Spanien im Winter 2022-23
Von Zaragoza nach Belchite
14. November 2022
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Zaragoza
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Belchite
Die Wettervorhersage für die nächsten 10 Tage ist für ganz Spanien nicht so erfreulich. Kaltfronten mit Regen sind zu erwarten, was in den Gebieten, die ich in der Zeit bereisen wollte (z.B. Kastilien-León), zu Tagestemperaturen im einstelligen Bereich führen wird. Das ist nichts für mich.
Ab sofort orientiere ich mich weiter nach Süden, eventuell mit einem Abstecher an die Mittelmeerküste. In den Regionen Valencia und Murcia sollen auch an den kältesten Tagen noch annehmbare Temperaturen herrschen.
Bis dahin sind noch ein paar Tage Zeit, deshalb fahre ich heute erst mal nur ein kleines Stück nach Süden bis zum Ort Belchite.
Auf dem Weg durch die Berge auf der A-2101 und auf der Suche nach einem geeigneten Halt für die Mittagspause entdecke ich neben der Straße einen kleinen Parkplatz bei einer Gedenkstätte (GPS: 41.4047, -0.9847).
Bei näherem Hinsehen ist dies eine Marien-Gedenkstätte zu Ehren der Virgen de Dorleta, der Schutzpatronin der Radfahrer. Ich wusste gar nicht, dass es so etwas gibt, aber zumindest haben hier auch die besten spanischen Radrennfahrer schon ihre Aufwartung gemacht.
Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zum Tagesziel in dem Ort Belchite,wo es einen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz gibt, den ich bisher noch nicht persönlich besucht hatte.
Den Ort Belchite würde vermutlich kaum ein Mensch kennen, hätte dort nicht im spanischen Bürgerkrieg (1937) eine bedeutende Schlacht stattgefunden. Der Ort wurde dabei nahezu völlig zerstört und anschließend an der selben Stelle nicht wieder aufgebaut
Die Ruinen wurden als Mahnmal stehen gelassen und können mit einer geführten Tour besichtigt werden. Christa und ich spazieren nur außen herum und sind auch so schon beeindruckt.
Auch außerhalb des abgesperrten Gebietes hat man mancherorts den Eindruck, die Zeit wäre stehengeblieben...
Es gibt aber auch ein neues Belchite, das neben dem Pueblo Viejo (dt.: altes Dorf) komplett neu aufgebaut wurde. Hier rechnet man inzwischen offenbar auch mit vielen Touristen. Bei unserem Besuch jetzt im November ist allerdings nicht viel los. Es gibt aber einige Restaurants/Bars, und wir bekommen natürlich auch den obligatorischen Café-con-leche.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Belchite nach Escucha
15. November 2022
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Belchite
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Muniesa
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Escucha
Der Ort Belchite hätte einen etwas längeren Aufenthalt verdient, aber ich möchte die wenigen Tage bis zur vorhergesagten Kaltfront am Wochenende nutzen, um weiter nach Süden zu gelangen.
Auf dem Weg liegt der Ort Muniesa, wo ich mir den neuen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz anschaue.
Der Stellplatz an sich ist nichts besonderes, aber als Ausgangspunkt für einen Besuch des in der Nähe liegenden Naturparks Parque Cultural del Río Martín ist er sicher gut geeignet.
Der weitere Weg auf der A-222 führt mich in das Bergland der Provinz Teruel, wo man malerische Bergdörfer wie z.B. La Hoz de la Vieja findet.
Nur wenige Kilometer vor dem Tagesziel sorgt eine Sperrung der Hauptstrecke für einen fast 20 km langen Umweg, aber irgendwann erreiche ich den Ort Escucha und den dortigen relativ neuen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz.
Escucha hatte schon vor vielen Jahren an einer anderen Stelle einen eher behelfsmäßigen Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet, der nun durch diesen neuen, komfortablen Platz abgelöst wurde. Den alten Stellplatz hatte ich schon zweimal aufgesucht, dies ist also mein dritter Besuch in Escucha, aber außer dem in der Nähe liegenden Bergbau-Museum habe ich auch diesmal nichts Besonderes gefunden.
Die ehemalige Kohle-Hochburg lebt jetzt offenbar nur noch von der Vergangenheit, denn die Kohle-Förderung wurde eingestellt, das Kohle-Kraftwerk stillgelegt, nur das Bergbau-Museum "Museo Minero" erinnert an diese Zeiten.
Die wilde Berglandschaft in der Umgebung könnte allerdings mit den richtigen touristischen Angeboten auch neues Leben in den Ort bringen. Der neue Wohnmobil-Stellplatz gehört schon zu so einer Initiative, und wer weiß - vielleicht bekommt Escucha noch eine zweite Chance. Mir jedenfalls gefällt die umgebende Landschaft.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Escucha nach Teruel
16. November 2022
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Escucha
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Teruel
Heute geht es hoch hinaus - gleich am Anfang der Strecke, wenige Kilometer hinter Escucha, erreiche ich auf der N-420 die Passhöhe San Just mit 1408 Meter über dem Meer.
Wie man auf dem Foto leicht sehen kann, handelt es sich nicht um einen einzelnen heraus ragenden Berg, sondern die ganze Gegend ist ähnlich hoch. Wer diese Strecke im Winter fahren will, muss mit Schnee rechnen.
Etwa die gleiche Streckenführung wie die N-420 hatte Anfang des letzten Jahrhunderts auch eine geplante Eisenbahnlinie, die das Kohle-Revier von Escucha mit der Provinz-Hauptstadt Teruel verbinden sollte. Die Tunnel, Brücken und Bahnhöfe wurden gebaut, die Trasse vorbereitet, aber die eigentliche Eisenbahnlinie wurde nie fertig gestellt.
Das wäre eine tolle Ausgangsbasis für einen Vía-Verde-Radweg, aber leider ist noch nichts derartiges passiert. Einzelne Teilstücke sind wohl mit dem Fahrrad befahrbar, aber nicht durchgehend (siehe Vía Verde de Valfambra, bahntrassenradwege.de).
Beim überraschend gut erhaltenen, ca. 100 Jahre alten Bahnhof von Peralejos (GPS: 40.4698, -1.0391) machen wir Mittagspause und ich schau mir ein Stück der Bahntrasse an. Aber hier ist alles zugewachsen.
Bald darauf erreiche ich Teruel, wo ich direkt zum kommunalen Wohnmobil-Stellplatz in der Nähe vom Alcampo-Einkaufszentrum fahre.
Als ich ankomme ist der Platz noch ziemlich leer. Ich habe fast die freie Auswahl - die Herausforderung ist, eine Stelle zu finden, wo Sat-TV problemlos möglich ist. Aber irgendwann klappt auch das.
Christa und ich haben die Stadt Teruel schon mehrfach besucht, so dass wir heute auf eine "Wanderung" in die City verzichten. Aber ein kleiner Spaziergang führt uns zu dem nicht weit entfernten Parkplatz gegenüber von Guardia Civil und Mercadona, der schon seit vielen Jahren als Übernachtungsplatz für Wohnmobile dient.
Die Nachfrage nach diesem ruhigen und sicheren Parkplatz, der noch dazu etwas näher an der Altstadt liegt als der offizielle Stellplatz, ist offenbar ungebrochen, deshalb bleibt er auch bei "womo-iberico" im Angebot.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Teruel nach Bétera
17. - 19. November 2022
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Teruel
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La Puebla de Valverde
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Albentosa
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Albalat dels Sorells
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La Pobla de Farnals
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Bétera
Inzwischen ist klar, dass ich als Konsequenz auf die gemeldeten Temperaturen auf jeden Fall bis zum Mittelmeer fahren werde. Und von Teruel geht das am einfachsten über die Autobahn A-23 bis Sagunt und schließlich nach Valencia.
Da ich nicht weiß, wie die Stellplatz-Situation zur Zeit an der Küste ist, mache ich noch in Teruel eine komplette Ver- und Entsorgung.
Dann geht es auf die Autobahn in Richtung Valencia, allerdings besuche ich unterwegs noch zwei Raststätten, an denen auch Wohnmobil-Service angeboten wird. Mein letzter Besuch an diesen Stellen liegt schon etliche Jahre zurück, da könnte sich einiges geändert haben.
Aber es gibt keine Überraschung: der Wohnmobil-Stellplatz in La Puebla de Valverde ist noch genau so in Betrieb ...
... wie der Wohnmobil-Stellplatz in Albentosa - Venta del Aire.
Dann geht es ohne weiteren Aufenthalt in Richtung Valencia, wo ich zuerst den privaten Wohnmobil-Stellplatz "Nomadic València Camping Car" in dem Vorort Albalat dels Sorells ansteuere. Gestern Abend wurde mir auf der Online-Reservierungsseite noch mindestens ein freier Standard-Platz signalisiert.
Heute ist das aber Schnee von gestern...
Direkt vor Ort an der Rezeption wird mir nur ein teurer XXL-Platz angeboten, dessen Reservierung gerade storniert wurde. Den möchte ich aber nicht.
Ich fahre erst noch ein paar Kilometer weiter zu dem relativ neuen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz in La Pobla de Farnals und schau mir die dortige Situation an.
Ich hatte es schon befürchtet - auch hier ist alles belegt. Ein kostenloser Stellplatz mit Ver- und Entsorgung, nicht weit vom Meer entfernt, und auch Valencia ist ganz nah - das ist offenbar für viele so verlockend, dass man sich auch schon mal über die zeitliche Aufenthaltsbeschränkung hinweg setzt.
Da gibt es noch viel zu tun für die Stadtverwaltung, die offenbar die Einhaltung ihrer eigenen Regeln bisher nicht konsequent kontrolliert.
Für mich ist das die Gelegenheit, nach vielen Jahren mal wieder zum Wohnmobil-Stellplatz "Valencia Camper Park" in Bétera zu fahren, der auch nur einige Kilometer von Valencia entfernt ist. Hier war ich schon einmal vor acht Jahren, kurz nach der Eröffnung, jetzt schaue ich mal, was daraus geworden ist.
Vor allem fällt mir auf, dass das damals noch ungenutzte Gelände vor dem eigentlichen Stellplatz inzwischen Teil der Gesamt-Anlage ist. Hier befinden sich die Parzellen ohne Strom-Anschluss, und genau hier buche ich für die nächsten drei Tage einen Platz.
Nach der langen Fahrt wollen Christa und ich uns noch etwas bewegen und gehen zu Fuß in den Ort Bétera, von dem wir schon wissen, dass dort keine touristischen Highlights zu erwarten sind.
Immerhin gibt es eine alte, restaurierte Burg mitten in der Altstadt...
... und enge Gassen, die mit gehäkelten Schattenspendern verziert sind.
Es gibt auch einige Restaurants/Bars und Cafés, die aber oft erst ab 17 Uhr wieder öffnen oder gerade um 16 Uhr schließen. Wir finden aber das nette, durchgehend offene Café "Berlín", und bekommen hier einen mit viel Milchschaum zubereiteten Café-con-leche.
Hinweis
Der Fußweg vom Stellplatz ins Zentrum von Bétera ist auf der kürzesten Strecke (über den Metro-Haltepunkt) nicht ungefährlich, da es meist neben der Hauptstraße CV-310 her geht. Der ruhigere, weniger gefährliche Weg ist etwas länger - dazu muss man am Stellplatz nach rechts bergauf gehen und sich dann oben weiter rechts halten (zur Pyrotechnik-Firma).
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Bétera nach Cullera
21. November 2022
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Bétera
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Manises
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Cullera
Da gestern unverhofft sehr schönes, sonniges Wetter war, sind Christa und ich einfach einen Tag länger in Bétera auf dem Stellplatz geblieben. So hatte ich auch Zeit, endlich die seit längerem geplante provisorische Regenrinne über der Eingangstür anzubringen. Ob das in der Praxis funktioniert, wird sich erst beim nächsten Regen zeigen...
Heute geht es aber weiter, wobei auch noch Aktionen wie Tanken und Einkaufen auf der Agenda stehen.
Zum Tanken habe ich im Internet eine Billig-Tankstelle in einem Vorort von Valencia gefunden, die ihrem Namen alle Ehre macht: 1.729 € kostet der Liter Diesel, fast 10 Cent weniger als bei anderen preiswerten Tankstellen. Und davon werden noch 20 Cent staatliche Bonifikation abgezogen.
Wenn man auf der AP-7 westlich um Valencia herum fährt, kommt man fast direkt an dieser Tankstelle (BZ Paterna, GPS: 39.5396, -0.4561) vorbei.
Ein paar Kilometer weiter in Manises, einem anderen Vorort von Valencia, besuche ich dann noch einen neuen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz, der sich allerdings als große Enttäuschung herausstellt.
Ein Parkstreifen entlang einer zumindest tagsüber viel befahrenen Straße ist schon nicht so toll, aber dass ein großer Teil der für Wohnmobile vorgesehen Plätze von Pkw belegt werden, ist ein Unding - vor allem wenn dadurch auch noch die Ver- und Entsorgung behindert oder unmöglich gemacht wird.
Nach diesem Erlebnis habe ich dann genug vom Großraum Valencia, und es geht auf die Autobahn in Richtung Süden.
Der nächste größere Ort an der Küste ist Cullera. Hier kenne ich noch von früheren Besuchen die Einkaufsmöglichkeiten am Ortsrand bei Carrefour und Lidl, was heute ganz gelegen kommt.
Da es keinen richtigen Plan gibt, was wir als nächstes tun wollen, entschließen wir uns nachzuschauen, was aus der früheren riesigen Wohnmobil-Ansammlung bei der Flussmündung geworden ist. Gerüchteweise sollen dort wieder viele Wohnmobile stehen, obwohl es eigentlich verboten ist.
Ich fahre bis ans Ende des asphaltierten Bereichs und stelle fest, dass auf dem größten Teil des ehemaligen Wildcamper-Reviers jetzt keine Wohnmobile mehr stehen, weil die Zufahrten versperrt sind. Aber ganz hinten an der Fluss-Mündung kann man Wohnmobile erkennen.
Das schaue ich mir später genauer an - jetzt stelle ich unser Wohnmobile erst mal auf einen Schotter-Parkplatz in der Nähe, wo auch schon einige andere stehen, und werde hier wohl die Nacht verbringen (GPS: 39.1616, -0.2469).
Nachdem das Wohnmobil ordentlich geparkt ist, machen Christa und ich uns zu Fuß auf, um die Wildcamper am Flussufer zu besuchen.
Tatsächlich finde ich dort etliche Dauergäste - etwa 30 Wohnmobile - aber das ist nur ein Bruchteil dessen, was noch vor wenigen Jahren in Cullera in der Gegend herum stand: ich hatte mal 280 Fahrzeuge gezählt, allerdings verteilt auf eine größere Fläche!
Der Winter hat ja noch gar nicht angefangen, und schon jetzt könnte man hier kaum noch ein Wohnmobil irgendwo dazwischen schieben. Ich bin gespannt, wie lange das diesmal gut geht bzw. wann die Geduld der Ordnungshüter wieder zu Ende ist.
Natürlich lockt auch der schöne Strand von Cullera viele Überwinterer an - hier kann man schöne, lange Spaziergänge machen. Christa und ich machen heute nur eine kurze Runde über den Strand, und bei immer stärker werdenden Wind ziehen wir uns dann in eine hübsche Cafetería zurück.
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- Geschrieben von gg-iberico
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