zwar keine großzügigen Parzellen, aber die Aussicht ist nur von wenigen "richtigen" Stellplätzen zu toppen.

Vor mir die Rambla mit freier Sicht bis zum Jachthafen von Aguadulce und im Hintergrund liegt Almería ...

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... und aus dem Seitenfenster schaue ich auf den nur wenige Schritte entfernten Strand vom Playa La Romanilla.

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Ich habe nicht nur Glück einen freien Platz zu finden, sondern auch, dass es Montag ist, denn montags und dienstags ist die am Platz liegende Bar "El Rompizo" geschlossen. Dadurch entfällt eine erhebliche Lärmquelle - zwei Tage halte ich es hier aus.

 

23. - 24. April 2025

  • Roquetas de Mar

  • Adra

  • Caleta de Vélez

Erst am Abreisetag merke ich richtig, welches Glück ich hatte, dass an den beiden Tagen, die ich hier auf dem Wohnmobil-Parkplatz in Roquetas de Mar verbracht habe, die Bar "El Rompizo" geschlossen war. Für meine Verhältnisse sehr früh beginnt nämlich direkt hinter meinem Schlafgemach ein Stimmengewirr, Pkw-Türen werden zugeschlagen, und ich muss feststellen, dass offenbar etliche Leute zum Frühstücken diese Bar aufsuchen.

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In Roquetas de Mar hat man zwar weiterhin die Möglichkeit, mit dem Wohnmobil an verschiedenen Stellen auch über Nacht zu stehen, aber eine schon vor Jahren angekündigte Ver- und Entsorgungsstation gibt es immer noch nicht.

Das Entsorgen muss ich also heute unterwegs einplanen. Da ich auf dem Weg nach Westen in Adra sowieso den Mercadona-Supermarkt aufsuchen will (weil man dort besonders einfach mit dem Wohnmobil parken kann), bietet sich der Wohnmobil-Service der Cepsa-Tankstelle an der dortigen Autobahn-Abfahrt an (A-7, Abfahrt 838).

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Nach der kleinen Fahrt-Unterbrechung geht es auf der Autobahn zügig weiter entlang der Costa del Sol bis zu dem Ort Caleta de Vélez, wo im Hafen ein Wohnmobil-Stellplatz existiert, den ich schon wegen meiner Segler-Vergangenheit sehr gern anlaufe.

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Fast 25 Jahre ist es her, dass ich mit meiner Segeljacht nur wenige Meter von der Stelle entfernt, wo jetzt mein Wohnmobil steht, im Sportboothafen von Caleta de Vélez gelegen habe.

Der Wohnmobil-Stellplatz wurde in den wenigen Jahren, die er besteht, schon mehrfach geändert und verbessert. Die Bootsstege im Hafen erfahren erst jetzt eine Renovierung - und zwar grundlegend: die bisherigen Beton-Stege werden durch Aluminium-Konstruktionen ersetzt, und das Entfernen der Beton-Sockel mit einem fast pausenlos hämmernden Meißel geht mir bald auf die Nerven.

Christa und ich sind entsprechend selten am Stellplatz. Es bieten sich lange Spaziergänge auf dem Paseo Marítimo in beide Richtungen an (nach Torre del Mar im Westen oder nach Algarrobo-Costa im Osten), wobei viele Gastronomie-Betriebe am Wegesrand liegen.

Besonders gern sind wir in der Strandbar "Seaside Paradise" gleich neben der Fußgängerbrücke über den Río Algarrobo, wo man sich umgeben von tropischem Grün bei guter Musik tatsächlich wie im Paradies fühlen kann.

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25. - 26. April 2025

  • Caleta de Vélez

  • Canillas de Albaida

Schon gegen 7:30 Uhr - also fast noch in meiner Tiefschlafphase - beginnen im Hafen von Caleta de Vélez wieder die Arbeiten mit dem Beton-Meißel. Das ist ein guter Grund heute abzureisen.

Nur wenige Kilometer entfernt in den grünen Hügeln, die gleich hinter dem Küstenstreifen aufsteigen, liegen malerische Bergdörfer, die bis auf wenige Ausnahmen für den Wohnmobil-Tourismus (noch) nicht erschlossen wurden.

Eine dieser Ausnahmen ist der Ort Canillas de Albaida. Nur etwa 20 km von Caleta de Vélez entfernt befinde ich mich nach einer kurvenreichen Fahrt von 45 Minuten in einer anderen Welt.

20250425 Canillas Blick

Vor wenigen Jahren wurde in Canillas de Albaida ein kommunaler Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet. Hier steht man weit über der Ortschaft mit einem tollen Ausblick - links das Meer und rechts die 2000m hohen Gipfel des Naturparks Sierras de Tejeda, Almijara y Alhama.

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Der Ort ist klein aber anstrengend - er klebt an einem Berghang und immer geht es irgendwie bergauf oder bergab, wobei die Steigungen etwas Kondition erfordern.

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Bei unserem Rundgang entdecken Christa und ich nicht viele historische Monumente, nur die Kapelle Santa Ana fällt etwas auf.

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Das Fotografieren in den engen Gassen ist nahezu unmöglich, aber der Platz vor dem Ayuntamiento bietet ein brauchbares Motiv.

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Unser Rundgang führt uns natürlich auch in eine der vier oder fünf im Ort vorhandenen Bars (Restaurante "Cerezo"), wo wir den wohlverdienten Café-con-leche genießen. Hier befinden wir uns fast am tiefsten Punkt des Ortes - der Stellplatz liegt etwa 100m höher!

Wer nach Canillas de Albaida kommt, sollte gut zu Fuß sein. Mit dem Fahrrad oder gar mit dem Wohnmobil mal eben ins Dorf fahren ist keine gute Idee.

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27. April 2025

  • Canillas de Albaida

  • Archidona

  • Lucena

Nach den sonnigen Tagen in Canillas de Albaida soll das schöne Wetter noch ein paar Tage erhalten bleiben, bis die nächsten Regen-Fronten über Spanien hereinbrechen - und zwar gerade zum 1. Mai, wenn erfahrungsgemäß viele Kurzurlauber das lange Wochenende Puente de Mayo nutzen.

Christa und ich wollen möglichst vorher noch eine Radtour auf der Vía Verde del Aceite unternehmen und fahren deshalb heute ein Stück nach Norden in die Provinz Córdoba.

Unterwegs mache ich noch einen Abstecher zum Ort Archidona. Hier wurde erst im letzten Monat ein neuer Wohnmobil-Stellplatz eingeweiht. An sich nichts Besonderes, aber in Archidona gab bzw. gibt es schon zwei andere Stellplätze, die aber nie so richtig angenommen wurden. Vielleicht wird es diesmal ja besser.

Meinen ersten Besuch in Archidona vor fast genau 15 Jahren werde ich nicht vergessen, denn damals bin ich auf der Suche nach dem ersten Stellplatz in der Innenstadt fast steckengeblieben - mit einem Pkw! Seitdem weiß ich, dass man auf keinen Fall mit einem Wohnmobil durch die engen Gassen fahren sollte.

Der neue kommunale Wohnmobil-Stellplatz liegt gut erreichbar am nördlichen Ortsrand beim Festplatz (Recinto Ferial). Leider finden hier auch hin und wieder Veranstaltungen statt - so wie jetzt eine Hunde-Ausstellung - und deshalb ist der Stellplatz zur Zeit geschlossen.

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Eine Übernachtung kommt also heute hier nicht in Frage und ich fahre gleich weiter auf der Autobahn A-45 nach Lucena, wo ich auf dem gut besuchten kommunalen Wohnmobil-Stellplatz einen freien Platz finde.

20250427 Lucena Stp

Da ich den Ort Lucena bisher noch nicht persönlich besucht hatte, ist natürlich sofort ein kleiner Stadtrundgang fällig. Etwa 1 km müssen Christa und ich laufen, bis wir im Zentrum sind.

Als zweitgrößte Stadt der Provinz Córdoba hat Lucena einige historische Monumente zu bieten - mehrere Kirchen und die ehemalige Burg.

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Gleich neben der Burg, dem Castillo del Moral, liegt die Plaza de España, die in Lucena eher eine Parkanlage mit großen, Schatten spendenden Bäumen ist. Hier finden wir eine nette Bar, wo es nicht nur Café-con-leche gibt...

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28. - 29. April 2025

  • Lucena

  • Navas del Selpillar

  • Cabra

Nur etwa 300m vom Stellplatz entfernt liegt der ehemalige Bahnhof von Lucena. Die alte Bahntrasse wurde inzwischen zum 128 km langen Rad- und Wanderweg Vía Verde del Aceite ausgebaut.

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Bei strahlend blauem Himmel starten Christa und ich hier eine Radtour in Richtung Westen. Man erkennt schnell den Ursprung des Namens "Vía Verde del Aceite" ("Aceite" heißt auf deutsch "Öl") - bis zum Horizont erstrecken sich Oliven-Plantagen.

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Trotzdem ist die Strecke nicht eintönig. Das regenreiche Frühjahr hat überall für viel Grün und üppige Blumenpracht gesorgt.

20250428 VV Blumen

Spektakuläre Viadukte oder Tunnel findet man nicht auf diesem Streckenabschnitt, nur gleich am Ortsrand von Lucena überquert man die Autobahn auf einer weit gespannten Brücke, die aber nicht historisch sondern neueren Datums ist.

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Nach 10 km erreichen wir den kleinen Ort Navas del Selpillar. Neben dem ehemaligen Bahnhof stehen noch alte Wasserspeicher zur Erinnerung an die Epoche der Dampfloks.

20250428 Lucena VV Navas

Hier kann man noch näher als in Lucena mit dem Wohnmobil direkt an der Vía Verde parken, denn Navas del Selpillar hat gleich neben dem alten Bahnhof einen Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet.

20250428 Lucena VV Navas Stp

Navas del Selpillar ist der Umkehrpunkt unserer heutigen Radtour. Bis zum Ende der ausgebauten Strecke kurz vor dem Ort Puente Genil könnte man noch weitere 12 km auf der Vía Verde del Aceite zurücklegen - vielleicht beim nächsten Mal, mit Start in Navas del Selpillar.


Der Folgetag bringt zwar etwas auffrischenden Wind und einige Wölkchen, aber einer weiteren Fahrradtour steht nichts im Weg - diesmal in Richtung Osten bzw. Nordosten. Dort liegt der Ort Cabra, dessen ehemaliger Bahnhof etwa 11 km entfernt ist.

Dieser Streckenabschnitt ist abwechslungsreich - blühende Wiesen und schroffe Einschnitte und natürlich auch Oliven-Plantagen wechseln sich ab. Man merkt, dass man sich langsam den Bergen der Sierras Subbéticas nähert.

20250429 VV Weg20250429 VV Schlucht

Das Highlight des heutigen Streckenabschnitts ist etwa auf halbem Weg eine alte Eisenbrücke (Puente Hierro) über eine tiefe Schlucht.

Wenn man sich nähert, erkennt man fast nichts - wären da nicht die entsprechenden Schilder.

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Erst wenn man sich die Mühe macht, den Hang hinunter zu klettern, erkennt man das ganze Ausmaß. Derartige Eisen-Konstruktionen sind offenbar viel haltbarer als moderne Betonbrücken...

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Bald erreichen wir den Ort Cabra und kommen an dem dortigen Wohnmobil-Stellplatz vorbei, der wie in Lucena fast an der Vía Verde liegt.

20250429 VV CabraStp

Knapp 1 km weiter sind wir am Ziel - dem ehemaligen Bahnhof von Cabra. Aus früheren Besuchen wissen wir, dass sich im alten Bahnhofsgebäude ein Restaurant befindet. Das hat sich nicht geändert, so dass wir vor unserer Rückkehr nach Lucena noch einen schönen Café-con-leche genießen können.

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